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Inmitten einer herausfordernden gesundheitlichen Lage, in der Corona kombiniert mit saisonalen Infekten wie Grippe und Pneumokokken viele ältere Menschen betrifft, heben Altersmediziner die Bedeutung der Impfung für Menschen über 60 Jahren hervor.
Mit einer wachsenden Zahl von Über-60-Jährigen, die stationär behandelt werden, und der Tatsache, dass die meisten schweren COVID-19-Fälle auf Intensivstationen Menschen im Alter von 75 Jahren und älter betreffen, ist die Dringlichkeit einer adäquaten Immunisierung unübersehbar, mahnt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Dr. med. Anja Kwetkat, Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der DGG, betont die Notwendigkeit, diese besonders gefährdete Gruppe durch Impfungen zu schützen. „Der Schutz dieser vulnerablen Gruppe durch Impfungen bedarf deshalb noch größerer Aufmerksamkeit.“
Eine jährliche Grippe-Impfung wird für Senioren ab 60 Jahren empfohlen, analog zum saisonalen Reifenwechsel eines Autos. Die STIKO empfiehlt hier speziell den quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff, der einen stärkeren Schutz als der Standard-Impfstoff bietet. Dr. Kwetkat ermutigt Senioren, diesen Impfstoff zu verlangen, um eine effektive Immunantwort zu erzielen. Besonders unterstreicht die DGG das Risiko für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie koronarer Herzkrankheit, Herz- oder Niereninsuffizienz, Schlaganfall oder Diabetes. Bei einer Grippeinfektion besteht für Herz-Kreislauf-Erkrankte ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen, auch nach überstandener Grippe-Infektion. Geimpfte sind gegen solche schweren Folgeerkrankungen besser geschützt.
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Aktuell wird die Influenza-Impfung gleichzeitig mit der COVID-19-Impfung empfohlen, insbesondere für Über-60-Jährige. Dr. Kwetkat erklärt, dass für Senioren mit Basisimmunität eine jährliche Auffrischungsimpfung, vorzugsweise im Herbst, empfohlen wird. Mit einem Mindestabstand von zwölf Monaten zur letzten Auffrischungsimpfung und sechs Monaten zur letzten Infektion. Basisimmunität liegt vor, wenn Personen drei Impfungen erhalten haben oder zwei Impfungen und eine durchgemachte COVID-Infektion.
Des Weiteren sollten alle Über-60-Jährigen sich mit dem 20-valenten Konjugat-Impfstoff gegen Pneumokokken impfen lassen. Dies gilt unabhängig davon, ob Vorerkrankungen vorliegen oder nicht. Für Senioren, die vor mindestens sechs Jahren mit dem älteren Polysaccharid-Impfstoff geimpft wurden, wird eine einmalige Auffrischung mit dem neuen Impfstoff empfohlen. Dr. Kwetkat appelliert an die Bevölkerung, insbesondere an die ältere Generation, die Impfquoten zu steigern, da die Quote bei Pneumokokken noch vergleichsweise gering ist. Sie rät dazu, den Impfstatus beim Hausarzt überprüfen zu lassen und aktiv nachzufragen.
Während der ideale Zeitpunkt für eine Impfung bereits im Oktober gewesen wäre, betont Dr. Kwetkat, dass es auch kurz vor Weihnachten noch nicht zu spät ist. Sie warnt jedoch davor, sich während eines Infekts impfen zu lassen, da Fieber eine klare Gegenanzeige zum Impfen darstellt. Abschließend vermittelt Dr. Kwetkat eine klare Botschaft: Je mehr Senioren sich jetzt noch zur Impfung entschließen, desto weniger Patienten werden in den kommenden Wochen auf den Stationen und in den Intensivstationen behandelt werden müssen. „Es ist wirklich wichtig!“, betont sie.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
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