- Soziales und Recht
AMNOG: Basalinsulin in Kürze vom Markt
2 Minuten
Das Basalinsulin
Rücknahme ist Reaktion auf das Ergebnis des AMNOG-Prozesses
Mit der Rücknahme seines Basalinsulins reagierte der Hersteller auf das Ergebnis des AMNOG-Prozesses (AMNOG: Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz), der jetzt mit der Entscheidung der Schiedsstelle auch ein Ende für das Diabetesmedikament in Deutschland fand. Arzneimittel-Hersteller müssen seit 2011 die Preise für neue Medikamente mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aushandeln.
Kommt es dabei zu keiner Einigung, entscheidet die Schiedsstelle. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im Oktober und im Dezember 2014
Entscheidung des GKV-Spitzenverbands "Schwer zu verstehen"
Die Geschäftsführerin von
Durch den Schiedsstellenspruch sehe sich das Unternehmen jetzt zu der drastischen Maßnahme gezwungen: Es sei nicht tragbar,
"Überaus beunruhigende Entwicklung für Patienten und Ärzte"
Nun sei eine wichtige Behandlungsoption für Menschen mit Diabetes nicht länger in Deutschland verfügbar. "Dies ist eine überaus beunruhigende Entwicklung – sowohl für Menschen, die auf eine Insulintherapie angewiesen sind, als auch für ihre behandelnden Ärzte", so Vermeylen. Ähnlicher Auffassung ist der BPI, der ein Gutachten zum AMNOG in Auftrag gegeben und dessen Ergebnisse im Juni in Berlin vorgestellt hat:
Die Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Dieter Cassel und Prof. Dr. Volker Ulrich ermittelten darin, dass selbst Arzneimittel, die eine positive Bewertung durch den G-BA erhalten haben, nicht in dem Maße bei Patienten ankommen, wie es nach dem aktuellen Wissensstand nötig wäre. Vor allem die Verunsicherung der Ärzte, ob eine Verordnung der wirksamen und besseren Arzneimittel für sie erlaubt ist, würde den Fortschritt in der Therapie ausbremsen.
"Therapeutische Verbesserungen müssen bei Patienten ankommen"
"Es muss sichergestellt werden, dass therapeutische Verbesserungen bei den Patienten auch tatsächlich ankommen", so Dr. Martin Zentgraf, Vorsitzender des BPI. Als ebenfalls hochproblematisch stellte sich auch heraus, dass nach 70 abgeschlossenen Verfahren 13 der bewerteten Arzneimittel nicht mehr auf dem deutschen Markt verfügbar sind. Damit würden die Therapievielfalt und die Möglichkeiten des Arztes deutlich eingeschränkt. Zudem sei das Urteil "kein Zusatznutzen belegt" nicht gleichbedeutend mit der Behauptung, dass es keinen Zusatznutzen gebe.
In der weit überwiegenden Anzahl der Fälle lägen Daten vor, die aus formal-methodischen Gründen nicht zum Nachweis eines Zusatznutzens akzeptiert worden seien, kritisieren die Gutachter. Das AMNOG befinde sich in seinem 5. Jahr, und nach fast 70 vereinbarten Erstattungsbeträgen (Stand Ende 2014) sei der Reformbedarf klar erkennbar.
AMNOG-Prozess: Kritik an Dominanz des GKV-Spitzenverbands
Seitens des G-BA und des GKV-Spitzenverbands werde das AMNOG allerdings schon als bewährtes Regulierungssystem angesehen, während die Hersteller die Schieflage vor allem der Regelungsstrukturen zulasten der Industrie betonen und die Dominanz des GKV-Spitzenverbands im gesamten AMNOG-Prozess kritisieren.
Nach dem Gutachten zeigt das AMNOG-Verfahren bei der Nutzenbewertung sowie bei den Preisverhandlungen eine Reihe gravierender Schwächen und Mängel, die einen Interessenausgleich zwischen GKV-Spitzenverband und Industrie erschweren bzw. sogar verhindern. Dies habe letztlich eine für Patienten und Hersteller schädliche Gefährdung der allseits gewünschten, qualitativ hochwertigen, innovativen und bezahlbaren Arzneimittelversorgung zur Folge, so das Gutachten.
Sind Sie betroffen? Fragen Sie Ihren Arzt!
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Patienten, die sich das Medikament spritzen, sollten die Umstellung auf ein anderes Insulin mit ihrem Arzt besprechen. Die DDG empfiehlt zudem, in der Umstellungsphase häufiger Blutzucker zu messen, um Unterzuckerungen zu vermeiden. "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und die Verunsicherung", so Vermeylen.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 3 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 2 Wochen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig