- Technik
Diabetes-Equipment sicher und praktisch verstaut
3 Minuten
Diabetes-Equipment sollte allzeit einsatz- und griffbereit, aber trotzdem praktisch verstaut und – das ist für viele auch wichtig – nicht sichtbar und obendrein hübsch sein. Inzwischen gibt es dafür viele Lösungen. Wir stellen einige davon vor – entweder selbstgemacht oder von spezialisierten Anbietern.
Wohin mit der Pumpe? Wohin mit Pen, Blutzuckermessgerät, Traubenzucker, Ersatzmaterial? Das sind keine banalen Fragen! Wer gute Antworten findet, erleichtert sich selbst den Diabetes-Alltag. Hier kommen einige Antwortmöglichkeiten, viele davon stammen von Diabetesberaterin Sarah Biester:
- Bauchgurte/-gürtel/-bänder gibt es vor allem für Kinder – entweder mit integrierter oder mit abnehmbarer Tasche. Mit dem Gürtel kann auch die Tasche und somit die Position der Insulinpumpe verschoben werden, damit sie z. B. beim Schlafen oder Toben nicht stört. Es gibt auch Modelle mit Sichtfenster – so kann man den Überblick behalten, ohne die Pumpe aus der Tasche ziehen zu müssen. Außerdem sind wasserdichte Modelle erhältlich. Mittlerweile gibt es zudem Unterwäsche und Shirts mit integrierter Pumpentasche von darauf spezialisierten Herstellern.
- Geschickte und nähkundige Menschen können auch eine Art Rucksack nähen, der über der Kleidung getragen werden kann; aufgenähte Taschen auf dem Rückenteil der Kleidung können vor allem für Kinder ebenfalls eine Lösung sein. Noch ein Tipp für Selbermacher: Möchte man die Pumpe in der Hosentasche tragen, kann die Hoseninnentasche aufgetrennt und die Pumpe direkt von innen eingesteckt werden.
- Mädchen und Frauen können die Pumpe am BH tragen – dafür gibt es spezielle Taschen, die an den Trägern oder an der Seite befestigt werden. Es gibt aber auch BHs und Tops mit schon integrierten Taschen für die Pumpe. Wer die Pumpe am oder im BH trägt, hat auch den Vorteil, als Katheterstelle den Arm und einen entsprechend kurzen Schlauch nutzen zu können.
- Wer seinen CGM-Sensor oder auch die Patch-Pumpe schützen möchte, kann elastische Armbänder tragen, die es in vielen Größen, Farben und mit schönen Mustern gibt. Es gibt auch Modelle, die besonders für den Aufenthalt im Wasser geeignet sind.
- Nicht jeder trägt eine Insulinpumpe und/oder ein CGM-System – zudem benötigen ja auch Pumpen- und Sensorträger unterwegs manchmal ein Blutzuckermessgerät inklusive Zubehör. Für Messgeräte und Pens werden Taschen mitgeliefert. Wer aber mehr Komfort möchte, alles Nötige in einer Tasche verstauen will oder einfach eine schickere Alternative sucht, kann sich entweder eine Tasche selbst nähen bzw. eine vorhandene Tasche umarbeiten – oder ein Modell kaufen, das seinen Bedürfnissen entspricht. Auch für Diabetestaschen gibt es spezialisierte Hersteller.
Ideen zum Selbermachen aus der Blood Sugar Lounge (www.blood-sugar-lounge.de)
- Kathy Maggy Tugend hat sich – ganz ohne große Vorkenntnisse – eine schicke BH-Pumpentasche selbst genäht; die Anleitung dafür ist zu finden über die Suchworte Pumpentasche selbstgemacht.
- Sensoren lassen sich auch mit Kinesiotape befestigen. Katharina Weirauch hat damit so ihre Erfahrungen gemacht und weiß außerdem, wie man den Sensor mit Tape aufhübschen kann (Suchwort Kinesiotape).
- Antje hat ihre ganz eigenen Ansprüche an Diabetestäschchen – und gibt Tipps, welche Kriterien so ein Täschchen ihrer Meinung nach erfüllen sollte (Suchwort Diabetestäschchen).
Spezialisierte Anbieter: Oft sind Betroffene selbst aktiv geworden
In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Kleidung mit Taschen für die Insulinpumpe und anderes Diabetes-Equipment stark erweitert – oft entwickelt von Menschen, die selbst Diabetes haben. Im Angebot sind T-Shirts, Tops, Slips, Badekleidung, BHs in vielen Größen, mit Spitze oder eher sportlich, mit schönen Mustern und Motiven oder eher schlicht. Hier eine Auswahl an Herstellern:
- Mellitus one: Max, der Sohn von Hanna Barat, hat Typ-1-Diabetes. Mit den angebotenen Bauchbändern war sie unzufrieden und hat – selbst vom Fach – deshalb eigene Modelle entwickelt. Inzwischen gibt es eine große, zum Teil farbenfrohe Produktpalette für Kinder, Damen und Herren, auch Unterwäsche und Shirts sind im Angebot. | www.mellitus-one.de; einige Modelle auf www.kirchheim-shop.de, mehr über Hanna Barat auf www.diabetes-online.de
- Ruby Limes: Frida Lüth designt Unterwäsche mit Pumpentasche für Damen und Herren (siehe Bild oben). Vor allem die Damenunterwäsche kommt auch mal verspielt mit Spitze oder mit stylischen Mustern daher. | www.rubylimes.de, einige Modelle auf www.kirchheim-shop.de, mehr über Frida Lüth/Ruby Limes auf www.diabetes-online.de
- AnnaPS: Anna Sjöberg hat vergeblich nach Kleidung gesucht, in der sie ihre Pumpe sicher und nicht spürbar unterbringen konnte. Deshalb hat sie begonnen, Tops, Shirts und Slips zu entwerfen. Inzwischen gibt es Modelle für Damen, Herren und Kinder. Auch im Angebot: Sport-BHs und Badekleidung. | www.annaps.com, einige Modelle auf www.kirchheim-shop.de, mehr über Anna Sjöberg/AnnaPS auf www.diabetes-online.de
- bre.parat: Peggy Kraft entwickelt und designt für Kinder Bauchbänder und Shirts mit Pumpentasche und vieles mehr. | www.breparat.de, einige Modelle auch auf www.kirchheim-shop.de
- Von Aquapac gibt es verschieden große wasserdichte Taschen speziell für Insulinpumpen, außerdem wasserdichte Taschen für Diabetes-Equipment. | www.aquapac.de
- mysugarcase: Ausgeklügelt eingerichtete Taschen bietet Maren Schinz an, die selbst Diabetes hat und mit den bisher angebotenen Taschen nicht zufrieden war. Manche Modelle haben ein Extra-Fach für ein Kühlelement. | www.mysugarcase.com, einige Modelle auf www.kirchheim-shop.de
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (12) Seite 28-29
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig