- Technik
Insulinpens passend zum Typ
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Das Angebot an Insulinpens ist über die Jahre gewachsen – und ebenso das, was die Injektionshilfen können. Ganz frei sind Diabetiker in der Auswahl nicht, denn die Wahl des Insulinpens richtet sich nach dem verwendeten Insulin. Dennoch gibt es oft die Möglichkeit auszuwählen, denn viele Unternehmen bieten verschiedene Insulinpens an, mit unterschiedlichen Funktionen – so dass jeder “seinen” Insulinpen finden kann.
Jan braucht nur wenig Insulin
Gut ein Jahr alt war Jan, als seine Kinderärztin den Typ-1-Diabetes bei ihm feststellte. Zwei Jahre sind inzwischen vergangen, und der 3-Jährige tollt mit seinen Spielkameraden im Kindergarten umher. Ständig ist er in Bewegung – still zu sitzen, das ist gar nicht sein Ding. Dadurch braucht er sehr wenig Insulin am Tag, für eine Mahlzeit reichen oft 1,5 Einheiten Insulin.
Aufziehen können Jans Eltern diese geringe Insulindosis mit einer Insulinspritze. Das ist aber aufwendig, gerade wenn die Familie – die 5-jährige Sara und der 8-jährige Philip gehören noch dazu – unterwegs ist und die fünf im Restaurant essen. Zum Glück für Jan und seine Eltern gibt es Insulinpens, die es ermöglichen, auch halbe Einheiteneinzustellen. So kann der Dreikäsehoch losfuttern wie seine Geschwister – und anschließend unkompliziert sein Insulin bekommen, wenn klar ist, wie viel er gegessen hat.
Auch wenn Jan in Kürze mit einer Insulinpumpentherapie beginnen wird, weiß seine Mutter den Insulinpen mit den halben Einheiten (s. Abb. 1) weiter zu schätzen: Sie kann ihren eigenen Diabetes damit behandeln, weil sie selbst auch sehr wenig Insulin benötigt.
Britta möchte die Insulindosis prüfen
Die 32-jährige Britta steht mitten im Berufsleben. Sie arbeitet in einem Architekturbüro und ist dadurch viel unterwegs. Ihr Typ-1-Diabetes begleitet sie seit ihrem 11. Lebensjahr. Damals bekam sie bei der Einstellung direkt zwei Insulinpens: einen für ihr Basalinsulin, einen für ihr Bolusinsulin. Sie funktionierten rein mechanisch, außer Insulin abzugeben konnten sie aber nichts. Das störte sie nicht, die Diabetestherapie funktionierte gut. Bis vor kurzem arbeitete sie auch ohne Probleme weiter mit diesen Insulinpens.
Heute sind ihre Ansprüche gestiegen, ihr Sicherheitsbedürfnis durch den unregelmäßigen Tagesablauf auch. Beim Essen mit Kunden kann es ihr schon einmal passieren, dass sie zu unkonzentriert ist und nicht mehr weiß, ob und wie viele Einheiten sie gespritzt hat. Oder zu Hause ist es einfach mit den zwei Kindern sehr lebhaft, das Essen steht schon auf dem Tisch: “Habe ich schon gespritzt?”, fragt sie sich.
Deshalb hat sich Britta aus dem großen Angebot an Insulinpens nun welche ausgesucht, bei denen sie anschließend nachsehen kann, was sie gespritzt hat (s. Abb. 2). So kann sie entspannter mit ihrem Diabetes umgehen.
Peter injiziert Insulin automatisch
Peter ist mit seinen 71 Jahren noch recht mobil. Aber was ihm stark zu schaffen macht, ist sein Rheuma: Immer wieder kommt es zu schmerzhaften Schüben – die er vor allem in den Händen spürt. Dinge fest zu greifen, fällt ihm schwer, auch die Kraft in den Händen ist nicht mehr so wie in seiner Jugend.
Seit drei Jahren braucht er zur Behandlung seines Diabetes Insulin. Mit seiner Diabetesberaterin hat er sich viele Insulinpens angesehen, um einen zu finden, mit dem er trotz seiner Beschwerden in den Händengut umgehen kann. Vor allem hat er ausprobiert, ob er den Dosierknopf gut herunterdrücken kann, wenn er das Insulin injiziert.
Schwierig war für ihn, gleichzeitig den Insulinpen stabil festzuhalten und trotzdem die Kraft für das Injizieren aufzubringen. Entschieden hat er sich dann für einen Insulinpen, bei dem er die Injektion automatisch starten kann, ohne großen Kraftaufwand (s. Abb. 3). Damit fällt es ihm leicht, sich regelmäßig mit seinem Medikament zu versorgen, um die Blutzuckerwerte im Lot zu halten – und sein Leben weiter aktiv und mit vielen schönen Erlebnissen Tag für Tag zu genießen.
von Lena Schmidt und Dr. Katrin Kraatz
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (6) Seite 14-17
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂-
wolfgang65 antwortete vor 2 Tagen, 18 Stunden
Willkommen Nina, …
da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.
LG
Wolfgang
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swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 4 Tagen, 13 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 16 Stunden
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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