Diabetes digital – Diabetesmanagement mit Apps

3 Minuten

Community-Beitrag
Diabetes digital – Diabetesmanagement mit Apps

Schöne neue digitale Welt

Ob im Beruf oder in der Freizeit, Digitalisierung ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Zusammenhang mit dem täglichen Diabetesmanagement habe ich die ersten technischen Dokumentationsmöglichkeiten gefeiert. Endlich weg von dem handschriftlichen Blutzuckertagebuch, das ich mangels Motivation immer nur sehr spärlich geführt habe.

Die Werte vom Blutzuckermessgerät und der Insulinpumpe auslesen zu können, das fand ich revolutionär. Wie viel technische Luft da noch nach oben ist, das wurde mir erst klar, als ich mein erstes Smartphone mit Apps nutzte. Bunte Diagramme und Statistiken erzeugen, das war jetzt nicht nur am PC möglich, sondern direkt auf dem Handydisplay. Nach und nach kamen weitere Diabetes-Apps auf meinem Smartphone dazu. Einige Apps habe ich nicht dauerhaft genutzt, da sie sich für mich als wenig praktisch erwiesen haben. Genau wie im übrigen Therapiealltag kommt es darauf an, dass ein Hilfsmittel oder eine technische Anwendung zu einem passt. Daher gibt es aus meiner Sicht nicht die „Must-have-Diabetes-App“.

Quelle: Susanne Thiemann

Dokumentieren – Berechnen – Auslesen – Auswerten

Die Funktionen von Diabetes-Apps sind unterschiedlich und inzwischen sehr vielseitig. Das Angebot reicht von digitalen Blutzucker- und Ernährungstagebüchern bis zu Kohlenhydrate- und Broteinheiten-Apps mit Berechnung der Insulindosis. Auch die Berechnung von Fett-Protein-Einheiten (FPE) kann bereits per App erfolgen. Ebenfalls erhältlich sind Fitnesstracker und Medikamenten-Reminder. Für CGM-Systeme gibt es Smartphone-Apps, die Gewebezuckerwerte direkt auf dem Display des Smartphones anzeigen bzw. mit denen der Gewebezuckerwert am Sensor gescannt werden kann. Voraussetzung für das Scannen ist ein Smartphone, das über einen NFC-Chip verfügt. Besonders unterwegs ist das Ablesen der Gewebezuckerwerte über das Smartphone praktisch, da man nicht zusätzlich noch ein Lesegerät dabeihaben muss.

Das Smartphone wird mehr und mehr zum praktischen Helfer im Diabetesalltag! Einige App-Anwendungen funktionieren auch auf Smart-Watches.

Soll ich mich für eine Diabetes-App entscheiden?

Wie bei allen Hilfsmitteln und Geräten gibt es auch bei den Diabetes-Apps nicht die perfekte Anwendung, die für alle passt. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel:

  • Besitze ich ein Smartphone und kann mir die Nutzung einer App grundsätzlich vorstellen?
  • Bringt mein Smartphone die nötigen Voraussetzungen für die Installation und Anwendung der App mit?
  • Welche Therapieform nutze ich?
  • Wobei soll die App mich unterstützen?
  • Habe ich einen positiven Effekt (Mehrwert) durch die Nutzung der App?
Quelle: Susanne Thiemann

Das Angebot ist groß – wie finde ich eine gute „Diabetes-App“?

Bei der Suche in den App-Stores stellt man schnell fest, dass das Angebot von Apps zum Diabetesmanagement groß ist. Bewertungen von Nutzer*innen geben einen ersten Anhaltspunkt. Wann ist die App erschienen? Gibt es regelmäßige Aktualisierungen? Zusätzlich recherchiere ich im Internet die Funktionsmerkmale einer App. Hilfreich finde ich den Austausch in der Online-Community. Dort kann man von unterschiedlichen Erfahrungen lesen und bei Bedarf auch gezielte Fragen in Gruppen oder Foren stellen.

Für mich ist der Datenschutz ein wichtiger Aspekt. Welche Daten werden erhoben und sind meine persönlichen Daten vor Zugriff Dritter geschützt? Wie finanziert sich die jeweilige App? Falls es sich um eine kostenpflichtige App handelt, ist der Preis angemessen? Gibt es ein Impressum für die App, wird der Herausgeber genannt? Diese Punkte und Fragen nehme ich in den Blick, bevor ich mich für den Download einer App entscheide. Im eigenen Praxistest zeigt sich aber erst, ob die App die eigenen Erwartungen und Wünsche erfüllt.

DiGA – „Gesundheits-App auf Rezept“

DiGA ist die Abkürzung für Digitale Gesundheitsanwendung. Aktuell (Stand April 2021) ist noch keine „Diabetes-DiGA“ auf der Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gelistet – aber das kann sich ja schnell ändern. Aktuelle Infos zu DiGAs findet man unter: https://diga.bfarm.de/de

Was wird die Zukunft bringen?

Neben Gesundheits-Apps auf Rezept wünsche ich mir, dass Diabetes-Apps untereinander kompatibler werden.

Vor knapp 3 Jahren habe ich mich ganz bewusst für eine Insulinpumpe entschieden, die sich mit dem Smartphone bedienen lässt. Jetzt bin ich neugierig auf weitere technische Entwicklungen in den nächsten Jahren – es bleibt spannend!


Ernährungs-Apps im Vergleich – auch Kathy hat sich schon einmal mit Apps, die sie im Diabetes-Alltag unterstützen, auseinandergesetzt!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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