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Im November/Dezember 2020 haben wir Sie online und im Diabetes-Journal zu einer Umfrage eingeladen. Thema: “Gar nicht so einfach: ein Systemwechsel”. Konkret ging es darum, dass es oft schwierig ist, eine neue Insulinpumpe und/oder ein neues CGM-System vor Ablauf der Garantiezeit zu bekommen. Fast 500 von Ihnen haben mitgemacht – vielen Dank dafür! Hier kommen nun Ihre Antworten – und die sind sehr interessant und aufschlussreich.
Wechseln wollen, aber nicht können – das ist ärgerlich, wenn man sich von einem anderen als dem aktuell genutzten CGM- oder Pumpensystem eine Verbesserung erhofft, mit einem Hybrid-Closed-Loop-System, bei dem bestimmte Pumpen und CGM-Systeme zusammenarbeiten, die Therapie auf einen aktuellen Stand bringen möchte, oder einfach nicht zurechtkommt. Ende 2020 wollten wir in unserer Umfrage “Gar nicht so einfach: ein Systemwechsel” von Ihnen wissen: Ging es Ihnen auch schon einmal so?
Fast 500 Menschen haben an der DJ-Umfrage zum Verschreibungszeitraum teilgenommen. Über 80 Prozent der Teilnehmer:innen haben Typ-1-Diabetes, und natürlich nutzen alle, die den Fragebogen bis zum Ende ausgefüllt haben, ein CGM-System und/oder eine Insulinpumpe.
Das Problem, ein anderes CGM-System oder eine andere Insulinpumpe nutzen zu wollen, aber nicht wechseln zu können, kennen über 40 % der Befragten, und auf die Frage „Haben Sie dennoch die Insulinpumpe bzw. das CGM-System wechseln können?“ konnten nur ein Viertel mit „ja“ antworten – drei Vierteln blieb der Wechsel also verwehrt. Was tun? Fast 85 % Prozent der Befragten wünschen sich das, was im Moment nur schwer möglich ist: dass der Wechsel zu einem anderen System trotz laufender Versorgung möglich wäre.
Hier können Sie sich alle Umfrageergebnisse direkt anschauen:
Interessant ist, über welchen Zeitraum die Teilnehmer:innen der Umfrage mit Verbrauchsmaterial für Pumpe oder CGM-System versorgt werden: Über die Hälfte werden über ein oder zwei Quartale (3 bzw. 6 Monate) mit Verbrauchsmaterial für die Insulinpumpe versorgt, über 35 Prozent über ein Jahr – die übrigen über zwei Jahre oder sogar noch länger. Beim Verbrauchsmaterial für das CGM-System sieht es etwas anders aus: Über 35 Prozent werden über ein oder zwei Quartale versorgt, fast 60 Prozent über ein Jahr. Fast 85 Prozent sind mit ihren Versorgungszeiträumen zufrieden – die übrigen wünschen sich eine kürzere oder längere Dauer.
Die Gründe dafür wurden ebenfalls abgefragt:
»Dann muss man nicht immer daran denken, ein neues Rezept/Jahresverordnung zu bekommen. « |
»Durch einen längeren Zeitraum würden sich die zusätzlichen Anrufe und Arztbesuche reduzieren (da mein behandelnder Diabetologe nicht wohnortsnah praktiziert). « |
»Einen längeren Zeitraum von mindestens 6 oder 12 Monaten. Gründe: 1. die Kosten, 2. die Fahrt zu den Ärzten, weil ich kein Auto mehr besitze. Bus und Bahn sind ja risikoreich und aufwendig, wenn der Arzt oder die Ärztin nicht gerade ein paar Straßen weiter die Praxis hat. « |
»Für mich könnte er länger sein. 2 Jahre wären super! « |
»Um länger nicht daran denken zu müssen dass ich die „Verlängerung“ wieder erneuern muss. « |
»Würde so manch einen Weg (zum Diabetologen, zur Apotheke, zur Krankenkasse usw.) und somit Kosten und Zeit sparen! « |
»Ökologische Gründe, unnütze Fahrten und Wartezeiten. « |
»Weil der Verbrauch doch enorm ist und man nicht immer die Zeit hat, ständig zum Arzt zu gehen, um sich die Verordnung zu holen. « |
»4 Jahre sind mittlerweile ein Hindernis, um aktuelle Technik nutzen zu können. « |
»Bessere Möglichkeit zu wechseln. Tatsächlich habe ich momentan sogar exakt das gezeigte Problem. Ich muss (Entscheidung Juni 2020) bis mindestens Februar warten, weil erst dann mein CGM abläuft. Der tatsächliche Wechsel von CGM und Pumpe findet dann wahrscheinlich erst im April statt. « |
»Da die aktuellen Entwicklungen immer wieder neue Möglichkeiten auf den Markt bringen und ich diese gerne nutzen bzw. ausprobieren möchte und nicht 4 Jahre lang an die jetzige Insulinpumpe gebunden sein will. Sogar mein Handy wechsele ich öfter. « |
»Damit ich bei einer Unzufriedenheit mit dem benutzten System bzw. bei einer medizinischen Notwendigkeit schneller auf ein anderes System umsteigen kann. « |
»Damit man schneller Pumpe und CGM aufeinander abstimmen kann. Zumal diese Rezepte ja leider auch nicht immer zeitgleich ausgestellt wurden. Viel schlimmer ist aber, dass die Kassen so oft Schwierigkeiten beim Folgerezept machen und z. B. plötzlich das CGM aus Kostengründen auf FGM umstellen wollen. « |
»Die Entwicklung schreitet schnell voran und es ist denkbar, dass ein System auf den Markt kommt, das noch besser zu meiner Situation passt und einen noch besseren Umgang mit dem Diabetes ermöglicht. Da wäre bis zu einem Jahr Wartezeit m.E. zu lang. « |
