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Jana Einser berichtet in der Kolumne Zum guten Schluss von ihren Erfahrungen als Teilnehmerin einer Studie: Darin wurde ein System getestet, das den Blutzucker automatisch reguliert.
Ein Wochenende nicht an den Diabetes denken … Ein Traum? Nicht mehr ganz. Ich hatte das Glück, an einer Studie teilnehmen zu dürfen, bei der ein System ausprobiert wurde, das die Insulinpumpe anhand der kontinuierlich gemessenen Zuckerwerte im Körper komplett steuerte. Ich musste nur noch die Kohlenhydratmengen einschätzen – alles andere sollte das System machen.
Toll war das! Fiel der Zuckerwert, reduzierte sich die Insulinzufuhr automatisch – was wir bereits von einer der modernen Insulimpumpen in Verbindung mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) kennen. Neu war aber: Stieg der Wert, gab die Insulinpumpe automatisch Insulin ab. Entsprechende Algorithmen, zugeschnitten auf meinen persönlichen Bedarf, waren zuvor im System programmiert worden.
Es war faszinierend zu beobachten, wie selten die ursprünglich einprogrammierte Basalrate, also die Insulinmenge zur Grundversorgung des Körpers, von der Insulinpumpe abgegeben wurde – ich konnte das Ganze auf einem Tablet-Computer verfolgen. Ständig wich die Menge ab, mal gab es mehr Insulin, mal weniger. Der Zuckerverlauf war dabei recht stabil.
Richtig herausgefordert hatte ich das System, als ich mich bei einer Mahlzeit völlig verschätzte: Es müssen deutlich mehr Kohlenhydrate gewesen sein als gedacht. Der Zucker stieg – fiel aber ganz allmählich wieder durch behutsame automatische Insulingaben ohne mein Zutun in den gewünschten Bereich.
Während dieses Wochenendes war ich relativ viel auf den Beinen. Es war kein Sport, aber doch dauerndes langsames Gehen. Normalerweise hätte ich die Basalrate dafür gesenkt, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Normalerweise, aber dieses Wochenende war ja nicht normal! Und wirklich: Das Gehen fing das System allein auf, es brachte mich dadurch nicht in die Unterzuckerung.
Nicht an den Diabetes gedacht habe ich natürlich an diesem Wochenende nicht. Ich war viel zu neugierig, wie die Zuckerkurven aussehen, wie die Insulinsteuerung. Aber es war ein anderes Denken an den Diabetes: eben neugierig, aber auch mich in Sicherheit wissend und in gewisser Weise frei.
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von Jana Einser
Kontakt:
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Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (3) Seite 80
5 Minuten
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