Ich werde erwachsen

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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt – #40: Vorsorgeuntersuchung (1) – die Augen
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Ich werde erwachsen

Erwachsen ist man erst, wenn man Verantwortung übernimmt

Ist es nicht so, dass, wenn wir eines Tages 18 Jahre alt werden, wir volljährig sind und 3 Jahre später, mit 21, als erwachsen gelten? Ich dachte das immer. Doch erfahrungsgemäß brauchen wir manchmal Denkanstöße von anderen, um etwas zu kapieren, dann zu ändern oder komplett umzuschmeißen und zu verändern. Ich bin 22 Jahre alt und durch ein Gespräch, das ich letztens mit einer guten Bekannten führen konnte, hat sich herauskristallisiert, dass Erwachsenwerden also nicht immer was mit dem Alter zu tun hat. Für mich beginnt Erwachsenwerden in dem Moment, in dem ich mich entschließe, Verantwortung für mich, für meine Gesundheit und für mein Leben zu übernehmen.

Doch alleine kommt man nicht weit

Oft denken wir doch, was wir alles tun würden, wenn die Umstände andere wären, als sie gerade sind. Verantwortung zu übernehmen, ist gar nicht so leicht, das kann ich zumindest von mir sagen. Für mich steht meine Gesundheit im Mittelpunkt. Das habe ich die letzten Wochen nochmal deutlich zu spüren bekommen. Ich war in einer, entschuldigt bitte den Ausdruck, ziemlich beschissenen Lebenssituation. Meine Gesundheit war mir mehr als egal, ich habe mich überhaupt nicht mehr um mich und meinen Körper, meine Seele und meinen Diabetes gekümmert. Meine hohen Werte habe ich halt so hingenommen, wie sie waren, und ja, ihr könnt euch auch als Nicht-Diabetiker vorstellen, wie es mir ging.

Verantwortung zu übernehmen, heißt auch, sich helfen zu lassen, wenn es alleine nicht mehr geht. Aber wo beginnt hier die Verantwortung? Richtig, bei der Einsicht und die, kann ich euch sagen, hatte ich nicht. Meine Freunde, meine Familie, alle standen sie hinter mir und haben mir Hilfe angeboten, aber ich habe sie nicht erkannt und konnte sie nicht annehmen. Das Ende vom Lied war die Einweisung ins Krankenhaus. Aus dieser Zeit, die Gott sei Dank vorbei ist, habe ich viel gelernt und hoffe, nie wieder in eine solche Situation zu kommen. Ich kann euch sagen, das war doppelter und dreifacher Stress. Ich hatte hohe Werte, meine Psyche war im Keller und ich sollte noch unzählige Dinge erledigen und habe allem Priorität gegeben, nur nicht meiner Gesundheit.

Gesundheit ist das A und O

Vielleicht hört sich das jetzt echt doof an, aber eine positive Seite hat diese Geschichte im Nachhinein. Ich habe erkannt, dass es NICHT egal ist, welchen Beruf wir ausüben. Wenn unsere Gesundheit darunter leidet und wir uns kaputt machen, ist es nicht der Richtige. Unsere Gesundheit ist das Wichtigste – sie ist Gold wert. Was unser Körper täglich leistet, ist unglaublich, und wieso soll ich das kaputt machen? Wir dürfen unser Leben mit Leichtigkeit leben und Dinge tun, die unserer Seele und unserem Körper und unserem allgemeinen Wohlbefinden dienen. Die Welt bietet uns so viel, und wie sagt man so schön? Viele Wege führen nach Rom! Wenn es nicht DIESER Weg ist, den ich gehen wollte, finde ich andere (Um)Wege, die mich zum Ziel führen.

Du bist es wert, das Beste aus dir und aus deinem Leben zu machen. Übernimm Verantwortung und sei täglich stolz auf die kleinen Dinge, die du getan hast. Denk dran: Jede Tat bringt dich ein Stückchen näher an den erwachsenen Menschen in dir, der in kleinen Schritten immer mehr und mehr Verantwortung für sich übernimmt.

Verantwortung übernehmen bedeutet, sich zu kümmern, um etwas zu erreichen oder für etwas gut zu sorgen. Von Anfang bis Ende. Damit meine ich Folgendes…

Der Weg zum „fertigen Menschen“

Ihr werdet als Mensch geboren, seid ein kleines Baby, wachst heran, kommt in den Kindergarten, in die Schule, macht euren Abschluss, macht eine Ausbildung oder geht zur Uni, gründet eine Familie, lebt und liebt euer Leben und auf einmal steht ihr als „fertiger Mensch“ da. Erstmal WOW! Jede dieser Lebensphasen, die ihr mit Bravour gemeistert habt, war lustig, schmerzhaft, langweilig, spannend, atemberaubend, schlimm, furchtbar etc. Was habt ihr als kleines Kind gemacht? Ich verrate es euch gleich. Stellt euch mal die Situation von einem Kleinkind vor, das auf einmal aufsteht, um laufen zu lernen. Es stellt sich auf die Beine und läuft los und wird irgendwann vermutlich wieder hinfallen. Das Kind bekommt Hilfe, da es den Willen hat, möglichst schnell auf seinen zwei Beinen zu stehen und die Welt zu erkunden. Die Hilfe war auch in meinem Fall, wie oben beschrieben, da, doch habe ich sie nicht annehmen können.

Damit will ich sagen, dass Verantwortung übernehmen nichts mit dem Alter zu tun hat, sondern wie weit wir in unserer Entwicklung sind. Stellt euch jetzt mal einen Teenager vor, der auf einer Wiese steht und dort Seifenblasen in die Luft pustet. Jede dieser Seifenblasen steht für einen Bereich, in dem er Verantwortung übernehmen will, um erwachsen zu werden. Überlegt euch mal, in welchen Bereichen ihr schon Verantwortung übernommen habt und welche Hilfen ihr angenommen habt oder wo ihr Hilfe geben konntet. Nicht nur beim Nehmen, sondern auch beim Geben übernehmem wir Verantwortung.

Jetzt in diesem Moment, wo ich das Wort „V E R A N T W O R T U N G“ mal auseinandernehme, sehe ich, welch wichtige Wörter dieses eine Wort beinhaltet.

TUN, ANTWORT, GETAN, TWO (Engl.), NERV, WORT…

Vielleicht findet ihr ja noch welche, zögert nicht und lasst es mich wissen ♥

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