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Alex Adabei macht sich große Sorgen um ihre Katze: Jule ist apathisch und vollkommen abgemagert, frisst fast gar nichts, trinkt aber sehr viel. Hat sie womöglich Diabetes? Der Gang zur Tierärztin soll Klarheit bringen…
Mit der Katze stimmt was nicht, das ist klar. Sie ist abgemagert, die Hüftknochen stechen spitz hervor, sie ist apathisch, frisst nichts. Also ab zur Tierärztin. Die ist besorgt, Jule wiegt nur 2,5 Kilogramm. Sehr zierlich ist sie schon immer gewesen, aber das ist auf jeden Fall zu wenig.
Die Tierärztin tastet sie ab, befragt mich. Ich kann nicht viel sagen, weil wir in Urlaub waren. Es wird Blut abgenommen und ins Labor geschickt. Dann sind die Ergebnisse da. Die Leberwerte unserer Katze sind sehr stark erhöht, woran das liegt, ist völlig unklar. Nun geht die Tierärztin selbst in Urlaub und verweist uns an eine größere, besser ausgestattete Praxis.
Noch immer frisst die Katze nicht, trinkt nur Sahne, was ja auch nicht gut sein kann? Hat sie vielleicht Diabetes? Großer Durst ist bei Menschen ein klassisches Symptom. Ich informiere mich: Eine Katze, die Diabetes hat, kann nicht mehr genügend Insulin produzieren. Außerdem sprechen ihre Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin an. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel, und es kommt zu teilweise ähnlichen Anzeichen für Diabetes wie bei Menschen.
Von Diabetes war bisher noch nicht die Rede; ich will unbedingt noch mal nachfragen. Jule geht es eher schlechter als besser, und ich mache einen Termin in der größeren Praxis aus. Erschrockene Gesichter am Untersuchungstisch. Wieder wird Blut ins Labor geschickt, für weitere Tests.
Die Ergebnisse werden besprochen. Glukosewerte? Sind normal. Leberwerte? Sind katastrophal, es kann sein, dass sie stirbt. Was Jule konkret hat, kann keiner sagen. Das Wichtigste: Die Katze muss fressen. Ich bekomme ein Antibiotikum, das ich ihr mit List und Tücke 20 Tage lang verabreiche. Jule schleckt viel Sahne, manchmal sind ein paar Nudeln (!) dabei. Sonst will sie nix. Dann das Wunder: Sie frisst ganz wenige, ganz kleine Bröckchen. Dann ein paar mehr. Sie nimmt langsam zu.
Das geht wochenlang so. Nun scheint sie gesund zu sein und frisst wieder normal. Diese sehr anstrengende, sehr sorgenvolle Zeit ist also vorbei. Die chronische Erkrankung Diabetes, an die ich gedacht hatte und die Jule und uns ihr Leben lang begleitet hätte, mit täglichen Insulingaben und Blutzuckermessungen, ist ihr und uns erspart geblieben. Und darüber bin ich froh.
von Alex Adabei
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (11) Seite 96
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