Das Bäcker-Kuchen-Dilemma

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Das Bäcker-Kuchen-Dilemma

Ich habe manchmal so richtig Bock auf Kuchen aus der Bäckerei. Doch je mehr ich mich mit meinem Diabetes-Management befasse, desto weniger habe ich allerdings Bock auf schlechte Werte, weil ich ein Lebensmittel nicht einschätzen kann. Gekaufter Kuchen vom Bäcker ist so ein Problemfall bei mir…

Die Idee zum Experiment!

Deshalb habe ich ein Experiment gestartet. Ich bin gerade umgezogen und dabei auszuprobieren, wo ich was am besten einkaufen kann. Also habe ich die Bäcker in meiner näheren Umgebung „getestet“, ob sie mir meinen Diabetes-Alltag erleichtern und mir zu einem wunderschönen, leckeren Stück Kuchen auch die Nährwertangaben zur Verfügung stellen können. Die Idee dazu hatte ich, weil ich vor einiger Zeit in Frankfurt schon mal aus einer Laune heraus einfach danach gefragt hatte und wider Erwarten die Antwort bekam: „Na klar, das haben wir zu allen unseren Kuchen.“

Quelle: privat

Ich opfere mich gerne für ein leckeres Stück Kuchen!

Haha, keine leichte Aufgabe, sich fürs Kuchenessen zu opfern. Das kann ich euch sagen, denn alles, was ich mir ausgesucht hatte, war lecker. In allen Bäckereien wurde meine Frage nach den Nährwertangaben sehr freundlich aufgenommen. Ich habe natürlich auch den Hintergrund erläutert, warum ich danach frage. Doch leider hatte nur eine von den fünf Bäckereien in meiner Umgebung die Informationen zu den Nährwerten da. Eine Information, die mir die Chance gibt, die genaue BE-Angabe für mein Stück Kuchen zu berechnen.

Butterkuchen und Marzipan-Kranz kann ich jetzt ganz genau berechnen. Die Nährwertangaben befinden sich bei meiner neuen Lieblingsbäckerei im „dicken Ordner“. Und es gibt noch einige weitere verlockende Sorten zu testen. Sehr gefreut hat mich auch die Aussage: „Es ist auch kein Problem zu fragen, wenn auch mal viel los ist.“ Und diese Aussage, als die Nährwerte leider nicht verfügbar waren: „Das gebe ich mal an unseren Konditor weiter. Das interessiert ja vielleicht auch noch andere.“

Alternativen, um die Nährwertangaben abzuschätzen, sind natürlich auch Nährwert-Datenbanken im Internet. Die gängigen Sorten sind hier in der Regel verfügbar und mit einem durchschnittlichen Wert ist es einfacher abzuschätzen, als völlig ins Blaue hinein zu schätzen. So habe ich es mit einer meiner Herausforderungen, dem gedeckten Apfelkuchen, gemacht. Das hat ganz gut geklappt. Ich war zwar überrascht, dass mein Stück dann doch auf beachtliche 6 BE gekommen ist. Doch meine Werte haben mir bestätigt, dass es wohl so war.

Nährwertangaben – Pflicht oder Kür?

Mich hat nun interessiert, warum die Information zu den Nährwerten für meinen Kuchen manchmal verfügbar ist und manchmal eben nicht. Nach dem Motto „wer nicht fragt, bleibt dumm“ habe ich also beim Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. nachgefragt. Und siehe da – es gibt eindeutige Vorschriften, die die Nährwertangaben für Bäckereien regeln. Danach müssen Backwaren keine Nährwertkennzeichnung tragen, wenn sie handwerklich hergestellt wurden und unverpackt sind. Ist das Lebensmittel verpackt und wird spätestens an dem auf den Tag des Verpackens folgenden Werktag verkauft, braucht es ebenfalls keine Kennzeichnung. Alles klar. Da klärt sich für mich also, dass es sich hier um eine freiwillige Angabe für meinen Kuchen handelt.

Mein Fazit aus diesem Experiment ist: Es lohnt sich, zu fragen. Und es lohnt sich, sich mit den Lebensmitteln, die man essen will, auseinanderzusetzen, wenn man nicht genau weiß, wie sie berechnet werden müssen.

Und, kennt ihr die Menge an Kohlehydraten, die in eurem Lieblingskuchen vom Bäcker stecken? Wenn nicht, fragt doch mal nach. Vielleicht ist die Information ja da.

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 22 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 20 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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