Der Diabetes und der Alltag

3 Minuten

Community-Beitrag
Der Diabetes und der Alltag

Als ich damals ins Heim gezogen bin, wollte ich weiter zur Schule gehen. Damals hatte ich in meiner Heimatstadt angefangen, an der Berufsschule meinen mittleren Schulabschluss in Wirtschaft zu machen. Dies wollte ich dann auch in Schleswig fortsetzen. Leider klappte das dort nicht, da der Schulstoff zu weit auseinanderlag. Somit fing ich an, mich für Praktika zu bewerben.

Die Arbeit im Stall…

Als Erstes bekam ich einen Praktikumsplatz bei einem Pferdezüchter. Dort leistete ich viel körperliche Arbeit, die ich vorher nicht gewohnt war. Die Folge waren viele, viele Unterzuckerungen. In der Zeit leerte ich täglich mehrere O-Saft-Flaschen, ließ meine Pumpe meist den ganzen Tag ab und hielt mich bei einem Durchschnittswert um die 70 mg/dl (3,9 mmol/l). In der nächsten Diabetes-Sprechstunde besprachen meine Diabetologin, die Diabetesberaterin , der Heimchef und ich ein Konzept und nach gut 3 Wochen lief ich mit super Werten im Stall herum.Stall

Die Arbeit im Kiga…

Nach fast einem halben Jahr verließ ich diesen schönen Arbeitsplatz, um Erfahrungen im Kindergarten sammeln zu können.

Dort rannte ich dann in den ersten Tagen mit hohen Werten rum, da mir die körperliche Arbeit fehlte. Also bastelten die Heimbetreuer in Absprache mit meiner Diabetologin und mir an meiner Basalrate. Und siehe da: Nach einigen Tagen lief es wieder super. Leider ging dieses Praktikum nur 6 Wochen und somit verließ ich kurz nach Weihnachten den Kindergarten wieder.

Die Arbeit in der Tourist-Information…

Kurz darauf durfte ich dann in einer Tourist-Information anfangen. Und wieder mussten wir an der Basalrate basteln, da die Arbeit dort eine andere als im Kindergarten war. Nach einigen Wochen durfte ich dann an einer Schulung teilnehmen, in der ich neu eingestellt wurde. Von da an klappte es dann ganz gut. Nach 6 Monaten dort war das Praktikum dann auch schon vorbei.

Die neue Arbeit und der Umzug…

Ich fand leider keinen Ausbildungsplatz oder Praktikumsplatz und somit saß ich erst einmal nur rum. Da musste sich meine Diabetes-Sau auch erst einmal dran gewöhnen und wir bastelten erneut an der Basalrate. Und dann war es plötzlich so weit… Der Umzug stand an. Dass die Werte danach eine Zeitlang verrücktspielten und das nicht nur wegen der neuen Arbeitsstelle, war zwar zu erwarten, ärgerte mich aber maßlos.

Home Sweet hoome

Der Umzug war sehr stressig. Vor allem aber emotional stressig. Und auch nach einem Jahr noch vermisse ich die Einrichtung, denn es war auch ein Zuhause für mich 🙂

Das FSJ und nun?

Nachdem ich dann mein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) begonnen hatte und ich nach wenigen Monaten immer noch hohe Werte hatte, kotzte mich das dermaßen an, dass ich wieder begann, überhaupt nicht zu messen. Eine doofe Idee, aber das Messen war einfach nur mega unmotivierend… Das Ganze endete dann im Krankenhaus zur erneuten Einstellung. Und eine große Motivation für mich: das FreeStyle Libre!

Mit dem FreeStyle Libre maß ich wieder viel mehr und in den letzten Monaten klappte das echt super. Mein Diabetesmanagement hat sich super an meinen Alltag angepasst und die Werte waren alles in allem sehr gut. Allerdings geht so ein FSJ ja meist nur ein Jahr und dieses war am 31.08. um.

AccuChek

Auf und ab – bei einem Tag mit viel Stress im Büro keine Seltenheit.

Seit einer Woche gehe ich nun wieder zur Schule, aber: Meine Werte sind trotz eines neuen Alltags wider Erwarten gut. Und ich denke, dass das weiterhin so bleibt, denn dank der festen Stunden und der festen Pausen habe ich automatisch feste Zeiten zum Messen und kann somit auch schnell reagieren. Das ging in meinem Arbeitsalltag manchmal unter.

Schule… Ich hatte höhere Werte erwartet, bin aber sehr froh über die guten :)!

Libre

Habt Ihr solche Beobachtungen bei Euch auch schon feststellen können?

Eure Annika

Ähnliche Beiträge

Die Höchsten Werte seit meiner Diagnose … und das auch noch in der Prüfungswoche

Während der Prüfungswoche erreichte Merles Blutzucker einen Rekordwert von über 600 mg/dl. Diese Phase war geprägt von Kopfschmerzen, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, die ihr das Lernen erschwerten. Dank der Unterstützung ihrer Freunde und ihrer Entschlossenheit konnte sie die Prüfung trotzdem meistern.

9 Minuten

Community-Beitrag

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #47 | Vorsorgeuntersuchung (7) – die Niere

Mit 27 Jahren wurde bei Caro ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in dieser Kolumne alles über ihre außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes.
#47 - Vorsorgeuntersuchung (7) - die Niere_Hin und zurück – bis ans ende der Dia-Welt_ AdobeStock_SurfupVector_438408608

3 Minuten

Community-Beitrag

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert