Veggie-Burger: Probier’s doch mal mit ohne

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Community-Beitrag
Veggie-Burger: Probier’s doch mal mit ohne

Seien wir mal ehrlich: Für die meisten von uns sind Fleisch- und Tierprodukte auf dem täglichen Speiseplan. Dabei wissen wir alle, dass es uns mit ein bisschen weniger erheblich besser gehen würde – das belegen inzwischen viele Studien, und es ist bekannt, was tierische Produkte in unserem Körper mit der Zeit anrichten können.

Ohne bekehrend klingen zu wollen (ich lebe selbst nicht vegan, beschäftige mich aber stark damit): Vegane Ernährung ist gut für die Umwelt, die Menschheit, unseren Geldbeutel und unseren eigenen Körper. Selbst ein veganer Tag pro Woche macht da schon einen großen Unterschied.

Mehr Energie und bessere Werte – diese Erfahrung haben schon viele gemacht

Wir schreiben das Jahr 2018 und sollten nun endlich Verantwortung für uns und unseren Planeten übernehmen, auch als Menschen mit Diabetes. Die Erde und unser Körper werden uns das danken. Ernähre ich mich vegan, merke ich, dass ich mehr Energie habe, weniger müde bin und auch mein Blutzucker besser mitspielt. Viele andere aus unserer Community haben da schon ganz ähnliche Erfahrungen gemacht.

Veganer Start mit Veggie-Burgern

Da ich weiß, dass das Thema überfordernd ist und es für Neulinge schwierig erscheinen mag, vegane Ernährung inspiriert anzugehen, wenn man sich noch gar nicht damit auseinandergesetzt hat, wollte ich euch heute gerne mit meinen vier Geheimtipps für einen perfekten Veggie-Burger motivieren. Weil Burger lecker sind und das ein toller Start in die kreative Küche mit Gemüse sein kann. Und wer weiß, vielleicht probiert ihr euch schon bald am Veggie-Burger aus oder übernehmt die Idee von einem veganen Tag pro Woche.

Der perfekte Veggie-Burger

Zunächst einmal muss ich euch natürlich erzählen, was einen guten Veggie-Burger für mich ausmacht:

  • Er muss im Burgerbrötchen gut zusammenhalten.
  • Er muss eine spannende, nicht zu matschig-pampige Konsistenz haben.
  • Er muss rund im Geschmack sein, alle Aromen müssen gut ausbalanciert sein.
  • Er muss gut in der Pfanne oder auf dem Grill performen.

Aus diesen Punkten entstanden nun die folgenden Tipps, die ich euch auf den Weg zum perfekten Veggie-Burger mitgeben möchte. Nein, das ist kein perfekt ausgearbeitetes Rezept, sondern es sind lediglich ein paar wertvolle Hilfestellungen, die euren Veggie-Burger aber definitiv köstlicher machen werden.

Ein wenig Herumprobieren in der Küche ist erwünscht, aber es ist alles zeitlich im Rahmen, wenn man nach dem Prinzip des mise en place arbeitet. Ich bitte euch: Seid mutig und probiert es aus! Ihr werdet nicht enttäuscht werden.

1. Auf die Bohne, fertig, los!

Niemand sagt, dass man Veggie-Burger nicht auch ohne Bohnen zubereiten kann … muss man aber nicht. Ich traue mich sogar zu behaupten: kein Veggie-Burger ohne die Proteinpower der Hülsenfrüchte! Sie geben dem Burgerpatty eine tolle Konsistenz und sind ein großartiges Bindemittel.

Wer den Geschmack von Bohnen nicht mag, probiert es mit milden Kichererbsen oder gekochten Linsen vom Vortag. Diese sind im Geschmack beide etwas sanfter und geben so eine neutralere Basis für die restlichen Geschmackslieferanten. Wer wie ich Bohnen liebt, kann auch mit schwarzen Bohnen, Kidneybohnen oder – mein persönlicher Favorit – Cannelinibohnen experimentieren.

Ob aus der Dose oder frisch gekocht, macht hierbei keinen Unterschied. Was für euch einfacher und komfortabler ist, macht das Rennen! Die Hülsenfrüchte kommen kurz in den Mixer oder werden mit dem Kartoffelstampfer etwas bearbeitet, so dass sie stückiger sind, aber noch nicht durch einen Strohhalm aufgesaugt werden können!