»Solange die aktuelle Verordnung noch gilt, darf ich nicht wechseln. Ein Grund für die Ablehnung des Systemwechsels meiner KK. Obwohl die Garantie der Pumpe schon abgelaufen ist. « |
»Weil dann auch kurzfristiger ein Wechsel möglich wäre. Es gibt ja Gründe warum man wechseln möchte, das sollte nicht vom Verbrauchsmaterial abhängig sein. « |
»Würde jetzt CGM wechseln kann es aber wegen der Laufzeit des Rezeptes nicht. « |
»Stärken und Schwächen des jeweiligen Systems wie z.B. allergische Reaktionen auf den Kleber (FreeStyle) zeigen sich in den ersten Wochen und Monaten. Daher zunächst für 3 Monate verschreiben, und danach bei Eignung 6 Monate. « |
»Das kommt ganz auf das Angebot an! Ich möchte nach wie vor eine Pumpe, die mit dem CGM kommuniziert, wasserfest ist… Technisch ist alles möglich, angeboten wird es immer nur teilweise. Die Wechselhäufigkeit wird in meinem Fall nur dadurch eingeschränkt, weil ich auch auf das Ideale warten muss. Man sollte auch die Möglichkeit des Testens einer Pumpe oder eines CGMs ausbauen. Aktuell teste ich den Dexcom-Sensor neben meinem Guardian 3… « |
»Eine gewisse Zeit sollte man ein Produkt testen können. Um zu entscheiden, welches man am besten nutzt. « |
»Eine ständige Wechselmöglichkeit kostet unnötig Geld, bindet Personal in allen Bereichen (Einweisung etc.) und verursacht unnötig viel Müll mit Geräten die noch voll funktionsfähig sind. « |
»Es geht mir in erster Linie um die vorgeschriebene Nutzungsdauer eines Systems (Pumpe, CGM). 4 Jahre Zeitraum für einen Wechsel eines Systems sind sehr lang. Neue Techniken können somit nicht genutzt werden. Selbst eine anteilige Kostenbeteiligung ist nicht vorgesehen. Alles sehr unflexibel und bürokratisch. « |
»Es gibt so viel neue Techniken, die man einfach nicht ausprobieren kann. Es wäre schön, wenn sich sowas mal ändern würde, damit jeder sein bestes System findet. « |
»Ich habe seit ein paar Wochen eine neue Insulinpumpe, mit der ich jetzt durch ein paar Wochen Praxis gar nicht zufrieden bin, kann sie aber nicht mehr wechseln. « |
»Ich möchte gern den neuesten Stand der Technik nutzen und flexibel auf innovative Produkte reagieren können. Bzw. auch problemlos mal etwas ausprobieren können, ohne mich direkt festzulegen. Darüber hinaus motivieren neue Hilfsmittel mich wieder, mich intensiver mit meinem Diabetes auseinanderzusetzen. « |
»Ich nutze Insulinpumpen über 17 Jahre. Ich hatte in dieser Zeit Pumpensyteme verschiedener Hersteller. Insgesamt war ich immer zufrieden. Mit dem Wechsel zu Medtronic bin ich zum ersten Mal unzufrieden und noch weitere 1,5 Jahre auf Gedeih und Verderb bis die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist gebunden. Mängel in der Bedienung, Qualitätsmängel der Verbrauchsmaterialen, damit ständig verbundene Reklamation und Fehlersuche der Mitarbeiter in erster Linie beim Patienten, werfen einen kleinen Schatten auf die Lebensqualität. « |
»Man kann sich nicht nahezu 100 Prozent auf diese Technik verlassen. Die Krankenkassen haben Verträge mit diesem Hersteller, scheinen aber weder im Eigeninteresse noch im Interesse der Patienten zu agieren, um die versprochene Qualität in der Versorgung einzufordern. Man ist gezwungen zu warten, bis man eine neue Wahl treffen kann. « |
»Ich würde nicht unbedingt einen kürzeren Zeitraum wünschen, sondern eine individuelle Änderung/Anpassung/Umwandlung der Verordnung, wenn ein Wechsel stattfinden soll. « |
»In Hinblick auf einen Wechsel: Unsere Tochter hat im Februar auch Diabetes bekommen. Wir finanzieren zur Zeit den Freestyle privat, da wir noch nicht wissen, welche Pumpe die richtige wäre und wir Angst haben, 4 Jahre nicht wechseln zu können. « |
»Rezept für Pumpe vom Arzt normalerweise quartalsweise, vom Krankenhaus wurde eine Jahresverordnung gemacht, obwohl die Garantie der Pumpe bereits abgelaufen ist (warten auf den Dash mit Kommunikation zu AndroidAPS).laquo; |
»Verschreibungszeitraum ist o.k., sollte aber abgebrochen werden können, wenn man wechseln will. « |
»Wenn ein neues System auf den Markt kommt, sollte man zum nächsten Quartal immer wechseln können. Die Krankenkasse müsste das im Vorfeld mit den Firmen abklären. « |
»Wenn ein System nicht funktioniert, dann sollte es gewechselt werden können, ohne dass dabei ein Chaos zwischen Arzt-Krankasse-Hersteller-Patient ausbricht, wo jeder eine andere Meinung hat. Jedoch sollt es nicht dazu führen, dass immer alle drei Monate ein Rezept eingereicht wird, das ist auch ein Chaos, sondern bspw. ein Jahresrezept, welches mit einer Kündigung innerhalb von 3 Monaten aufgelöst werden kann « |
»Es ist sehr anstrengend und nervenaufreibend so ein Wechsel – selbst nach den 4 Jahren Laufzeit der Pumpe. « |
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