- Soziales und Recht
Sammelstelle: „Leider sehr wenige Teststreifen und Hilfsmittel“
3 Minuten
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter „Insulin zum Leben“. Das Hilfsprojekt sammelt Insulin für Bedürftige und versucht, dafür noch mehr Mitstreiter und Spender zu gewinnen. Heidrun Schmidt-Schmiedebach blickt zurück auf 2018 – und sagt, wofür man auch 2019 spenden solllte.
In unserem Insulinlager hatten wir immer gut zu tun. Pro Monat kamen zwischen 90 und 150 Zusendungen an, in Form von Briefen bis zu großen Paketen mit wertvollem Insulin und diversen Hilfsmitteln. Jeden Monat verlassen circa 20 Päckchen und Pakete unser Lager, adressiert an unsere sieben festen Partner in sechs Ländern: Demokratische Republik Kongo, Gambia, Ruanda und Uganda in Afrika, Bolivien und Peru in Lateinamerika.
Diabetesschulungscamps im Kongo und in Ruanda
Die verschickten Hilfspakete beinhalten alle in Deutschland verfügbaren Insulinsorten und – leider sehr wenige – Teststreifen, Hilfsmittel wie Penkanülen, Lanzetten, Pens, Stechhilfen und Blutzuckermessgeräte im geschätzten Gesamtwert von 500.000 Euro pro Jahr. Mit dem Insulin können ungefähr 500 Menschen ein Jahr am Leben erhalten werden. Wieder konnte ein Diabetesschulungscamp im Kongo finanziell unterstützt und damit 45 jugendliche Diabetiker glücklich gemacht werden.
Bisher wurde seit 2013 jedes Jahr auch in Ruanda ein von Insulin zum Leben (IZL) unterstütztes Camp abgehalten. In diesem Jahr vertraute man uns an, dass man versuchen wolle, andere Sponsoren zu finden. Das ist gelungen, weil die Rwanda Diabetes Association jedes Jahr an Bekanntheit gewonnen und sich einen guten Ruf erworben hat. Ein schöner Erfolg.
#KidsKon: kein Leben ohne Insulin!
Besonders viel Aufmerksamkeit erlebte IZL im September in Frankfurt beim #KidsKon, dem ersten Diabetes Kinder- und Jugendkongress. Alle Angebote wie Industrieausstellung, Vorträge und Workshops richteten sich an junge Menschen mit Typ-1-Diabetes und ihre Angehörigen. Es strömten ganze Familien vom Baby im Kinderwagen bis zu den Großeltern zum Kongress.
Hier war allen klar, dass man als Typ-1-Diabetiker ohne Insulin nicht überleben kann und dass man vielleicht mehrmals das Insulin wechselt, um die Therapie zu optimieren. Und niemand möchte sein übriges Insulin wegwerfen. Man zeigte sich begeistert, dass es IZL als Sammelstelle gibt. Der Vergleich eines Diabetikerlebens bei uns mit dem in einem Schwellenland lässt viele erschaudern und mildert den Blickwinkel auf die eigene Erkrankung.
PR für „Insulin zum Leben“ auf dem EASD-Kongress
Beim Kongress der europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) Anfang Oktober in Berlin versuchten Jutta Bürger-Büsing (Präsidentin des Bundes diabetischer Kinder und Jugendlicher) und ich, andere entwickelte Länder dafür zu begeistern, eine Insulin zum Leben-Tochtergesellschaft aufzubauen. Norwegen zeigte sich sehr interessiert.
Unsere Werbeslogans: „Don’t throw away INSULIN – in date and no longer needed.“ („Wirf kein Insulin weg, das noch haltbar ist und das du selbst nicht mehr brauchst.“) und „In each developed country should exist an Insulin for Life – Affiliate.“ („In jedem entwickelten Land sollte es Insulin zum Leben geben – mach mit!“).
Eine Prothese für Damascene
Und eine sehr gute Nachricht zum Schluss: In Ausgabe 12/2017 des Diabetes-Journals berichtete ich von Damascene, einem Diabetiker mit Unterschenkelamputation in Ruanda, der mich im März 2017 so sehr bat, ihm zu einer Beinprothese zu verhelfen. Ein deutscher privater Spender ermöglichte das. Die Prothese wurde in einer Fachwerkstatt hergestellt. Der Patient ist überglücklich.
Damascene aus Ruanda links ohne und rechts mit Beinprothese. Ein privater Spender aus Deutschland bezahlte die Herstellung der Prothese in einer Fachwerkstatt.
„Insulin zum Leben“ bekannt machen
Wenn Ihnen gefällt, was wir tun, helfen Sie bitte mit, uns bekannter zu machen, denn immer noch wird viel zu viel Insulin weggeworfen. Erzählen Sie allen von der Insulin-Sammelstelle, bringen Sie unsere Flyer (bestellbar bei uns) gezielt in Ihrem Umfeld „an den Mann“: Arzt, Diabetesberater, Apotheker, Pflegeheim, Selbsthilfegruppe, lokale Zeitung usw. Man findet uns auch leicht im Internet unter www.insulin-zum-leben.de.
Wir sagen Danke allen Menschen, die uns bereits unterstützen, indem sie aktiv auf uns aufmerksam machen und unsere Flyer verteilen und durch die so wichtigen Geldspenden Transporte und Schulungscamps möglich machen. Ein besonderer Dank geht an die Geschäftsführerin Sylvia Weimer-Hartmann des Unternehmens Biokanol Pharma GmbH für die kostenlose Überlassung des Lagerraumes und ihres Personals für das ganztägige/-jährige Annehmen der Zusendungen an „Insulin zum Leben“.
Bitte helfen Sie mit, damit „Insulin zum Leben“ weiter auf Erfolgskurs segeln kann. Insulin- und Hilfsmittelspenden, mindestens noch 4 Monate haltbar, können ungekühlt, nur etwas gepolstert, und bitte frankiert an das Insulinlager geschickt werden:
„Insulin zum Leben“
c/o Biokanol Pharma GmbH
Kehler Straße 7
76437 Rastatt
Tipp: Insulin aus dem Kühlschrank nehmen, verpacken und so zur Post bringen, dass es noch am selben Tag bei der Post wieder rausgeht. Dann ist das Insulin am nächsten Tag bei uns wieder im Kühlschrank.
Geldspenden für die Transportkosten und Diabetescamps sind willkommen auf dem Spendenkonto:
BdKJ e. V. „Insulin zum Leben“
Volksbank Hameln-Stadthagen eG
IBAN DE20 2546 2160 0670 3208 01
Der BdKJ ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.insulin-zum-leben.de
Bestellungen oder Fragen an die Projektbeauftragte Heidrun Schmidt-Schmiedebach bevorzugt per E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de
, Tel.: 0 72 22/20 09 72
von Heidrun Schmidt-Schmiedebach
Projektbeauftragte „Insulin zum Leben“
Tel.: 0 72 22/20 09 72,
E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (12) Seite 36-37
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig