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Einen Applaus wert: Achtsamkeit
4 Minuten
Tja, es ist mal wieder vier Uhr morgens und der Hammer der Erkenntnis hat zugeschlagen. Wer kann schon von sich behaupten, mit solch einer Erkenntnis aufzuwachen und in den Tag zu starten?!
Jetzt fragt sich nur, was ich mit dieser Erkenntnis anfange.
Meine Tagesthemen der letzten Wochen: Die Blutzuckerwerte der letzten Zeit sind immer wieder auf Höhenflug unterwegs. (Da kann Lufthansa noch so viele Flüge streichen.) Von Landungen oft stundenlang keine Sicht. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Auch heute wieder. Wie kann das sein? Tja – denke ich mir.

Da war wohl jemand richtig unzuverlässig. Nutzt die Zeit nicht, die gerade an Unmengen da ist. Ich könnte einen Basalratentest machen, geregelte Malzeiten zu mir nehmen und nicht ständig überall ein bisschen was essen. Überhaupt: mein ESSEN BERECHNEN! Geregelt Sport machen – zu gleichen Zeiten, das soll doch meinem Körper guttun. Ach ja, und endlich weniger Kaffee, wenn er mir schon nicht guttut, oder zumindest mehr Ruhe, wenn ich zu gestresst bin… Ich kann die Liste weiterführen, ich glaube aber, das muss ich gar nicht.
Ich fragte mich: WARUM?! Ich strenge mich doch an.
Spreche ich da von mir?! Kann ich da von mir sprechen? Ich war doch immer… Oder doch? Wenn ich eines nicht mag, dann sind es REGELN. Ich habe sie schon immer gehasst und niemals befolgt. Und wenn ich etwas noch weniger mag, dann sind es Konsequenzen. Vor allem aus meinem eigenen Handeln.
Um 4 Uhr morgens wache ich dann auf und bin enttäuscht von mir selbst. So richtig. Denn ja, DAS BIN ICH. Es ist MEIN Messgerät, dass nach 5 Stunden und drei Korrekturen immer noch 189 mg/dl (10,5 mmol/l) anzeigt. Und ich bin daran schuld. Niemand sonst. Ich hätte vielleicht einfach mein Essen berechnen können und nicht grob schätzen. Und dann noch ein Stück Schokolade – nein, zwei oder drei?!… Ich habe mir was gespritzt. Nur, wie viel war es noch gleich? Oh man… seit wann bin ich so?! So durcheinander und chaotisch? So wenig da für mich selbst?
Wenn ich auf mich selbst Acht gebe, wird niemand dastehen, mir applaudieren und es feiern. Das ist mein Job.
Ich bin ein Perfektionist. In mir drin. Ein im eigenen Chaos lebender. Ich will alles richtig machen, für alle anderen gut genug sein. Ich will Applaus, ganz viel. Lob und Anerkennung. Vielleicht bin ich auch ein unersättlicher „Anerkennungs-Süchtiger“. Es gibt kaum Tage, an denen ich heimkomme und sage: „Jawohl – genügend gemacht – alle waren glücklich, alles war super. Und ich bin der Grund für all das Glück! Jetzt reicht das für heute.“ Wie soll ich mir selbst gerecht werden und auf mich Acht geben, wenn ich es noch nicht einmal bei anderen kann? Nicht einfach einmal sage: „War gut. Passt.“ Auch wenn es vielleicht nicht in meinem perfektionistischen Denken genau das war. Einfach GUT.
Ich bin nicht nur Anerkennungs-süchtig, ich habe noch eine viel größere Schwäche. „Eigene Betriebsblindheit“. Ich bin so sehr damit beschäftigt, die Welt da draußen perfekt zu machen, dass ich mein Haus und meinen Betrieb vergesse. Mein Betrieb ist mein Körper. Meine Gedanken, mein Diabetes, mein Umgang mit mir selbst oder auch meine eigene Fürsorge.
Wenn ich nun beide Seiten ansehe, macht es mich traurig. Denn siehst du, wie verdreht das alles ist?! An erster Stelle sollte da ICH stehen. Der Mittel- oder Schwerpunkt eines jeden ist sein Kern. Nicht die Hülle.

Regeln sind keine Strafe. Disziplin und Ordnung sind keine Schimpfwörter. Ich möchte sie in etwas Schönes verwandeln. Disziplin zum Beispiel. Wie wäre es mit Selbstfürsorge, Klarheit und Sicherheit?
Eigene Regeln sind sichere Wege, auf denen ich bedenkenlos gehen kann. Fürsorge ist ein liebevolles Achtgeben und irgendwie auch ein bisschen Liebe – nur von mir selbst. Klarheit bedeutet Zuversicht und ein guter Ausblick von meinem Standpunkt aus. Das klingt gleich ganz anders und mein Kopf entspannt sich.
Und was bedeutet das für meinen Diabetes?!
Wenn ich auf mich Acht gebe und fürsorglich mit mir umgehe, dann kommt vielleicht kein Applaus, aber eine tiefe innere Zufriedenheit. Und wenn ich die Regeln als etwas Gutes sehe, dann sind sie gar nicht mehr so schlimm. Eher wie kleine Aufgaben, die mich zu meinem eigenen Glück bringen.
5 Uhr morgens.
Es wird also Zeit, einen Masterplan zu finden
- Heute mich auf Platz Nummer eins setzen,
- einfach langsam rantasten (mein Essen mal wieder auf die Waage stellen, mir schon vorher im Bett überlegen, wonach mir heute zum Frühstücken ist, und mich darüber freuen),
- es dann auch UMSETZEN 😊, berechnen und GENIESSEN,
- mich satt essen und dann den Tag starten,
- Geduld haben mit mir,
- mindestens drei Mal innehalten und sagen: „Schau mal, wie gut du das gerade alles gemeistert hast!“
- …und morgen: nochmal bei eins anfangen.
Auch Huda kennt diese Diabetes-Gedanken, die morgens um 4 Uhr auftauchen: DIAlog 6 – die Quarantäne
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 11 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 3 Wochen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?