Ernährungs-Apps im Vergleich

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Community-Beitrag
Ernährungs-Apps im Vergleich

Die mySugr-App ist für viele Diabetiker eine absolute Erleichterung und zeigt, dass das persönliche Gesundheitsmanagement schon längst Einzug auf unseren Smartphones gehalten hat. Ich selber habe mich beruflich in den letzten zwei Jahren sehr intensiv mit Ernährungs-Apps beschäftigt und möchte euch zwei kostenlose Produkte vorstellen, die mich überzeugt haben. Dabei sind sie nicht nur gute Ernährungstagebücher, sondern eignen sich auch als Datenbank für Kohlenhydrate.

Der Ernährungs-App-Dschungel

Das Angebot an Apps zum Thema Ernährung ist vielfältig, aber auch unübersichtlich. In den üblichen Onlineläden für die kleinen Smartphone-Programme finden sich unzählige Produkte, wenn man nach den Schlagworten „Ernährung“, „BE Rechner“ oder „Abnehmen“ sucht. Der Trend ist ganz klar: Immer mehr Bereiche unseres Lebens können mit Apps organisiert werden. Aber wie so oft gibt es auch hier gewaltige Qualitätsunterschiede, und die Bewertungen in den Stores sind nur eine grobe Orientierung. Daher möchte ich euch zwei gute, kostenlose Ernährungs-Apps vorstellen, die ich im Hinblick auf ihren Nutzen als Ernährungstagebuch und BE/KE-Informationsquelle getestet habe.

Lifesum – die Lifestyle-App

Lifesum ist eine der am häufigsten verkauften Apps im Ernährungsbereich. Neben einem umfangreichen Premium-Angebot (ab 4,99 € im Monat) glänzt die App bereits in der kostenlosen Version mit einem modernen Design und einer guten Bedienbarkeit. Durch mehrere Tests werden der Kalorienbedarf und die empfohlene Ernährungszusammenstellung ermittelt. Besondere Ernährungskonzepte (z.B. Low Carb) können nur in den Vollversionen genutzt werden. Dennoch bietet die App an, zumindest einige Nährwerte einer gesamten Mahlzeit auszurechnen. Hier verbirgt sich aber auch der große Nachteil für Diabetiker: Informationen zum Kohlenhydratgehalt einzelner Lebensmittel gibt es erst nach mindestens drei Klicks und eine Detailanalyse fehlt in der kostenlosen Version ganz.

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Für wen eignet sich Lifesum?

Diese App eignet sich vor allem für eine Lebensstiländerung. Motivationstexte, Überblick über die Trinkmenge, Kalorienzufuhr und Sport können problemlos und dank eines einfachen Menüs schnell erfasst werden. Auch die einzelnen Lebensmittel können sehr schnell hinzugefügt werden. Tipps und Rezepte helfen einem, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Wer eine bestimmte Diät oder ein konkretes Ernährungskonzept umsetzen möchte, kommt nicht um die Premiumversion rum. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber sehr ausgeglichen. Die App ermöglicht auch eigene Einträge, die in das System einfließen, jedoch nicht kontrolliert werden. Hierdurch entstehen auch doppelte Einträge, die manchmal falsche Nährwertangaben enthalten. Hier muss man genauer hinschauen.

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FDDB – der Dauerbrenner unter den Diabetikern

Wird in Foren oder Facebook-Gruppen eine Frage zu Kohlenhydraten gestellt, so folgt auch sehr schnell immer dieselbe Empfehlung: FDDB. Doch eignet sich diese App auch als Ernährungstagebuch? Die Antwort ist ganz einfach: Ja! FDDB kann nicht mit dem Motivationskonzept und dem Design von Lifesum mithalten, bietet aber in seiner kostenlosen Version bereits viele gute Funktionen, die es gerade Neulingen leicht macht, ein Ernährungstagebuch zu führen. Die App liefert auch eine umfangreiche Funktion im Bereich der Diätauswertungen. Weiterer Vorteil ist, dass man das Tagebuch auch am PC abrufen kann und die Werte so auch mit dem Diabetologen/der Diabetologin besprechen kann.

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Für wen eignet sich FDDB?

Für einzelne Lebensmittel benötigt man etwas Geduld, da sie sich nur nach mehreren Klicks zum Ernährungstagebuch hinzufügen lassen. Generell ist die Menüführung etwas komplizierter. Vorteil sind die Nährwertangaben, welche bereits in der kostenlosen Version enthalten sind. In der Premiumvariante errechnet die App sogar die aufgenommene Menge an Nährwerten. Daher eignet sich diese App auch für Nutzer, die ein Auge auf Vitamine und Co. werfen wollen. Visualisierung von Lebensmitteln und Übersichtlichkeit der Ernährungsauswertung ermöglichen gerade Anfängern – egal, ob sich dies auf die Ernährung oder das Leben als Diabetiker bezieht – eine gute Orientierung.

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Lohnen sich Premiumversionen?

Ich habe eine Zeit lang in einem Startup-Unternehmen gearbeitet, welches Apps entwickelt, und dort als Journalistin die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Es steckt eine ganze Menge Arbeit in solchen Apps. Man muss für einfache Programmierungen von Kosten ab 40.000 Euro ausgehen und das Ende ist natürlich offen. Apps sind auch ein Produkt, und sobald etwas kostenlos ist, merkt man dies auch im Bereich der Qualität.

Gerade bei so einem gesundheitlich relevanten Thema wie Ernährung würde ich daher nicht sparen, sondern Wert darauf legen, dass ich ein gutes Produkt habe. Deswegen war für mich auch die Datenbankpflege der Apps ein wichtiges Kriterium. Doppelte Lebensmittel oder Lebensmittel mit Falschangaben müssen wieder gelöscht werden. Bei 30.000 bis 50.000 Einträgen ist das sehr viel Arbeit, die auch bezahlt werden muss. Nur so können wir Diabetiker uns auch auf die Kohlenhydratangaben in solchen Apps verlassen.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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