Sexy mit Pumpe – du darfst dich trotzdem lieben!

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Sexy mit Pumpe – du darfst dich trotzdem lieben!

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Selbstliebe ist für mich schon so ein Wort, was mir komisch vorkommt. Sich selbst lieben? So alles? Nicht „nur“ den Charakter, die Seele, sondern auch seinen Körper? Jedes Körperteil, jeden Zentimeter? Das kann doch gar nicht gehen – und erst recht nicht mit so einem Ding, das ständig an einem hängt oder klebt…

Quelle: Lesley-Ann Weitzel

Die Insulinpumpe sichtbar tragen oder nicht?

Ich habe mich lange und oft schwergetan, eine Insulinpumpe zu tragen. Dieses ganze Gekabel, die Pflaster, das Gerät an sich. Das war mir einfach immer zu viel. Aus diesem Grund habe ich mich letztes Jahr im August auch dafür entschieden, den Versuch mit einer schlauchlosen Insulinpumpe zu starten. Ich habe also im Sommer dann den OmniPod bekommen und lang überlegt, wo ich ihn denn tragen möchte. Ich bewundere ja die Menschen, die ihre Schlauch-Pumpe oder auch ihren OmniPod ganz offensichtlich tragen und dazu stehen – zu dieser Gruppe Menschen gehöre ich nicht.

Nach langem Überlegen habe ich meinen ersten OmniPod dann am Oberschenkel befestigt und gestartet. Bislang ist dies auch meine Lieblingsstelle. Ich habe es mal am Rücken versucht, aber da ist er nach kurzer Zeit abgefallen.

Am Oberschenkel ist es doch relativ diskret, finde ich. Da sieht es immer ein bisschen so aus, als hätte man was in der Hosentasche. Und bei einem Kleid oder Rock sieht man ihn dann sowieso nicht.

So weit, so gut.

Ich fühle mich nie komplett nackt

Aber wir sind ja nun mal nicht 24 Stunden am Tag in Kleidung verpackt. Beim Duschen, beim Schlafen, im Schwimmbad, in diesen Situationen ist man nun mal leichter oder eben gar nicht bekleidet. Und in diesen Situationen fällt es mir enorm schwer. Ich fühle mich dann eben nie so ganz komplett nackt – könnt ihr verstehen, was ich meine?

Dieser Kampf mit dem Selbstbewusstsein trotz OmniPods oder mit ihm lief nun also von Beginn an und immer wieder war da dieser Zwiespalt: „Naja, komm, so groß ist er gar nicht und du siehst ihn mehr als dein Umfeld“ und „Wie soll man sich denn damit hübsch fühlen? Wer um alles in der Welt soll mich denn damit attraktiv finden?“.

Quelle: Lesley-Ann Weitzel

Und wie sagt man denn eigentlich bei einem Date, dass man eben Diabetes hat und ein Gerät an sich trägt? Da ist es als Single doch um einiges schwieriger, oder?

Der Klickmoment: Es gibt kein Richtig und kein Falsch

Wann genau da der Klickmoment kam, weiß ich gar nicht, aber inzwischen kann ich mit dem OmniPod wesentlich besser leben und schaue mir einfach andere Dinge an meinem Körper an. Es kommt doch auch irgendwie immer ein bisschen auf den Blickwinkel an, wenn man sich im Spiegel betrachtet. Ich kann mich natürlich vor den Spiegel stellen und meckern, meine „Problemzonen“ beurteilen und sagen: „Da ist ein hässlicher Insulinpod, meine Schenkel sind zu dick, meine Brüste zu klein und Falten bekomme ich so langsam auch.“ Ich kann mich aber auch ansehen und selbstbewusst sagen: „Du hast ein hübsches Lächeln, dein Po hat eine gute Form und deine Haare sehen richtig gesund aus!“

Mir hilft es auch immer, wenn ich mir Klamotten kaufe, in denen ich mich wohl und sexy fühle, beispielsweise ein sexy Negligé, eine chice Bluse, ein lässiges Top. Besonders an Tagen, an denen ich mich unwohl fühle, gebe ich mir Mühe, ein tolles Outfit zusammenzustellen und mich schön zu schminken – es sind so kleine Tricks, die kritische Stimme leiser zu stellen und die selbstbewussten Worte mehr ins Licht zu rücken.

Es gibt sicher kein wirkliches Rezept, kein Richtig und kein Falsch. Sicherlich muss jeder für sich wissen, was einem hilft, sich selbst zu lieben.

Quelle: Lesley-Ann Weitzel

Bei mir ist auch nicht jeder Tag wie der andere – es gibt immer mal Tage, an denen ich mich „so lala“ fühle. Wichtig ist nur, den Fokus nicht zu verlieren: Wir sind alle schön! Ob mit Insulinpod oder ohne – ob mit 5 Kilo zu viel oder zu wenig, mit Falten oder eben nicht. Zum einen liegt es immer im Auge des Betrachters und zum anderen stellt sich doch auch die Frage: Wann ist man eigentlich schön, sexy, attraktiv? Ich persönlich finde ja, dann, wenn wir uns selbst schätzen und lieben.

„Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ (Teresa von Ávila)

Und das heißt eben auch, einen Isulinpod oder einen Glukosesensor zu tragen, wenn es notwendig ist.


Lies auch Die Chance, deinen Körper zu akzeptieren von Nadja!

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  • swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag, 4 Stunden

    Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
    Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
    Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.

  • shangwari postete ein Update vor 5 Tagen, 7 Stunden

    Ich habe mir ein neues Mobiltelefon von Samsung (A56) zugelegt. An manchen Tagen saugt die Freestyle Libre App den Akku in nicht mal 12 Stunden leer. In einigen Foren habe ich von dem gleichen Problem gelesen. Da ich auf dem Telefon nachlesen kann, wer denn den ganzen Strom verbraucht hat, konnte ich die App genau identifizieren. Gehe ich in den Einstellungen auf Gerätewartung und lasse diese dann optimieren, ist das Problem für einige Zeit behoben. Heute habe ich bei Abbott angerufen und mein Problem geschildert. Ich habe erfahren, dass einige Telefone noch nicht mit Freestyle getestet wurden. (So auch meins) Der Ratschlag ist, die App zu deinstallieren und neu aus dem Store herunterladen. Bei der automatischen Übernahme der Telefone (beim einrichten eines neuen Mobil) kann sein das die App nicht aus dem Store geladen wurde – sondern vom “alten” Telefon. Ich werden noch warten bis mein Sensor eh erneuert werden muss und dann wage ich mich daran. Bis es soweit ist werde ich mich mit der “Optimieren – Taste” behelfen.

    • Hallo,
      Ich hatte das Problem auch mit meinem iPhone SE20 und dachte, es liegt daran, dass mein Handy zu alt war und hab mir so eine Powerbank-Hülle gekauft. Viel erfolg!

  • nele_elsa postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo,
    Ich habe eine Frage:
    Wir ziehen Ende Oktober von Österreich zurück nach Deutschland.
    Jetzt muss ich mich für eine Krankenkasse entscheiden und wollte fragen, ob es erfahrungsgemäß vorteilhafte Krankenkassen für Menschen mit Diabetes gibt? Im Internet wäre ich nach Recherchen auf die aok gekommen.
    Für tips und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar ☺️
    Liebe Grüße
    Nele

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