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Schwangere mit Typ-1-Diabetes und ihre Babys profitieren von „mylife Loop“
3 Minuten
Schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes und ihre Babys haben gesundheitliche Vorteile mit einer Behandlung mit dem Hybrid-Closed-Loop-System „mylife Loop“ – dem einzigen System zur automatisierten Insulindosierung (AID), das für werdende Mütter mit Typ-1-Diabetes zugelassen ist. Dies zeigen eine klinische Studie sowie Erfahrungsberichte von Schwangeren.
Frauen mit Typ-1-Diabetes haben aufgrund der hormonellen Veränderungen und ihres veränderten Essverhaltens während der Schwangerschaft Schwierigkeiten, die empfohlenen Blutzuckerwerte zu erreichen. Die derzeitige Behandlung von Typ-1-Diabetes kann bei der Mutter zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien), Gewichtszunahme und hohem Blutdruck führen. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten, die Notwendigkeit einer Intensivbehandlung nach der Geburt sowie ein hohes Geburtsgewicht, das das lebenslange Risiko für Übergewicht und Adipositas bei den Kindern erhöht. Eines von zwei Neugeborenen ist von Komplikationen im Zusammenhang mit Typ-1-Diabetes betroffen.
„Wir wissen, dass bei Frauen mit Typ-1-Diabetes das ungeborene Kind besonders empfindlich auf einen geringen Anstieg des Glukosespiegels reagiert. Es ist deshalb entscheidend, die Glukosewerte während der Schwangerschaft im normalen Bereich zu halten, um die Risiken für Mutter und Kind zu verringern”, sagt Dr. Helen Murphy, Leiterin der klinischen Studie AiDAPT, deren Ergebnisse im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, und Professorin an der University of East Anglia.
„mylife Loop“: gesundheitliche Risiken von Schwangeren mit Typ-1-Diabetes und ihren Kindern senken
In dieser wegweisenden Studie nutzten die Frauen die „CamAPS FX Hybrid Closed Loop“-Technologie während mehr als 95 Prozent der Zeit. Im Vergleich zu herkömmlichen Insulintherapien verbrachten die Frauen, die diese Technologie verwendeten, mehr Zeit im Zielbereich der Blutzuckerwerte während einer Schwangerschaft (3.5 – 7.8 mmol/l) – 68 Prozent gegenüber 56 Prozent. Das entspricht zusätzlichen zweieinhalb bis drei Stunden täglich während der gesamten Schwangerschaft, ohne dass sich das Risiko einer Hypoglykämie erhöhte. „Frühere Studien haben bestätigt, dass jede zusätzliche Stunde, die im Glukosezielbereich verbracht wird, das Risiko von Komplikationen verringert”, erklärt Helen Murphy.
Über die Studien
An der AiDAPT-Studie (Automated Insulin Delivery Amongst Pregnant women with Type 1 diabetes) nahmen 124 schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes im Alter zwischen 18 und 45 Jahren teil, die ihre Krankheit mit einer täglichen Insulintherapie behandelten. Die Hälfte von ihnen wurde nach dem Zufallsprinzip der Hybrid Closed Loop-Technologie zugewiesen, die andere Hälfte der traditionellen Insulintherapie mit Insulinpumpen oder mehrfachen täglichen Injektionen. Die Studie fand in neun Krankenhäusern in England, Schottland und Nordirland statt. Die Frauen nahmen ab der zehnten bis zwölften Woche bis zum Ende der Schwangerschaft an der Studie teil. In der Studie wurde diese Technologie mit Systemen zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung und Insulinverabreichung verglichen, bei denen die Frauen täglich mehrere Entscheidungen über die Insulindosierung treffen müssen.
Im Rahmen von AiDAPT wurden 23 Teilnehmerinnen befragt, um ihre Erfahrungen mit Hybrid Closed Loop während einer Typ-1-Schwangerschaft zu erkunden. Die Ergebnisse dieser Interviews sind in der Studie „Listening to women: experiences of using closed-loop in type 1 diabetes pregnancy” verfügbar.
Die Forscher weisen darauf hin, dass die Studie zu klein war, um die gesundheitlichen Folgen für das Baby detailliert zu untersuchen, und die Ergebnisse spezifisch für die CamAPS FX-Technologie sind.
Das Forschungsteam fand auch heraus, dass Frauen, die diese Technologie nutzten, 3,5 kg weniger an Gewicht zunahmen und seltener Blutdruckkomplikationen während der Schwangerschaft aufwiesen. Sie mussten weniger Termine in der Geburtsklinik wahrnehmen und seltener Anrufe außerhalb der Sprechstunden bei den Entbindungsstationen tätigen, was darauf hindeutet, dass die Verwendung des Hybrid-Closed-Loop-Systems auch eine Zeitersparnis für die Schwangeren und die Entbindungsstationen bedeuten könnte.
Bessere Schwangerschaftserfahrung für werdende Mütter
Die Erfahrungen der Frauen, die in der AiDAPT-Studie Hybrid-Closed-Loop-Systeme verwendeten, wurden in einer separaten, am selben Tag veröffentlichten Publikation beschrieben. Darin heißt es, dass die Hybrid Closed Loops die physischen, mentalen und emotionalen Anforderungen des Diabetesmanagements an die Frauen verringerten. Sie beschrieben, dass der Einsatz einer solchen Technologie ihr Vertrauen in das Erreichen der Glukoseziele stärkte, ihren Schlaf verbesserte und ihren Stress und ihre Ängste verringerte. Insgesamt wirkte sich die Verwendung eines Hybrid-Closed-Loop-Systems positiv auf ihre Schwangerschaft aus und ermöglichte ihnen, ein „normaleres Leben” zu führen, wie eine der Teilnehmerinnen sagte, und die Beziehung zu ihrem Gesundheitsteam zu verbessern.
Mehr über „mylife Loop“
Das Hybrid-Closed-Loop-System besteht aus einem Algorithmus, der auf einem Smartphone installiert ist und mit den Systemen zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung und Insulinpumpen kommuniziert. Das System passt die Insulindosis alle 10 bis 12 Minuten an den Blutzuckerspiegel an, d.h. es reagiert kontinuierlich auf die anhaltenden Veränderungen des Blutzuckerspiegels während der Schwangerschaft.
„Dies ist die Nachricht, auf die schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes gewartet haben. Es ist großartig zu sehen, dass Fortschritte in der Diabetestechnologie solche Verbesserungen für Mütter und Säuglinge bringen. Wir freuen uns, dass wir diese bahnbrechende Technologie für schwangere Frauen und solche, die eine Schwangerschaft planen, allgemein zugänglich machen können”, fügt Helen Murphy hinzu.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien von Ypsomed
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 5 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 23 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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