Im Profil – Dr. van den Boom: neuer Schwerpunkt für Kinder- und Jugend-Diabetologie in Gifhorn

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Im Profil – Dr. van den Boom: neuer Schwerpunkt für Kinder- und Jugend-Diabetologie in Gifhorn
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Im Profil – Dr. van den Boom: neuer Schwerpunkt für Kinder- und Jugend-Diabetologie in Gifhorn

Zum 1. Oktober 2024 wurde Dr. Louisa van den Boom neue Chefärztin der Kinderklinik am Helios Klinikum Gifhorn. Dort wird sie einen neuen Therapie-Schwerpunkt in der Behandlung von Diabetes bei Kindern und Jugendlichen setzen.

„Wir möchten dann sowohl stationär als auch ambulant Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und Familien mit allen Diabetesformen sein“, unterstreicht die Medizinerin. Zuvor war Dr. Louisa van den Boom am DRK-Krankenhaus im rheinland-pfälzischen Kirchen tätig. Nach verschiedenen Stationen als Oberärztin war sie ab 2021 auch dort Chefärztin der Kinderklinik mit einem Behandlungsschwerpunkt in der pädiatrischen Diabetologie. „Jetzt verlagere ich meine Aktivitäten nach Niedersachsen“, berichtet sie. „Eine neue Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.“

Groß ist die Freude auch am Gifhorner Helios Klinikum. „Wir sind stolz darauf, mit dem neuen Behandlungsfokus allen betroffenen Kindern und deren Elternteilen ein wohnortnahes Angebot für die Behandlung von Diabetes bieten zu können“, so Klinikgeschäftsführer Matthias Hahn. „Zudem verfolgen wir damit auch das Ziel, die individuellen Lebenssituationen von Betroffenen in unserer Region zu verbessern.“ Derzeit existiert kein solch spezialisiertes Angebot für Kinder und Jugendliche mit Diabetes in der Umgebung.

Weg zur Diabetologie aufgrund des eigenen Typ-1-Diabetes

Zur Diabetologie kam Dr. Louisa van den Boom übrigens aufgrund der eigenen Diagnose. „Kinderheilkunde wollte ich schon immer machen“, so die Fachärztin. „Aber da ich selbst seit 20 Jahren Typ-1-Diabetes habe, bin ich fast automatisch auch zur Kinderdiabetologie gekommen. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich die Kinderklinik in Gifhorn mit diesem Schwerpunkt neu entwickeln und ausrichten darf. Der Bedarf scheint ja sehr groß zu sein.“

Vor Ort wird die Ärztin ein neues Team zusammenstellen. „Bislang habe ich zwei Beraterinnen in Weiterbildung, die sind Anfang nächsten Jahres fertig und werden mich in der Betreuung unterstützen“, erzählt sie. „Außerdem sind Personen aus der Pflege und dem ärztlichen Kreis dabei, die bereits im Bereich AID-Systeme geschult sind und sich freuen, dass da jetzt was Neues kommt.“

Vielen Besucherinnen und Besuchern der Typ-F-Familienweiterbildung auf dem Pferdeberg bei Duderstadt ist Dr. Louisa van den Boom bereits als sympathische Referentin bekannt. In ihrem Vortrag zum Thema „Ernährung bei Diabetes Typ 1“ gab sie unter anderem fachkundig Auskunft über das Herantasten an die richtige Insulinabgabe bei Nahrungsmitteln, die aufgrund der Zusammensetzung aus Kohlenhydraten, Fett und Proteinen schwieriger zu berechnen sind.

„Ernährung bei Diabetes Typ 1“: Vortrag von Dr. van den Boom auf YouTube

„Nicht, dass Sie jetzt denken, dass es bei uns in der Klinik nur Pizza, Pommes und Burger gibt“, betonte die Expertin. „Aber die Kinder dürfen, wenn sie bei uns sind, mal alles ausprobieren.“ Das sei wichtig, damit für die Zeit zu Hause dann Erfahrungswerte vorlägen. Außerdem stellte sie noch einmal fest: „Kinder mit Diabetes sind gesunde Kinder mit einem Insulinmangel. Und sonst nichts!“

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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