Zu viel Zucker: Wirken sich Warnhinweise auf Süßigkeiten auf die Kaufentscheidung aus?

2 Minuten

Zu viel Zucker: Wirken sich Warnhinweise auf Süßigkeiten auf die Kaufentscheidung aus?
Foto: kongvector – stock.adobe.com
Zu viel Zucker: Wirken sich Warnhinweise auf Süßigkeiten auf die Kaufentscheidung aus?

Forschende der Universität Göttingen haben in einer Untersuchung ermittelt, welchen Einfluss Warnhinweise vor zu viel Zucker auf Verpackungen von Süßigkeiten auf die Kaufentscheidung haben könnten.

Zucker gilt als Volksdroge. Wer viel davon zu sich nimmt, erhöht sein Risiko für Übergewicht und andere gesundheitliche Probleme. Können Warnhinweise auf Süßigkeiten den Konsum eindämmen? Forschende der Georg-August-Universität Göttingen haben untersucht, wie diese das Kaufverhalten beeinflussen.

Das Ergebnis: Warnungen in Form von Bildern in Kombination mit Text können Menschen dazu bewegen, weniger zuckerhaltige Produkte zu kaufen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Am wirkungsvollsten sind schockierende Bilder, ähnlich wie auf Zigarettenpackungen. So waren Teilnehmende der Studie, die mit solchen Warnungen konfrontiert wurden, weniger bereit Süßigkeiten zu kaufen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift BMC Public Health erschienen.

Schockbilder und Stoppschilder prägen Kaufentscheidungen besonders deutlich

In einer Online-Umfrage gaben 1040 Personen an, wie sie verschiedene Arten von Warnhinweisen zu kurzfristigen gesundheitlichen Folgen wie Karies oder eher langfristigen Folgen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes wahrnehmen. Warnungen zu kurzfristigen Gesundheitsproblemen erregten dabei mehr Aufmerksamkeit. „Das liegt möglicherweise daran, dass die Konsequenzen unmittelbarer erlebbar sind“, erklärt Dr. Clara Mehlhose, Erstautorin der Studie aus der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte.

Warnhinweise lohnen sich demnach. Ihre Gestaltung erfordere jedoch eine sorgfältige Herangehensweise, betont Mehlhose. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Warnungen effektiver sind, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder verwenden, die kulturell verstanden werden. Schockierende Bilder und rote Stoppschilder prägen Kaufentscheidungen besonders deutlich“. Dr. Antje Risius, Leiterin der Studie aus derselben Abteilung, ergänzt: „Es ist uns gelungen, unterschiedliche Reaktionen und Abwehrverhalten in Bezug auf Gesundheitswarnungen einzugrenzen und besser zu verstehen.“

Mehr zum Thema
➤ Süchtig nach Süßem und Salzigem? Warum hochverarbeitete Lebensmittel uns nicht loslassen

Damit liefere die Studie wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Strategien, die eine gesunde Ernährung fördern, so Dr. Risius. Wie sich Gesundheitswarnungen zusammen mit anderen Gesundheitsmaßnahmen wie einer Zuckersteuer auswirken, sollen zukünftige Studien zeigen.



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien der Georg-August-Universität Göttingen

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Adventszeit und Weihnachten blutzuckerbewusst genießen – mit Kirsten Metternich von Wolff

Kirsten Metternich von Wolff erklärt im Diabetes-Anker-Podcast, wie man Weihnachtsmarkt-Besuche, Plätzchen-Backen und Schlemmen zu den Festtagen gesund und blutzuckerbewusst genießen kann. Zudem gibt die Ernährungs-Expertin einen Ausblick auf das diesjährige Diabetes-Anker-Weihnachtsmenü.
Diabetes-Anker-Podcast: Adventszeit und Weihnachten blutzuckerbewusst genießen | Foto: Picture People / MedTriX

< 1 minute

Diabetes-Anker-Podcast: Was leisten Apotheken für Menschen mit Diabetes, Herr Manfred Krüger?

Im Diabetes-Anker-Podcast zeigt Apotheker Manfred Krüger, welche Leistungen Apotheken für Menschen mit Diabetes erbringen. Beispielsweise wie sie mit Medikationsberatung, E‑Rezept und ePA die Therapie sicherer machen, Lieferengpässe gemanagt werden und warum Teamwork mit Arztpraxen entscheidend ist.
Diabetes-Anker-Podcast: Was leisten Apotheken für Menschen mit Diabetes, Herr Manfred Krüger? | Foto: Dirk Deckbar / MedTriX

2 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • smc postete ein Update vor 18 Stunden, 36 Minuten

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

  • carogo postete ein Update vor 3 Tagen, 14 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

Verbände