Närrische Jahreszeit mit Diabetes: So bleibt der Glukosespiegel stabil beim Feiern

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Närrische Jahreszeit mit Diabetes So bleibt der Glukosespiegel stabil beim Feiern
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Närrische Jahreszeit mit Diabetes: So bleibt der Glukosespiegel stabil beim Feiern

Karneval, Fastnacht, Fasching – nun beginnt der Höhepunkt der närrischen Tage und bei Rosenmontagszügen und Kappensitzungen ist ausgiebiges Feiern angesagt. Menschen mit Diabetes können diese närrische Jahreszeit dabei ebenso feiern wie Stoffwechselgesunde. Sie müssen zwar auf ihre Ernährung achten, alkoholische Getränke und Süßigkeiten sind jedoch nicht zwangsweise tabu, wenn sie ihren Glukosespiegel dabei im Blick behalten. Die Organisation diabetesDE hat einige Tipps fürs Feiern mit Diabetes zusammengetragen.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht am 16. Februar 2023 und wurde am 8. Februar 2024 aktualisiert und erweitert.

Die Hochzeit der närrischen Tage hat nun begonnen. Neben Singen, Lachen und Geselligkeit gehören für die meisten auch Süßes und Alkohol dazu. Doch wie sieht es diesbezüglich für Menschen mit Diabetes aus? Noch immer hält sich teilweise die falsche Annahme, dass diese asketisch leben müssen und ausgiebiges Feiern ein Tabu für sie ist. Doch aus medizinischer Sicht können Menschen mit Diabetes grundsätzlich genauso feiern wie Stoffwechselgesunde. Denn letztlich gilt für alle: besser Maß halten und gerade beim Alkoholkonsum sollte für jeden ein verantwortungsbewusster Umgang gelten. Da alkoholhaltige Getränke wie Wein, Schnaps oder Bier aber den Glukosespiegel senken, ist es für Menschen mit Diabetes ratsam, diesen im Blick zu behalten.

Närrische Jahreszeit mit Diabetes: Vorsicht vor Unterzuckerungen!

Normalerweise gibt die Leber ständig kleinste Mengen Zucker in die Blutbahn, damit Gehirn und Muskeln mit Energie versorgt werden. Alkohol hemmt diese Zuckerfreigabe jedoch: „Bei Diabetespatientinnen und -patienten ist bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille die Zuckerfreisetzung aus der Leber gestört“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim. Insulin und orale Diabetesmedikamente verstärken den Abfall des Blutzuckers zusätzlich. Auch körperliche Aktivität trägt dazu bei: „Im Straßenkarneval bewegt man sich recht viel“, betont Prof. Haak. In Kombination können diese Faktoren schnell zu einer Unterzuckerung führen.

Hilfreiche Links von diabetesDE:
➤ Wie erkenne ich eine Unterzuckerung?
➤ Erste Hilfe bei Unterzuckerung
➤ Weiterführende Informationen zu Alkohol und Diabetes
➤ Nährwertgehalte für Speisen zur Karnevalszeit

Doch wie äußert sich eine Unterzuckerung? Menschen mit Diabetes bekommen zum Beispiel Schweißausbrüche, fühlen sich geschwächt, sind gar verwirrt oder wirken wie beschwipst. „Solche Anzeichen können aber auch ausbleiben“, warnt Prof. Haak. „Dann führt die Unterzuckerung direkt in die Bewusstlosigkeit.“ Sein Tipp: Zu einem alkoholischen Getränk immer eine kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit essen, zwischendurch den Glukosespiegel kontrollieren und die Insulindosis gegebenenfalls anpassen – das beugt einem Notfall vor.

Auf Unterzuckerungen achten: In Begleitung feiert es sich sorgloser

Beim Feiern sollte daher mindestens eine Begleitperson über den Diabetes und die möglichen Anzeichen einer Unterzuckerung informiert sein, um im Notfall unterstützend eingreifen zu können. Zudem rät diabetesDE Menschen mit Diabetes, ihren Alkoholkonsum so zu begrenzen, dass sie jederzeit fähig sind, ihren Glukosespiegel kontrollieren zu können. Als allgemeine Alkoholgrenzwerte, unabhängig von etwaigen bestehenden Erkrankungen, empfehlen Expertinnen und Experten für Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich. Dies entspricht etwa einem achtel Liter Wein oder einem kleinen Bier. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, also einen viertel Liter Wein oder einen halben Liter Bier. Süßigkeiten wie Krapfen und Kamelle sind für Menschen mit Diabetes zwar ebenfalls grundsätzlich möglich. Sie enthalten jedoch sehr viel Zucker und Fett. Zucker lässt den Glukosespiegel sehr schnell ansteigen. Der hohe Kaloriengehalt fettreicher Nahrungsmittel kann Übergewicht fördern. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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