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Es gibt wenige Themen, die in Internetforen so hitzig diskutiert werden wie DAS richtige Blutzucker-Messgerät. Einig sind sich die Beteiligten selten: Denn gerade an ein Messgerät stellt jeder Mensch mit Diabetes andere Ansprüche. Messgenau und zuverlässig sollte es sein. Aber was interessiert eigentlich noch? Unsere große Übersicht hilft, das jeder ein Blutzucker-Messgerät findet, das zum jeweiligen Alltag und Leben passt.
Blutzucker-Messgeräte gibt es wie Sand am Meer. Schöne Messgeräte, praktische Messgeräte, kleine Messgeräte oder größere … die Auswahl ist riesig. Und ständig kommen weitere Geräte hinzu, so dass man schnell den Überblick verliert. Damit Sie aus dieser Vielfalt die Geräte finden, die zu Ihnen passen, haben wir für Sie eine umfangreiche Tabelle zusammengestellt, die die für Verbraucher wichtigsten Daten und Fakten beinhaltet.
Ergänzend können Sie im Internet viele Bestenlisten und Bewertungen von Blutzucker-Messgeräten finden; die eigenen Vorlieben und Bedürfnisse spielen dabei häufig die übergeordnete Rolle und können Ihnen so weitere hilfreiche Tipps geben für Ihre Entscheidung.
Bei der Suche sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben, um so das Gerät nach Ihren eigenen Anforderungen auszuwählen. Dabei sollten Sie auch die Neuerungen auf dem Markt beachten, die eventuell für Sie interessant sein könnten. Denn die Konkurrenz schläft auch im Blutzucker-Messgerätemarkt nicht – und so lassen sich die Unternehmen einige Weiterentwicklungen einfallen.
Auch zum Thema Messgenauigkeit wird in den Foren munter diskutiert. Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Messgenauigkeit untersucht haben, aber auch andere Tests, die Urteile über die Genauigkeit abgeben. Dieseit 2013 gültige ISO-Norm 15197:2013 soll strengere Qualitätsstandards bei der Systemgenauigkeit von Blutzuckermesssystemen gewährleisten.
Messwerte über 100 mg/dl (5,6 mmol/l) dürfen nun nur noch 15 Prozent gegenüber der Labormethode abweichen, bis dato lag die erlaubte Abweichung bei 20 Prozent. Verbindlich wird die strengere Norm nach einer Übergangsfrist im Oktober 2016.
Auch Innovationen werden in der Online-Community diskutiert. Denn neben bestehenden Kunden-Hotlines und Forschungsprojekten unterstützen die Unternehmen nun auch Foren und Internetauftritte, um Ihren Kunden, also den Anwendern der Blutzucker-Messgeräte, eine Plattform zu bieten.
Auch in Hinblick Software hat sich viel getan. Smartphones können mit einigen Blutzucker-Messgeräten synchronisiert werden, die meisten Messgeräte können zum Auslesen und Auswerten der Daten an einen Computer angeschlossen werden.
Der Trend geht weiterhin zu kompakten, funktionalen und unauffälligen Geräten. “Alles in einem” und sehr diskret sind für viele entscheidende Aspekte bei der Auswahl – die sich so manches Unternehmen zu Herzen genommen hat.
Viele Hersteller, viele Möglichkeiten, viele Vorlieben. Bei Blutzucker-Messgeräten kommt es vor allem auf die jeweiligen Vorlieben und Bedürfnisse der Patienten an, wie bei Sandra, Alexander und Iris: 3 Typen, 3 Geräte!
Sandra, 24, Typ-1-Diabetikerin studiert Modedesign und geht für ihr Leben gern schwimmen. Ihr Blutzucker-Messgerät wählt sie am liebsten nach der Optik aus, weiblich sollte es sein, für den Sport kompakt und schnell. Beim Messen im Schwimmbad ist es wichtig, dass das Gerät hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit toleriert. Da Sandra eine Nachteule ist, ist für sie die Beleuchtung von Display und Teststreifen-Einschub ein schönes Extra. Technischen Schnickschnack braucht sie nicht. Ein großer Speicher für die Messergebnisse ist ihr wichtig. Das Internet nutzt sie gern für Informationen zu ihrem Blutzucker-Messgerät.
Alexander, 48, Typ-2-Diabetiker ist gelernter Elektriker und von klein auf technikbegeistert. Er beschäftigt sich ausführlich mit Funktion und Nutzen des Geräts. Für ihn ist es wichtig, alle gesammelten Daten später in den Computer importieren zu können, damit er dort seine Daten auswerten kann. Sein Blutzucker-Messgerät soll klein, handlich und wiederaufladbar sein. Denn durch die Arbeit ist er viel unterwegs, das Notwendigste sollte in Hosen- oder Jackentasche passen. Zuverlässigkeit ist ihm wichtig, und das zu einem vernünftigen Preis.
Inge, 72, Typ-2-Diabetikerin ist Rentnerin. Für sie spielt die Größe des Geräts keine große Rolle, es muss nur in die Handtasche passen. Ein gut lesbares Display mit starken Kontrasten und großen Zahlen ist ihr wichtig, denn so gut sieht sie nicht mehr. Bedienknöpfe sollte das Gerät haben, keinen Touchscreen. Unter- und Überzuckerungshinweise und eine Trendanzeige findet sie praktisch. Eine Computerschnittstelle am Gerät braucht sie nicht, der Speicher im Gerät reicht ihr. Die Teststreifen sollten wegen ihrer kleinen Rente erschwinglich sein. Bei Fragen wählt sie die Info-Hotline.
In dieser Übersicht haben wir uns der Herausforderung gestellt, die Blutzucker-Messgeräte, die auf dem deutschen Markt verfügbar sind, in einer Tabelle für Sie aufzulisten. Dabei zeigte sich, wie wir das schon von früheren Übersichten kannten: Der Markt der herstellenden und vertreibenden Unternehmen von Blutzucker-Messgeräten ist in einem ständigen Wandel; einige Unternehmen sind eine Konstante, andere kommen hinzu, wieder andere verschwinden.
Da der Markt so unüberschaubar ist, war es unmöglich, tatsächlich alle verfügbaren Blutzucker-Messgeräte zu finden – trotz intensiver Recherche. Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir deshalb nicht. Die Tabelle zeigt ausschließlich Geräte, die im Handel oder beim Hersteller erhältlich sind; die Angaben zu den Blutzucker-Messgeräten haben wir alle von den jeweiligen Unternehmen erfragt.
Die Redaktion hat sich entschieden, die Messgeräte nicht zu bewerten, denn Gut oder Schlecht liegt bei vielen Kriterien im Auge der Betrachter. Verschaffen Sie sich also am besten selbst einen Überblick – und bilden Sie sich aufgrund der Informationen Ihre Meinung, welches Gerät am besten zu Ihnen passt.
Alternativ die Datei hier öffnen.
Nachtrag zur Übersichtstabelle Blutzucker-Messgeräte: Nach Erscheinen der Tabelle haben uns noch folgende Informationen erreicht: Die Softwares DIABASS 5, DIABASS PRO und med-import sind für viele weitere Messgeräte als den genannten geeignet (siehe www.diabass.de und www.med-import.de). Außerdem haben wir nur auf ausdrücklichen Wunsch der Unternehmen erwähnt, dass ein Gerät die DIN ISO 15197:2013 erfüllt – denn das ist ohnehin Grundvoraussetzung, um überhaupt in Deutschland verkauft werden zu dürfen. |
von Dr. med. Katrin Kraatz und Lena Schmidt
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (5) Seite 16-31
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