- Soziales und Recht
Diabetes ist in der Politik angekommen
2 Minuten
“Diabetes auf dem Vormarsch – Herausforderungen für Politik und Verbraucher” so der Titel eines Fachgesprächs, das die CDU-/CSU-Fraktion im November im Bundestag in Berlin veranstaltet hat. Das fast dreistündige Gespräch zeigte: Diabetes ist in der Politik angekommen.
“Gerade bei Diabetes ist konkretes Wissen enorm wichtig”, sagte Gitta Connemann, MdB, stellvertretende Vorsitzende der CDU-/CSU-Fraktion. Typ-2-Diabetes ließe sich somit verhindern, aber auch das Leben mit Diabetes erleichtern. “Diabetes geht uns alle an, denn wir sprechen über eine Volkskrankheit. Die Situation ist alarmierend”, so die Politikerin.
Diabetes sei “ein Spitzenthema” in den Ministerien
Diabetes sei im Bundesgesundheits- wie auch im Bundeslandwirtschaftsministerium “ein Spitzenthema” – die Anwesenheit der beiden Minister an diesem Abend an einem Tisch untermauerte ihre Aussage. “Wir brauchen einen sektorübergreifenden Ansatz, in dem alle Bereiche des Lebens eingebunden werden müssen: Gesundheit, Ernährung, Bildung, Sport, Verkehr, Umwelt – und alle damit verbundenen Akteure.”
Diabetes beschäftige die Fraktion und die Arbeitsgruppe Gesundheit, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und hob das Engagement von Dietrich Monstadt, MdB, für das Thema “Diabetes” hervor. Der Typ-2-Diabetiker ist Berichterstatter für Diabetes und Adipositas im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Diabetes sieht Gröhe als besonders drängende Herausforderung.
“Für uns ist der Patientennutzen der Maßstab”, erklärte er. Durch die Disease-Management-Programme (DMPs) für Diabetes Typ 1 und Typ 2 sei heute “eine fachübergreifende, abgestimmte Behandlung möglich”. Allerdings wären weitere Anstrengungen nötig, um die Diabetesversorgung zu verbessern. Als positiv wertete der Minister, dass im Diabetesbereich auf internationaler Ebene, aber auch in Deutschland, “stark geforscht” werde.
Die Menschen für einen gesunden Lebensstil gewinnen
Er erwähnte außerdem das Präventionsgesetz, das im Juli 2015 in Kraft getreten ist. Eine Überwindung angespannter und ideologisch verhärteter Debatten sei dabei möglich gewesen, die früher vor allem bei der Verhaltens- und Verhältnisprävention hochkochten. “Es ist ein kluger Gedanke, dass es letztlich immer um beides gehen muss”, sagte Gröhe. Jeden Einzelnen dazu zu gewinnen, “selbst einen gesunden Lebensstil zu gestalten und dabei Lebenswelten zu berücksichtigen und Gesundheitsförderung in den Alltag zu bringen – dort, wo Menschen leben – von der Kita bis zur Altenpflege.”
Ende 2016 wird die neue Lebensmittel-Kennzeichnung kommen – mit Informationen zum Brennwert, zum Fettgehalt, zu Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker und Salz auf der Verpackung, erläuterte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.
Er verwies zudem auf die letzte Kultusministerkonferenz, bei der die Einführung des Schulfachs “Ernährung” an Anhängern gewonnen habe.
Politiker Monstadt: “Ja, ich bin ein Stubenhocker!”
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Ärzteschaft moderierte Dietrich Monstadt. “Ja, ich bin ein Stubenhocker”, sagte er augenzwinkernd mit Verweis auf seine politische Arbeit, die größtenteils im Sitzen stattfindet.
Mehr über das Fachgespräch finden Sie außerdem auf den Internetseiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Der Zucker-Fett-Steuer, einer der wesentlichen Forderungen der Nationalen Diabetes-Strategie, erteilten die anwesenden Unionspolitiker und Wissenschaftler an verschiedenen Stellen eine Absage. So ließe sich die Steuer z. B. nicht so ohne Weiteres einführen und würde voraussichtlich auch nicht den gewünschten Effekt bringen.
Bei der Nationalen Diabetes-Strategie müsse jedes Land seinen eigenen Weg zur Umsetzung finden, so Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Das Problem aller Nationalen Diabetespläne sei, dass sie “zwar schöne Texte haben, weiter aber nicht evaluiert werden”, kritisierte er. Abschließend verwies Gitta Connemann darauf, dass die Union längst einen Antrag für die Umsetzung der Nationalen Diabetes-Strategie vorgelegt habe, die Zustimmung des Koalitionspartners SPD allerdings noch ausstehe.
von Angela Monecke
Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (1) Seite 46-47
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 3 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 2 Wochen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig