Umfrage zu Technologien und Digitalem

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Umfrage zu Technologien und Digitalem

Jedes Jahr findet eine Umfrage zu den Themen neue Diabetes-Technologien und digitale Anwendungen statt. Erfragt werden dabei auch allgemeine Angaben, z. B. zum Diabetes-Typ und zu Diabetes-Schulungen. Alle zwei Jahre werden im Rahmen dieser Umfrage für den Diabetes- und Technologiereport (D.U.T-Report) neben Ärztinnen und Ärzten auch Menschen mit Diabetes gefragt, auch dieses Jahr. Wir bitten Sie herzlich: Machen Sie mit und geben den Menschen mit Diabetes auch hier eine Stimme!

Vor vier und vor zwei Jahren hatten wir Sie schon einmal gefragt, wie Sie neue Technologien für die Behandlung des Diabetes und deren Zukunfts-Trends beurteilen. Die Resonanz war überwältigend: 5844 Menschen mit Diabetes und Eltern von Kindern mit Diabetes hatten an den bisherigen zwei Befragungen teilgenommen.

Die Ergebnisse ergaben erstmals ein umfassendes Bild, wie moderne Technologien bei Diabetes, z. B. Insulinpumpen, “smarte” Pens, Methoden des kontinuierlichen Glukose-Monitorings (CGM), Apps, Telemedizin, Video-Schulungen und andere digitale Anwendungen, aus der Sicht von Patientinnen und Patienten beurteilt werden. Beantwortet wurde auch, welche Chancen, aber auch Risiken sie diesbezüglich aktuell und in der nächsten Zukunft erwarten.

Zunahme von modernen Diabetes-Technologien

Die Ergebnisse sind zum einen wichtig, um belastbare Daten zu bekommen, wie häufig Diabetes-Technologien angewendet werden. Aus den Daten können wir schlussfolgern, dass mittlerweile bereits 77 Prozent aller Menschen mit Typ-1-Diabetes ein CGM-System nutzen und etwa jeder Dritte eine Insulinpumpe. Bei bereits ca. 12 Prozent steuert ein Algorithmus auf der Basis von CGM-Werten die Insulindosierung über eine Insulinpumpe (automatisierte Insulin-Dosierung, AID), Tendenz steigend. Menschen mit Typ-2-Diabetes nutzen vor allem CGM-Systeme, sehr selten hingegen bislang einen Smart-Pen, bei dem die Insulinabgaben digital erfasst werden.

Diabetes-Schulungen zu selten besucht

Aber auch Versorgungs-Mängel können mit den Ergebnissen aufgezeigt werden: So gab doch ein erstaunlich großer Anteil der Befragten der letzten Umfrage an, entweder überhaupt nicht oder nur ein einziges Mal geschult worden zu sein. Das ist deutlich zu wenig, da moderne Technologien ohne Schulung nicht richtig angewendet werden, weil nicht alle Menschen Technik-affin sind und mit den Technologien gut zurechtkommen. In einer Umfrage mit dem Umfrage-Panel dialink (www.dialink-diabetes.de), an der auch viele Diabetes-Journal-Leserinnen und -Leser teilgenommen hatten, konnten wir feststellen, dass Personen, die CGM nutzen, deutlich weniger häufig die verschiedenen Alarme verwenden als Personen, die geschult wurden.

Warum an der Umfrage teilnehmen?

Da sich Diabetes-Technologien schnell verändern und die Digitalisierung voranschreitet, bitten wir Sie in diesem Jahr erneut, Ihre Meinung zu neuen Technologien und der Digitalisierung in der Diabetestherapie zu äußern. Denn wir möchten nicht nur Ärztinnen und Ärzte befragen, sondern uns ist besonders wichtig, auch Ihre Einschätzung, Ihre Wünsche und Ihre Bedürfnisse zu erfassen. Die Ergebnisse werden veröffentlicht, sodass auch die Stimme von Menschen mit Diabetes ein Gewicht erhält. Ergebnisse wird es nicht nur im Diabetes-Journal geben, sondern auch in einem Bericht, der auch von den Kostenträgern gelesen wird, und auf nationalen und internationalen Kongressen. Da wir diese Umfrage in diesem Jahr auch in Österreich und der Schweiz durchführen, bekommen Sie auch einen Eindruck, wie die Situation in Deutschland im Vergleich zu den beiden anderen Ländern ist.

Umfrage – so geht es:
Die Teilnahme ist ganz einfach:
  • Mitmachen können Menschen mit Diabetes und Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes.
  • Unter de.research.net/r/dt24dj gelangen Sie zu der Umfrage, die Sie per Computer, Tablet oder Smartphone durchführen können. Die Umfrage wird vom unabhängigen Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) durchgeführt. Die Antworten sind völlig anonym, es werden keine persönlichen Daten gespeichert.
  • Die Umfrage findet im Zeitraum vom 1. November bis 15. Dezember 2023 statt.

Wir sind gespannt auf Ihre Ansichten, Wünsche und Erwartungen bezüglich neuer Technologien zur Behandlung des Diabetes. Nutzen Sie die Chance, der Stimme von Menschen mit Diabetes zu diesem wichtigen Zukunftsthema Gehör zu verschaffen, und machen Sie mit! Denn die Digitalisierung der Diabetestherapie schafft nur einen Mehrwert, wenn sie aus Sicht der Patientinnen und Patienten gedacht wird.


Autor
Prof. Dr. Bernhard Kulzer

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2023; 72 (11) Seite 12-13

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  • cesta postete ein Update vor 2 Tagen, 9 Stunden

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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