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Nutri-Score: Studie zu Unrecht zurückgehalten
2 Minuten
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch hatte gegen das Bundesernährungsministerium geklagt, da es eine Studie zur Lebensmittel-Kennzeichnung zurückgehalten hatte. Das Kölner Verwaltungsgericht hat nun dazu ein Urteil gefällt.
Der Nutri-Score ist wieder in aller Munde. Grund ist ein aktuelles Urteil, das nun klarstellt: Zu Unrecht hielt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vor der Einführung des Nährwert-Logos eine Studie zur Kennzeichnung von Lebensmitteln zurück. Das hat das Verwaltungsgericht Köln im Juli entschieden und gab damit der Verbraucherschutzorganisation foodwatch recht.
Urteil zur Nutri-Score-Studie „außerordentlich bedeutend für Freiheit der Forschung“
Das Gericht habe somit die Geheimhaltung einer wissenschaftlichen Studie als rechtswidrig bewertet, erklärt dazu foodwatch. Ministerien müssten die Studienergebnisse staatlicher Forschungseinrichtungen unzensiert herausgeben. Die Verbraucherschutzorganisation stufte das Urteil „als außerordentlich bedeutend für die Freiheit der Forschung in Deutschland und für den demokratischen Diskurs” ein. Sie fordert die Bundesregierung zudem dazu auf, das Gesetz dahingehend anzupassen, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Ressortforschung künftig ohne politische Einflussnahme veröffentlicht werden müssten.
Nutri-Score-Studie „stark umschreiben lassen”, Original „verheimlicht”!
Schon 2019 hatte foodwatch gegen das Ministerium geklagt, damals noch unter Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU). Der Vorwurf: Im Streit um die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln habe es offenbar eine wissenschaftliche Studie, die dem Nutri-Score „ein gutes Zeugnis ausstellt, stark umschreiben” lassen, kritisierte die Verbraucherschutzorganisation. Die Originalversion sei „verheimlicht” und der Öffentlichkeit stattdessen „eine Studie ohne Empfehlung für den Nutri-Score” präsentiert worden.
Auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hatte seinerzeit nachdrücklich von der Bundesregierung gefordert, eine neue Lebensmittelkennzeichnung für Deutschland vorzulegen und darauf gedrängt, das französische Nutri-Score-Modell zu übernehmen. Dass Julia Klöckner ein eigenes System mit der Begründung entwickeln ließ, der Nutri-Score sei „nicht perfekt”, wertete der Past-Präsident der DDG, Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, damals bereits als „eine grobe Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse.”
Nährwert-Logo Nutri-Score wird weiterentwickelt
Der Nutri-Score wurde im November 2020 in Deutschland auf freiwilliger Basis eingeführt. Laut BMEL sind inzwischen rund 570 Unternehmen mit rund 860 Marken dafür registriert. Fünf Stufen zeigen dabei den Nährwert eines Lebensmittels an: vom grünen A bis zum roten E. Erste Modifizierungen dieses Nutri-Score-Algorithmus sollen laut Ministerium die Aussagekraft des Nährwert-Logos erhöhen. Unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten derzeit daran, dessen Bewertungen enger an die aktuellen Ernährungsempfehlungen anzupassen. So wird etwa der Gehalt von Zucker und Salz stärker gewichtet.
Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate – aus welchen Bausteinen unsere Nahrung aufgebaut ist und warum das für den Umgang mit Diabetes wichtig ist, erfährst Du hier.
von Angela Monecke
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 15 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 12 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).