Patienten-Veranstaltung zum Weltdiabetestag rückt Diabetes-Technik in den Fokus

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Patienten-Veranstaltung zum Weltdiabetestag rückt Diabetes-Technik in den Fokus | Foto: diabetesDE / Deckbar
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Patienten-Veranstaltung zum Weltdiabetestag rückt Diabetes-Technik in den Fokus

Zwei wichtige Veranstaltungen, ein großes Event: Die Patienten-Veranstaltung „Meilensteine der modernen Diabetologie“ wurde erneut mit wissenschaftlichen Vorträgen zum Weltdiabetestag von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ausgerichtet. Eine vielversprechende Kombi­nation, wie sich zeigte.

Das Schwerpunktthema in diesem Jahr: „40 Jahre erster Insulin-Pen“ mit Blick auf den technischen Fortschritt im Bereich CGM bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes.

Gesundheits-Check-ups noch mehr nutzen

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, Schirmherrin der Veranstaltung, schickte eine Grußbotschaft. Darin betonte sie, wie sehr sie die Informationsveranstaltung „mit voller Überzeugung“ unterstütze. Damit werde Aufmerksamkeit für Prävention, Früherkennung, aber auch „für ein gutes Leben mit Dia­betes“ geschaffen. Die Erkrankung bedürfe vor allem einer zielgerichteten Behandlung. Ein wichtiges Instrument zur Früherkennung sei der regelmäßige Gesundheits-Check-up, den derzeit die Hälfte der gesetzlich Versicherten in vollem Umfang nutze. „Es gilt also, noch mehr Menschen für die Früherkennung zu gewinnen“, erklärte Warken.

Als einen der größten Meilensteine in jüngster Zeit sieht Professor Dr. Bernd Kulzer, FIDAM, die künstliche Intelligenz, die Menschen mit Diabetes auch für die Auswertung ihrer Gesundheitsdaten nutzen. Zwar noch in der Forschungsphase, dafür aber nicht weniger interessant sei „Delphi-2M“. Dieses KI-Modell wurde speziell auf medizinische Daten trainiert und von Forschenden des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und anderer europäischer Institutionen entwickelt, so der Psychologe. Es kann das Risiko für über 1.000 Krankheiten gleichzeitig vorhersagen und bis zu 20 Jahre in die Zukunft blicken.

KI wird die Diabetologie immer stärker prägen

KI sei schon jetzt „ein integraler Bestandteil der Diagnostik und Therapie des Diabetes und aus der Forschung wie aus der klinischen Praxis nicht mehr wegzudenken“, betonte er. Man denke nur an AID- und CGM-Systeme, die längst mit KI-gestützten Algorithmen arbeiteten, die immer bessere Vorhersagbarkeit des Glukoseverlaufs oder auch an das neue KI-basierte Retinopathie-Screening, das inzwischen auch Schwerpunktpraxen durchführen.

„Es ist davon auszugehen, dass künstliche Intelligenz immer stärker die Diabetologie prägen wird“, so der Experte. Er sprach von einem „unumkehrbaren Prozess“. Insgesamt werde die Zukunft des Gesundheitssystems, vor allem des Diabetes, sehr stark durch KI-Anwendungen bestimmt. „Mit sehr vielen Vorteilen für Menschen mit Diabetes – und natürlich auch mit Risiken“. Zu letzteren gehöre etwa der mögliche Missbrauch dafür besonders anfälliger sensibler Gesundheitsdaten. Oder einer unzureichenden Kontrolle aufgrund der Vielzahl von Diabetes-Apps und -Tools.


von Angela Monecke

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  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

  • smc postete ein Update vor 2 Tagen, 15 Stunden

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

  • carogo postete ein Update vor 5 Tagen, 11 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

    • @carogo: Bei einigen Rezepten steht z.B. dass Gemüse bis 200g nicht angerechnet werden muss. Stimmt aber nicht immer und bei allen. Ich muss 200g Gemüse anrechnen egal welche Sorte.
      Bei kohlenhydratarmem Gemüse wie Paprika stimmt das aber für die meisten.

    • @moira: Wir alle wissen, dass Effekte von Ernährung sehr individuell sein können: Was bei dem einen sicher anzurechnen ist und zu Glukoseanstiegen führt, kann bei der anderen kaum Effekte auf die Glukosewerte auslösen. Deshalb gilt immer: Ausprobieren! Dennoch gibt es Standard-Angaben, die zumindest für einen großen Teil der Menschen mit Diabetes gelten, und das sind die genannten anzurechnenden Kohlenhydrate. Aber, wie gesagt: Es ist sehr individuell und deshalb sind beide Angaben, die der Gesamt- und die der anzurechnenden Kohlenhydrate, sinnvoll.
      LG Katrin

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