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Wechsel vom FGM zum CGM – was ist anders?
4 Minuten
Am liebsten würde ich den Satz bei jedem der folgenden Punkte mit „Es ist ein deutlicher Unterschied“ oder einer ähnlichen Floskel beginnen, aber es lässt sich einfach auch nicht wegreden, dass zwischen dem FreeStyle Libre und dem Dexcom G5 Welten liegen. Klar, es sind nun einmal auch zwei verschiedene Systeme – das eine ein FGM, das andere ein CGM – aber dennoch redete ich mir insbesondere während meiner Tragezeit des FGMs oft ein, dass der Unterschied bis auf die fehlende Alarmfunktion gar nicht so gravierend wäre. Aber: Es ist ein deutlicher Unterschied.

Die Setzhilfe/das Setzen des Sensors
Das Setzen des Dexcom-Sensors, verbunden mit dem Anbringen des Transmitters, hat mich von Anfang an abgeschreckt. Schon beim Probetragen vor bald zwei Jahren empfand ich den Vorgang als super kompliziert und das, obwohl ich das damals gar nicht selbst machen musste. Die ersten Male beim Sensor-Wechseln war ich schon Stunden vorher aufgeregt, bin jedes Mal die Bedienungsanleitung Schritt für Schritt durchgegangen und habe, bis alles so oft „Klick“ gemacht hatte und eingerastet war wie beschrieben, wahrscheinlich nicht einmal geblinzelt. Besonders unangenehm finde ich den Part, wenn der Transmitter auf den Sensor geklemmt wird. Ich habe dabei immer die Sorge, den Sensor-Faden irgendwie in mir zu verbiegen – ob das sinnvoll ist oder nicht.

Die Kalibrierung
Wie schon in meinem letzten Artikel über den Wechsel vom FGM zum CGM beschrieben, war es für mich eine Zeitlang ein wahr gewordener Traum, meinen Blutzucker nicht mehr konventionell, also mit einem Blutstropfen aus der Fingerbeere, messen zu müssen – oder es im Optimalfall nur alle 14 Tage ein-, zweimal zu tun. Doch nachdem die vom FGM gelieferten Werte aus dem Gewebezucker immer öfter (zu) stark vom „richtigen“ Blutzuckerwert abwichen, wurde mir bewusst, wie praktisch es doch wäre, wenn der Sensor eine Art Orientierungshilfe bekommen würde. Und obwohl ich das blutige Messen kurz bevor ich mein FGM 2015 bekam, kaum noch ertragen habe, schien die Piks-Pause von etwas über zwei Jahren genug Zeit gewesen zu sein, um meine Abneigung dagegen wieder in den Griff zu bekommen.
Mit dem Dexcom G5 ist es nun wieder Routine für mich, zweimal täglich die Lanzette zu spannen, einen Blutzuckerteststreifen aus seiner Dose zu fummeln und den benutzten dann irgendwo im Haus liegen zu lassen. Abgesehen davon, dass die Kalibrierung einfach notwendig ist, finde ich es im Moment auch ganz spannend, dadurch regelmäßig zu sehen, wie genau die gelieferten Werte des Sensors sind – und sie sind in der Regel sehr genau.

Die Setzstelle/der Tragekomfort inklusive Pflasterverträglichkeit
Die von Dexcom empfohlene Setzstelle für den Sensor ist der Bauch, und obwohl ich fest davon ausging, mich nicht daran zu halten und mir das CGM am Arm oder am Bein zu setzen, habe ich bisher jeden Sensor am Bauch gesetzt. Es funktioniert einfach zu gut, um es nicht zu tun. Für das FreeStyle Libre gilt ja der Oberarm als optimale Setzstelle, allerdings hat meine Haut das Pflaster dort nie so richtig gut vertragen, und da die Genauigkeit der gescannten Werte unverändert blieb, als ich den Sensor zum ersten Mal am Oberschenkel setzte, war das ab da an mein favorisierter Spot. Zwar juckte und zwickte die Haut dort auch, aber irgendwie war es erträglicher als am Arm und, wie gesagt, genauere Werte bekam ich am Arm auch nicht.
Das Dexcom jetzt scheint am Bauch – zumindest bei mir – tatsächlich den idealen Lebensraum gefunden zu haben. Die Werte sind genau, die Haut unter dem Pflaster bleibt unbeeindruckt, und da ich wegen der während der ICT herangezüchteten Lipohypertrophien am Bauch eh nicht viel Spielraum für Kathetersetzstellen habe, kann ich ihn nun wunderbar für den Sensor beanspruchen.

Der Stressfaktor
Ich glaube, das mitunter ständige Erinnertwerden an Blut- oder Gewebezuckerwerte außerhalb des Zielbereiches macht nicht nur mir manchmal schlechte Laune. Aber genau das ist ja der Job eines CGMs: Es überwacht den Gewebezuckerverlauf und meldet, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Obwohl ich eine „Viel-Scannerin“ war, konnte ich bei dem FGM ja trotzdem bestimmen, ob ich mir meinen Wert jetzt angucken möchte oder eher nicht, das CGM piept – ab einer bestimmten Grenze – einfach los.
Ich bin froh, dass mir bei der Einweisung in das Dexcom-System empfohlen wurde, die selbst bestimmbaren Grenzen der Warnungen erst einmal im hohen Werte-Bereich anzusetzen, um nicht ständig bei postprandialem Blutzuckeranstieg vom CGM Bescheid zu bekommen. Außerdem lässt es sich einstellen, nach welchem Zeitraum die Warnungen wiederholt werden sollen. Also kein Grund, sich einem größeren Stress auszusetzen als nötig, solange man seine Gesundheit im Blick behält.

Verbindungsprobleme
Ab und zu kam es vor, dass das FreeStyle-Libre-Lesegerät mir eine Fehlermeldung anzeigte, dass ich erst in 15 Minuten erneut versuchen könne, meinen Sensor zu scannen, und solange ich ansonsten innerhalb von 8 Stunden immer einmal den Gewebezuckerwert abgelesen habe, bekam ich so eine weitestgehend lückenlose Dokumentation zusammen.
Beim CGM sieht es insofern anders aus, dass es ja dauerhaft über Bluetooth mit dem Empfängergerät und/oder einem Smartgerät gekoppelt ist und dadurch sofort auffällt, wenn die Verbindung unterbrochen ist – wodurch die Alarmfunktion dann auch nicht mehr gewährleistet ist. Da ich mein Smartphone aber eh meistens bei mir habe, empfange ich zumindest darüber meistens sehr zuverlässig die Werte. Nur beim Autofahren muss ich mich immer noch daran erinnern, eines der Empfängergeräte in die Mittelkonsole und nicht auf die Rückbank oder in den Kofferraum zu legen, um während der Fahrt im Fall der Fälle gewarnt zu werden.
Wie kommt es eigentlich, dass Katharina jetzt mit einem Dexcom G5 Mobile misst? Hier erzählt sie von den Anfängen.
Auch Susanne hat von FGM zu CGM gewechselt – allerdings, indem sie ihr FGM selbst “aufgerüstet” hat.
Wie kommt man überhaupt an ein CGM-System? Hintergründe von Katrin, handfeste Tipps für eine schnelle Genehmigung von Volker.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 18 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 19 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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