Diabetiker-Warnhund in Ausbildung – Mit Click(s) zum Erfolg!

3 Minuten

Community-Beitrag
Diabetiker-Warnhund in Ausbildung – Mit Click(s) zum Erfolg!

Letzte Woche habe ich wieder meine Siebensachen gepackt und bin mitsamt meiner Tochter Emilia mit dem Zug in die Steiermark gerauscht. Ich habe euch bereits von meinem ersten Treffen mit Daphne berichtet. Diesmal wollten wir unser Gelerntes üben und perfektionieren.

Ein wesentliches Basic für die Ausbildung meines Diabetiker-Warnhundes ist das Beherrschen des Clickertrainings. Deshalb hieß es gleich nach der ersten Begrüßung von Daphne: die Bauchtasche mit den Leckerlis umgeschnallt und den Clicker in die Hand genommen. Und los ging’s zum ersten Trainingsspaziergang …

Drcken eines Clickers, freigestellt

Puhh, das erforderte wieder volle Konzentration! Meine linke Hand schob den Kinderwagen mit Emilia, meine rechte Hand führte die Hundeleine. Beim Clickertraining kommt es beim Gehen darauf an, dass der Hund – also Daphne – immer korrekt an der Seite des Hundeführers geht. Er sollte nicht an der Leine ziehen. Wenn Daphne korrekt geht und nicht an der Leine zieht, wird „geklickt“ und dem Hund gleich ein Leckerli als Belohnung gegeben. Ich musste am Anfang öfter klicken, damit Daphne sich wieder an meine Gehweise und an mich gewöhnte. Klicken – Leckerli – Klicken – Leckerli – Klicken … Das hört sich alles recht einfach an. Es erfordert aber die größte Konzentration und Aufmerksamkeit! Meine größte Herausforderung war allerdings mein aufgewecktes Kind. Meine Konzentration war parallel immer auf Daphne und gleichzeitig auf Emilia gerichtet. Denn Emilia verlautete während unseres Spaziergangs entweder „Hamm, hamm“ (Hunger!) oder sie versuchte, aus dem Kinderwagen zu klettern. Wenn man seine Aufmerksamkeit nicht zu hundert Prozent auf den Hund richten kann, ist das Beanspruchung pur. Zumindest für mich! Ich war nach den ersten 30 Minuten Spaziergang total durchgeschwitzt (o.k., es lag sicher auch an den Temperaturen).

Wichtige Befehle für Hunde

Die zweite Lektion, die wir wiederholten, waren die Befehle für Daphne. Wir wiederholten vier Befehle:

  • Sit! – Sitz ist wichtig, um einen Hund zur Ruhe zu bringen und aufmerksam zu machen.
  • Down – Platz ist die etwas erweiterte Form von Sitz. Hier soll sich der Hund hinlegen.
  • Stay – Bleib ist ein Parkkommando. Es sagt dem Hund, dass er in der Position bleiben soll, in der er sich gerade befindet. Das ist dann sinnvoll, wenn der Hund irgendwo warten soll, sie mal schnell etwas holen wollen oder wo der Hund nicht mit kann. Oder wenn man eine Gefahr für den Hund beseitigen will.
  • Come – Komm zu mir. Bleib an meiner Seite, zum Beispiel beim Spaziergang.
  • Here – Hier ist eines der wichtigsten Kommandos! Es sollte gut funktionieren. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Hund sofort aus Abstand zu mir kommen soll, wenn er zum Beispiel frei umherläuft.

Ein Befehl kam praktisch gleich bei einem Waldspaziergang zum Einsatz. Daphne schnupperte sehr aufgeregt aufgrund der vielen Gerüche im Wald umher. Emilia ließ ich diesmal frei mitlaufen. Auf einmal ein Schrei! Emilia war über eine Wurzel gestürzt und lag jammernd am Boden. Ich sagte also zu Daphne Sit! und dann legte ich die Leine daneben und sagte gleich darauf Stay! Ich konnte dann schnell zu Emilia laufen und ihr helfen. Und Daphne wartete brav so lange, bis ich wiederkam.

Anzeigenprobe bei Hypoglykämien

Natürlich übten wir auch das Anzeigen von Unterzuckerungen. Es funktionierte blendend mit den mitgebrachten Speichelproben. Ich habe Speichelproben bei Blutzuckerwerten von 70 mg/dl (3,9 mmol/l) gesammelt. Daphne wird eine Probe bei dem Test versteckt hingelegt. Sie zeigt dann an, indem sie mir das Bringsel gibt oder bellt. Ich sage dann zu ihr: „Danke, ich gehe jetzt testen!“ Ich testete dann meinen Blutzucker. Bei Unterzucker oder ab einem Blutzucker von 70 mg/dl (3,9 mmol/l) bekommt Daphne dann gutes Dosenfutter als Extrabelohnung. Zwei Mal hat Daphne diesmal bei einem zu hohen Wert angezeigt. Der Blutzucker war 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Alle anderen Proben passten aber perfekt! Bravo, Daphne! Sie macht Fortschritte, und ich auch …

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 22 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 20 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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