- Technik
DDG erkennt neues Schulungs- und Behandlungsprogramm „flash“ an
3 Minuten
Seit fast fünf Jahren gibt es in Deutschland das Flash Glukose Monitoring („FreeStyle Libre“). Es ermöglicht Menschen mit Diabetes eine digitale, schmerzfreie und kontinuierliche Glukose-Messung mithilfe eines Sensors, der auf der Haut klebt. Für dieses System gibt es seit kurzem flash – ein neues, modernes Schulungs- und Behandlungsprogramm für Patientinnen und Patienten. Es erleichtert die technische Anwendung und hilft somit die Diabetestherapie zu optimieren. Das Programm wurde jetzt von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) nach allgemeingültigen Schulungsrichtlinien anerkannt.
Ein Flash Glukose-Mess-System besteht aus einem etwa 2-Euro-Stück großen Sensor und einem Empfangsgerät (Lesegerät und/oder Smartphone App). Am Sensor befindet sich eine kleine Nadel, die im Unterhautfettgewebe platziert wird. Der am Sensor befestigte Transmitter misst und speichert permanent die Glukosewerte.
Anwenderinnen und Anwender können die Messwerte mit einem Lesegerät, wie einem Touchscreen-Reader oder -Smartphone, scannen und erhalten so wichtige Informationen über vergangene und aktuelle Glukoseverläufe als auch mithilfe der Trendpfeile eine Prognose über die zukünftigen Glukosewerte.
„flash“ vermittelt mehr Sicherheit im Umgang mit Flash Glukose Monitoring
Um Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, die Vorteile von Flash Glukose Monitoring-Systemen zu nutzen und mögliche Risiken zu vermeiden, wurde flash – ein ambulantes Schulungs- und Behandlungsprogramm entwickelt [1]. „Die mittlerweile zahlreichen Nutzer, die das System in Deutschland anwenden, erhalten so mehr Sicherheit im Umgang damit“, sagt DDG Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer.
„Wir freuen uns daher, dass es den Vorgaben der Nationalen Versorgungsleitlinie Strukturierte Schulungsprogramme‘ und den evidenzbasierten Leitlinien der DDG entspricht und wir es seitens der DDG zertifizieren konnten.“
Unterstützung beim eigenverantwortlichen Umgang mit den Glukosewerten
Auch wenn die Stoffwechselkontrolle mit dem System stark vereinfacht und komfortabler ist, stellt Flash Glukose Monitoring die Nutzerinnen und Nutzer vor neue Herausforderungen: Beispielsweise müssen die Daten regelmäßig aktiv abgerufen werden, da bei einem unregelmäßigen Scan die Aufzeichnung lückenhaft und eine zuverlässige Auswertung kaum möglich ist. Darüber hinaus können einfache technische Anwendungsfehler eine erfolgreiche Therapiekontrolle gefährden.
„Eine Schulung mit flash kann die Betroffenen dabei unterstützen, die Daten effektiv für das Diabetesmanagement zu nutzen“, betont Professor Dr. phil. Dipl. Psych. Bernhard Kulzer, Fachpsychologe Diabetes (DDG) und Psychologischer Psychotherapeut am Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM). „Ziel des Programms ist es, Betroffene in ihrem eigenverantwortlichen Umgang mit den gewonnenen Glukosewerten zu unterstützen und dadurch die Therapie nach eigenen Zielen und Bedürfnissen im Alltag zu gestalten“, so Kulzer.
Ambulantes Gruppenprogramm für drei bis acht Teilnehmer
flash ist ein ambulantes Gruppenprogramm für drei bis acht Teilnehmer und richtet sich an Nutzerinnen und Nutzer des Flash Glukose Monitoring die eine Insulintherapie mit mehrmals täglicher Insulininjektion oder eine Insulinpumpentherapie durchführen.
„Das Programm wurde auf Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität untersucht und jetzt entsprechend der Richtlinien zur Anerkennung von strukturierten Schulungs- und Behandlungsprogrammen der DDG zertifiziert“, erklärt Kulzer, Mitglied der Leitlinienkommission der DDG sowie des Ausschusses „Qualität, Schulung und Weiterbildung“ der DDG.
Schulungskurse für dieses Programm werden von Ärztinnen und Ärzten sowie dafür qualifizierten Diabetesberaterinnen und -beratern oder Diabetesassistentinnen und -assistenten durchgeführt.
Hintergrund zum Schulungs- und Behandlungsprogramm „flash“
flash wurde vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim gemeinsam mit rund 80 Diabetologinnen und Diabetologen sowie Diabetesberaterinnen und Diabetesberatern aus 36 Schwerpunktpraxen aus ganz Deutschland entwickelt. In mehreren Workshops wurden die Inhalte mit den Anwendern aus der Praxis diskutiert und somit an die Bedürfnisse der Praxis und des klinischen Alltags angepasst.
Das Programm wurde in einer randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Therapievergleichsstudie auf seine Wirksamkeit überprüft. Die Teilnahme an der flash-Schulung führte zu einer signifikanten Verbesserung des HbA1c. Außerdem erhöhte die Teilnahme an flash die Zeit im Normalbereich („Time-in-range“), diabetesbezogene Belastungen konnten reduziert und die Zufriedenheit mit der Methode des Flash Glukose Monitorings noch weiter erhöht werden.
Die Teilnehmer von flash nutzten zudem häufiger die Informationen des Flash Glukose Monitorings (Trendpfeile, Auswertungssoftware), fühlten sich im Umgang mit dem System noch sicherer und konnten sich besser mit dem Diabetesteam über ihre Glukosewerte austauschen. Insgesamt wurde flash von den Teilnehmern als „sehr gut“ bewertet. Die Ergebnisse wurden in der offiziellen Fachzeitschrift der International Diabetes Federation (IDF)
Diabetes Research and Clinical Practice publiziert [2].
Weiterführende Informationen
Informationen zu flash und Seminare für Anwender:
Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM GmbH)
Johann-Hammer-Str. 24, 97980 Bad Mergentheim,Tel.: 07931/594-170
E-Mail: info@fidam.de, Web: www.diabetes-schulungsprogramme.de
Informationen zu den DDG anerkannten Schulungs- und Behandlungsprogrammen:
Literatur:
[1] Kulzer, B., Hermanns, N., Ehrmann, D., Schipfer, M., Kröger, J., Haak, T. (2019): Schulungs- und Behandlungsprogramm für Menschen, die Flash Glucose Monitoring benutzen. Kirchheim-Verlag: Mainz.
[2] Hermanns, N., Ehrmann, D., Schipfer, M., Kröger, J., Haak, T., & Kulzer, B. (2019). The impact of a structured education and treatment programme (FLASH) for people with diabetes using a flash sensor-based glucose monitoring system: Results of a randomized controlled trial. Diabetes Res Clin Pract, 150, 111-121. doi:10.1016/j.diabres.2019.03.003
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 12 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 7 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 7 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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