Mut, Adrenalin und vor allem Selbstvertrauen: unvergessliches Vater-Kind-Wochenende in Wernigerode

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Mut, Adrenalin und vor allem Selbstvertrauen: unvergessliches Vater-Kind-Wochenende in Wernigerode
Foto: DNI
Mut, Adrenalin und vor allem Selbstvertrauen: unvergessliches Vater-Kind-Wochenende in Wernigerode

Vom 25. bis 27. April 2025 verwandelte sich die Jugendherberge Wernigerode in ein lebendiges Bildungszentrum für Väter und ihre Kinder mit Typ-1-Diabetes. Mit einem Adrenalin-Weekend boten wir eine Mischung aus Wissensvermittlung, Erfahrungsaustausch und adrenalinhaltigen Extremsituationen.

Der Freitagabend begann mit einer herzlichen Begrüßung und einer Einführung in das Wochenende. Danach leitete der erfahrene Diabetes-Coach Ivo Rettig, der selbst seit seinem 13. Lebensjahr mit Typ-1-Diabetes lebt, den ersten Workshop. Themen waren unter anderem die besondere Rolle von Vätern in Familien mit Diabeteskindern und das Management von Diabetes in Stress- und Hochadrenalinsituationen. Unterstützt wurde er dabei von Axel Eickhoff, Lehrerausbilder und Vater der Influencerin Fiorella Eickhoff, der wertvolle pädagogische Impulse einbrachte.

Adrenalin pur an der Rappbodetalsperre

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des Abenteuers. Bei strahlendem Sonnenschein ging es zur Rappbodetalsperre, wo Harzdrenalin mit seinen spektakulären Attraktionen wartete. Den Auftakt bildete der Ultrashot, ein einzigartiges Menschenkatapult, das die Teilnehmer in einem Tandemsitz 38 Meter senkrecht in die Höhe schoss.

Auch Diabetes-Coach Ivo Rettig nutzte die Gelegenheit und flog mit der Megazipline ins Tal.

Anschließend folgte der Gigaswing, ein Pendelsprung aus exakt 100 Meter Höhe von der Titan-RT-Hängebrücke – für viele das absolute Highlight des Wochenendes. Den krönenden Abschluss bildete die Megazipline, Europas längste Doppelseilrutsche, auf der Väter und Kinder gemeinsam über das Tal glitten – ein Gefühl von Freiheit, das unvergessen bleiben wird.

Spiel, Spaß und Gemeinschaft

Zwischen den aufregenden Aktivitäten sorgte Dirk Christoph von Harzdrenalin mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm für Begeisterung. Klassische Mitmachspiele und knackige Quizfragen förderten den Teamgeist, sorgten für viele Lacher und schweißten die Gruppe noch enger zusammen. Und auch für Dirk gab es am Ende eine Überraschung: Dass wirklich alle Kinder sich so begeistert und mutig den Attraktionen des Erlebnisses-Geländes trotz ihrer Erkrankung stellten, hätte er nämlich nicht gedacht.

Praktische Strategien für den Alltag

Am Samstagabend und am Sonntagmorgen fanden sich alle Teilnehmer erneut in den Seminarräumen der Jugendherberge ein, um gemeinsam mit Ivo und Axel die Erlebnisse des Wochenendes zu reflektieren. Dabei wurden nicht nur persönliche Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch ganz praktische Strategien für den Alltag mit Diabetes entwickelt – insbesondere für jene Momente, in denen das Adrenalin das Diabetes-Management erschwert. Wichtigstes Fazit: Solange ich mein Diabetes-Management immer an die erste Stelle setze, kann ich auch mit Diabetes Höchstleistungen erreichen.

Neben der adrenalingeladenen Action an der Rappbodetalsperre gab es auch „Frontal-Unterricht“ in Sachen Diabetes-Management.

Unser erstes Vater-Kind-Wochenende war für uns ein voller Erfolg. Es bot nicht nur wertvolle Informationen und praktische Tipps zum Umgang mit Diabetes, sondern stärkte vor allem das Selbstvertrauen der Väter, wie auch der Kinder: Mit Diabetes ist eben (fast) alles möglich. Die Kombination aus fachlichem Input, intensiven Erlebnissen und echter Gemeinschaft wird uns – und hoffentlich auch allen Teilnehmenden – noch lange in Erinnerung bleiben.


Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (6) Seite 76-77

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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