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#DBW2019 – Tag 1: Heilung?!
3 Minuten
Das Wort „Heilung“ geisterte schon oft durch meinen Kopf. Kurz nach der Diagnose, während der Honeymoon-Phase und seitdem bei jeder größeren Diabetes-Krise.
Mir würde ein einzelner Fingerschnips gefallen. *Schnips*, alles ist wie vor der Diagnose und vor den ersten Symptomen. Da das wohl das unrealistische Szenario ist, das in den nächsten Jahrzehnten eintreten wird, wird es vielleicht andere Möglichkeiten geben.
Was bedeutet Heilung in Bezug auf Diabetes für mich?
Um ehrlich zu sein, gehe ich nicht davon aus, dass ich selbst noch eine Heilung von Typ-1-Diabetes miterleben werde. Die Heilung, wie ich sie mir vorstelle, wäre ein Eingriff (in welcher Form auch immer), der wirklich alles in meinem Körper so einstellt, dass ich keinen einzigen Moment mehr an Unter- oder Überzuckerungen, an Folgeschäden, ausreichend Insulin im Kühlschrank oder die Menge von Kohlenhydraten in Melone und der ewigen Frage „Ist die Grammangabe mit oder ohne Schale gemeint?“ nachdenken muss. Ich möchte spontan einen weiteren Weg zu Fuß oder auf dem Rad zurücklegen können, ohne vorher meinen Blutzucker zu checken, und ich möchte nach einem Glas Wein nicht überlegen müssen, was mein Blutzucker in der Nacht machen wird. Ich will, dass das bei einer Heilung alles vorbei ist. Und während ich das schreibe, merke ich: Ich will das so sehr!

In der Diabetes-Therapie hat sich viel getan und tut sich nach wie vor viel. Das Leben mit Diabetes wird einfacher und ich bin dankbar, heutzutage so viele Möglichkeiten mit dieser Krankheit zu haben. Dennoch sind es alles Therapie-Unterstützungen und keine Heilungsansätze. Oder?
Keine Heilung?
Ganz frisch in der #BSLounge ist der Beitrag von Basti über smartes Insulin. Wenn dieses wirklich auf den (deutschen) Markt kommt, wäre das ein viel, viel größerer Schritt Richtung „normales Leben“, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Deswegen ist das sicherlich Jammern auf hohem Niveau, aber Heilung wäre das für mich nicht. Denn ich müsste immer noch darauf achten, das Insulin zur Hand zu haben und die genaue Dosierung einzuhalten.
Ebenso ist der Gedanke an eine Inselzelltransplantation für mich eher beängstigend, als dass ich es mit Heilung in Verbindung bringe. Alleine schon, weil ich große Angst vor Operationen habe. Natürlich schätze ich mich im ersten Schritt glücklich, dass ich keine der Indikationen für diesen Eingriff erfülle. Aber früher dachte ich oft darüber nach, wie es wäre, diese „Chance“ zu bekommen. Heute schreckt mich die damit verbundene lebenslange Einnahme von Medikamenten ab. Vielleicht wäre es einfacher als das Leben mit Diabetes jetzt. Ich weiß es nicht. Aber an das Leben, wie ich es jetzt führe, habe ich mich mehr oder weniger gewöhnt. Ich weiß in der Regel, was mich erwartet und worauf ich achten muss.
Was wäre, wenn…
Sämtliche Versuche in Richtung Typ-1-Diabetes-Heilung würden für mich erst einmal eines bedeuten: eine riesige Erwartungshaltung und wahrscheinlich eine ebenso große Enttäuschung.
Ich bin offen für alle Fortschritte, aber nicht für Experimente auf Kosten meiner Hoffnung. Denn wie gesagt: An das Leben jetzt habe ich mich irgendwie gewöhnt.
Sobald mir aber der gewünschte, alles heilende Fingerschnips geboten wird, werde ich die Erste sein, die all ihr Diabetes-Zubehör und ihren Traubenzuckervorrat in die Tonne knallt und im Anschluss stundenlang durch tiefen Sand am Strand spazieren geht, ohne Angst vor einer „Hypo“ zu haben.

Alle Infos zur #DBW2019 findet ihr auf der Seite diabetes-blog-woche.de
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 2 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 2 Tagen, 19 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 1 Stunde
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 23 Stunden, 58 Minuten
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 7 Stunden, 25 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 7 Stunden, 22 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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