Beauftragter der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas

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Beauftragter der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas

Anlässlich des morgigen europäischen Adipositas-Tages fordern diabetesDE und weitere Organisationen politisches Handeln.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ihre Trägerorganisationen Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) fordern anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages zusammen mit der wissenschaftlichen Fachgesellschaft Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) sowie der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) die Einrichtung eines Beauftragten der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas (starkes Übergewicht).

“Zwei Drittel der Männer und jede zweite Frau sind übergewichtig, fast jeder Vierte ist adipös; fast 10 % der Menschen in Deutschland leiden an Diabetes und die Zahlen nehmen weiter zu. 90 % der Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, sind übergewichtig und mindestens 50 % leiden an Bluthochdruck”, berichtet Prof. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

“Prävention und Therapie müssen im Fokus der Politik stehen”

“Starkes Übergewicht begünstigt die Entstehung des Diabetes und beide Stoffwechselkrankheiten treten deshalb oft zusammen auf und sind wesentliche Ursachen für die Multimorbidität im Alter. Ein Beauftragter der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas kann und muss sicherstellen, dass Prävention und Therapie dieser Volkskrankheiten kontinuierlich im Fokus der Politik stehen”, so Danne.

DDG: “Viel früher ansetzen!”

Die Fachgesellschaften sind sich einig, dass dringender Handlungsbedarf an oberster Stelle besteht. “Diabetes und Adipositas sind gesamtgesellschaftliche Probleme, die nur ressortübergreifend in den Griff zu bekommen sind. Das Bundesgesundheitsministerium ist hier genauso gefordert wie das Verbraucherministerium und die Länder mit ihrer Verantwortung für die Schulen. Wir müssen viel früher mit unseren Präventionskonzepten ansetzen als dies bislang der Fall ist”, unterstreicht PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der DDG, die Forderung nach einem Beauftragten der Bundesregierung für Diabetes und Adipositas.

DAG: “Beide Krankheitsbilder werden weiter an Bedeutung zunehmen”

“Die Politik darf nicht länger die Augen davor verschließen, dass in einer alternden Bevölker­ung und bei den in den letzten Jahren zunehmenden sozialen Ungleichheiten beide Krankheitsbilder noch weiter an Bedeutung zunehmen werden. Das zieht weitere Probleme nach sich, z. B. eine Verkürzung der produktiven Arbeitsjahre und eine erschwerte, aufwendigere Pflege – deshalb benötigen wir einen ressortübergreifenden Beauftragten der Bundesregierung”, so auch Prof. Dr. med. Martin Wabitsch, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.

DDS: “Hohes Risiko für Folgeerkrankungen”

“Wir wissen zwar, dass nicht jeder Adipöse auch Diabetiker ist und nicht jeder Diabetiker adipös”, erklärt Prof. Dr. med. Rüdiger Landgraf von der Deutschen Diabetes-Stiftung, “aber um beide zusammenhängenden Gruppen müssen wir uns besonders kümmern, weil sie ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen haben und weil ihr Gesundheitszustand in hohem Maße davon abhängt, ob eine Umstellung des Lebensstils und ein nachhaltig eigenständiges Selbstmanagement im Alltag nach therapeutischer Schulung und Beratung gelingt.”

Starkes Übergewicht hat weiter zugenommen

Wie vom Robert-Koch-Institut (RKI) 2012 veröffentlicht, stagnieren die Zahlen für Übergewicht und Adipositas in Deutschland derzeit auf hohem Niveau, das starke Übergewicht hat jedoch weiter zugenommen, insbesondere bei jungen Männern. Experten der DAG schätzen, dass sich die direkten Kosten der Adipositas auf 20 Mrd. Euro/Jahr belaufen.

Nach RKI-Daten leben in Deutschland mehr als 6 Millionen Menschen mit Diabetes, rund 90 % sind an Typ-2-Diabetes erkrankt und von diesen sind 80-90 % übergewichtig. Dabei sind noch gar nicht die Probleme einer frühzeitigen Erkennung und adäquaten Therapie des Bluthochdrucks und der Fettstoffwechselstörungen als wesentliche Risikofaktoren für Gefäßkomplikationen angesprochen.

Deutschland mit negativem Spitzenplatz in Europa

Die direkten Kosten des Diabetes und seiner Folgekrankheiten belaufen sich derzeit auf ca. 48 Mrd. Euro/Jahr. Die EU-Kommisson geht nach Schätzungen der International Diabetes Federation (IDF) sogar von weit mehr Menschen mit Diabetes in Deutschland aus: demnach wären 7,6 Mio. Menschen in Deutschland erkrankt, ein Spitzenplatz in Europa.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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