2. Gemüs-lich!

Ich habe festgestellt, dass es für den leckeren Umami-Geschmack (fleischig, würzig, lecker) wichtig ist, das Gemüse für den Veggie-Burger vorher im Ofen zu rösten oder in einer Pfanne mit etwas Fett glasig zu dünsten.

Hierfür eignen sich zunächst vor allem alle zwiebeligen Gemüsesorten wie Lauch, natürlich Zwiebeln, Knoblauch und Schalotten als angenehme Basis (es bleibt kein zwiebeliger Geschmack per se, aber eine tolle würzige Grundnote), auf der dann zum Beispiel gerösteter Sellerie, Karotte, Pilze oder Aubergine sehr gut wirken können. Gerade Pilze haben im gebratenen oder gerösteten Zustand so viel Geschmack! Alles wird auch wieder kurz im Mixer gehäckselt und ist dann ein guter Texturgeber für die Pattys.

3. Geh’ mir nicht auf die Nüsse – oder doch?

Weiter geht’s mit der Struktur des Burgers. Nüsse oder Kerne, vornehmlich in gehackter Form, geben dem Patty Textur und eine Handvoll guter Fette. Vor allem mit gehackten Pinien-, Cashew-, Kürbis- und Sonnenblumenkernen habe ich gute Erfahrungen gemacht, aber auch Walnüsse fand ich gut.

Ich hacke Nüsse und Kerne nicht ganz fein. Möchte ja gerne noch etwas zu kauen haben. Sie geben dem Burger einen guten Biss.

4. Kohlenhydrate

Man kann seinen Veggie-Burger natürlich auch kohlenhydratfrei zusammenbasteln – da bin ich aber raus. Ein paar Carbs geben dem Burger einen tollen Biss und eine gute Textur, und da ich euch ja zur Herstellung von hervorragenden Pattys inspirieren möchte, gehört auch dieser Punkt zu meinen Tipps.

Möglichkeiten haben wir hier auch wieder viele. Etwas gekochter Reis vom Vortag hat sich für mich als sehr gut in den Burgern erwiesen. Auch gekochte Gerste, Hirse oder ein Rest Quinoa macht sich ausgezeichnet. Ein paar Löffel Semmelbrösel oder auch das japanische Pendant Panko sorgen bei mir immer für die Vollendung der Textur.

5. Der Auberginen-Tipp

Der absolute Profi-Tipp: Wenn wir schon das Gemüse im Ofen rösten, können wir direkt noch eine Aubergine hinterherschmeißen und sie im Ofen backen, bis die Haut schwarz ist. Dann kurz abkühlen lassen und das Innere zur Burgermasse geben. Das sorgt tatsächlich für die perfekte Feuchtigkeit des Burgers und eine besonders fleischige Textur, ohne geschmacklich einen Auberginen-Burger daraus werden zu lassen. Sie trägt die anderen Aromen dabei mit und bringt den Burger auf ein ganz neues Level.

6. Mehr Aroma

Wenn die Basis stimmt, müssen die Gewürze passen. Sojasauce, Salz, Miso-Paste, Balsamico, frische oder getrocknete Kräuter – ihr könnt ja zum Glück zwischendurch immer wieder probieren und nachwürzen, ist ja kein rohes Fleisch.

Sind das einige Arbeitsschritte? Ja, aber mit ein bisschen Vorbereitung alles machbar. Wird daraus ein leckerer Burger? Das kann ich bestätigen. Probiert es aus, versucht, euch kreativ an die vegane Küche heranzutasten, und seid gespannt, was es mit eurem Körper und eurem Blutzucker machen kann!


Martina hat in der Blood Sugar Lounge noch mehr vegane Rezepte veröffentlicht – zum Beispiel diese Blumenkohlsuppe mit Crumble-Topping  oder dieses Kürbis-Gemüse-Chilli oder dieses Curry nach südindischer Art. Und natürlich gibt es in der Lounge noch viel mehr vegane Rezepte von anderen Autoren.

Ihr seid allgemein an veganer Ernährung interessiert? Lea beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema vegane Ernährung bei Diabetes.

 

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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