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Impfen oder nicht?
3 Minuten
Wir alle verfolgen seit nunmehr einem Jahr die Corona-Zahlen und -Inzidenzen in den Medien. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) steigen in Deutschland die laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektionen wieder stetig an. Bekannt ist uns auch, dass das Risiko für schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter und durch das Vorliegen von Vorerkrankungen, zum Beispiel chronischen Grunderkrankungen, zu denen auch Diabetes zählt, steigt. Aktuelle Studien deuten zudem darauf hin, dass auch Übergewicht das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhen könnte.[1]

Vor diesem Hintergrund habe ich mich damit auseinandergesetzt und mit meiner Diabetologin eine Impfung diskutiert. Das Resultat war folgendes:
Als Mensch mit Diabetes: Impfen lassen oder nicht?
Mit meinem HbA1c von 6,5% ist meine Blutzuckereinstellung relativ stabil. Bisher habe ich keine Begleit- und Folgeerkrankungen. Damit ist mein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19, im Falle einer Infektion, stark reduziert. Deshalb sagte meine Diabetologin, dass davon auszugehen wäre, dass meine gute Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung sich günstig auf mein Immunsystem auswirken. Aus diesem Grund sei die Einschätzung, dass ich eine Corona-Erkrankung mäßig bis gut überstehen würde und mit Einbezug meines Alters (39) einen milden Krankheitsverlauf durchleben würde.
Ergo: Ich müsse mich nicht unbedingt impfen lassen, weil meine Überlebenschancen bei Corona sehr gut stünden und Nachfolgeerkrankungen nicht sichtbar seien.
Bleibt nun die Frage, ob ich das riskieren will? Das ist und bleibt natürlich eine persönliche Entscheidung.
Corona und Ketoazidose
Jeder, der schon länger Diabetes hat, kennt die starken Blutzuckerspiegelschwankungen bei Infektionen. Das ist kein Spaß. Ich selbst habe 2017 trotz guter Einstellung bei einer Grippe und Lungenentzündung unverschuldet mit immer wiederkehrenden Ketoazidose-Schüben gekämpft. Ich kann mir vorstellen, dass das bei Corona mindestens genauso heftig oder schlimmer kommen kann, und wäre deshalb persönlich sehr offen für eine Impfung. Dennoch denke ich, dass Menschen, deren Gesundheitszustand heute schon angegriffen ist, auf jeden Fall Vorrang genießen sollten.
Vertrauen in den Impfstoff?!
Was mich anfangs zurückschrecken ließ, ist, dass normalerweise 15 bis 20 Jahre vergehen, ehe Hersteller einen Impfstoff bis zur Marktzulassung bringen. Dieses Mal ging es viel schneller – das freut mich, aber verunsicherte mich erstmal.
Fakt ist, dass an diesem Impfstoff Forscherinnen und Forscher weltweit zeitgleich daran gearbeitet haben. Sie haben ihre Ergebnisse miteinander geteilt und direkt an die Prüfbehörden weitergegeben. So ein globales wissenschaftliches Zusammenwirken gab es vor dieser Pandemie noch nie. Erstaunlich, was möglich ist, wenn man Kompetenzen bündelt, oder?

Diese Tatsache schenkt mir großes Vertrauen und Zuversicht in den Corona-Impfstoff. Denn Impfen bleibt für mich ein wichtiger Schritt, um den Weg aus lebensbedrohlichen Krankheiten zu finden – und hoffentlich bald auch den Weg aus der Pandemie!
Der zweite Lockdown
Als Mutter von zwei Kindern stecke ich derzeit im zweiten Lockdown fest, in einem unmenschlichen Spagat zwischen Familie und Arbeit. Ich kann es mir nur wünschen, dass wir es gemeinsam schaffen, circa 70% der Bevölkerung zu immunisieren, um das Übertragen von SARS-CoV-2 so sehr zu verringern, dass die Coronakrise endlich vorübergeht.
Meiner Meinung nach sollten wir uns ein Beispiel an den Forscherinnen und Forschern weltweit nehmen und uns alle dieser Impfung öffnen. Denn klar ist: Je mehr Menschen geimpft werden, desto weniger Wirte findet das Virus.
„Teamwork makes the dream work“, heißt es.
Auf dass wir bald wieder gemeinsam ein Sozialleben aufbauen können und unseren Kindern eine Welt zurückgeben, die mit mehr Zuversicht als Angst, ohne ständige Einschränkungen und Limitierung neu aufblühen kann.
[1] Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Endlich symptomfrei – 15 Tage „Corona“ – Der Erfahrungsbericht von Community-Mitglied Anja.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 21 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig