Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #26 | Sommer, Sonne und mehr

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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt | #26: Sommer, Sonne und mehr
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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #26 | Sommer, Sonne und mehr

Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich absolut kein Sommermensch bin? Ich sehe mich eher so im Team Herbst. Oder Winter. Frühling ist auch okay. Aber Sommer? Die Jahreszeit könnte ich einfach überspringen.

Falls Du Dich nun fragst, wie jemand auf Sommer, Sonne, Schwimmbad, Grillen oder draußen sitzen – ohne zu frieren – verzichten kann, zu dem kann ich nur sagen, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt. Ich verbinde mit Sommer Wassereinlagerungen, viel Schwitzen, Schlafen bei hohen Temperaturen, Beine zeigen und erhöhte Blutzucker-Werte. Und bei diesen Temperaturen soll man sich dann auch noch regelmäßig sportlich betätigen und gesund ernähren. Aber natürlich nicht mit Wassermelone – DAS erfrischendste Sommer-Food überhaupt – denn die treibt ja meinen Blutzucker in die Höhe, siehe #24 („Ganz schön freche Früchtchen!”).

Jeder, der mal bei 34° Grad Sport gemacht hat, weiß, dass es absolut kein Vergnügen ist und man sich lieber Zuhause verbarrikadieren oder am See chillen möchte. Doch das aktive Diabetes-Management muss schließlich weitergehen. Daher heißt es: kreativ werden!

Foto: Amy Lister – unsplash.com

Falls Du, wie ich, ebenfalls darunter leidest, dass Deine Blutzucker-Werte im Sommer auch immer höher sind, kann ich Dir eins vorab sagen: Es ist zwar unschön, aber auch diese Phase geht vorbei. Tatsächlich ist auch nicht ausschließlich die Wärme daran schuld, dass unsere Werte im Sommer in die Höhe schießen, sondern bei vielen ist es so, dass im Verhältnis zu den steigenden Temperaturen nicht ausreichend viel getrunken wird, weshalb der Körper dehydriert und der Blutzucker ansteigt.

Bei Menschen mit einer Insulintherapie kann es dagegen zu ganz anderen Auswirkungen bei starker Hitze kommen. Und zwar laufen sie Gefahr, zu unterzuckern, da das Insulin bei der Wärme schneller wirkt. Und kommt dann noch Bewegung dazu, so können die Blutzuckerwerte rasch in den Sinkflug gehen. Gerade bei diesen extremen Wetterverhältnissen ist Achtsamkeit angesagt. Sprich: Höre auf Deinen Körper, überfordere ihn nicht und trinke immer genug Wasser. 1,2

Einer der Nachteile von Diabetes ist, dass dieser niemals eine Pause macht. Was bedeutet, dass unabhängig von Wetterlagen das Diabetes-Management einfach durchgezogen werden muss – so auch bei über 30° Grad. Doch was macht man, wenn man sich aufgrund der heißen Temperaturen einfach nicht zum Sport aufraffen kann? Oder ein Spaziergang ohne Schattenplätzchen einer Grillröstung gleicht? Der magische Schlüssel ist hier, sich Alternativen zu suchen und ggf. den Alltag etwas umzustrukturieren.

Meine 5 Tipps für Bewegung an heißen Sommertagen:

1.) Verschiebe Deine Spazierrunde in die frühen Morgenstunden. Wenn Du zu denen gehörst, die gerne in der Mittagspause oder am Nachmittag spazieren gehen, so empfehle ich Dir, dies in die frühen Morgenstunden zu legen. Denn zu dieser Zeit ist es von den Temperaturen her angenehmer und die Sonne hat noch nicht ihr Maximum erreicht. Alternativ kannst Du auch zu späteren Abendstunden Deine Runde drehen. Ab 20 Uhr ist die Sonne meist schon weg, aber im Vergleich zum Morgen sind die Temperaturen deutlich höher.

Foto: Kajetan Sumila – unsplash.com

2.) Wusstest Du, dass man beim Brustschwimmen durchschnittlich bis zu 600 kcal verbrennen kann? Zudem ist es weitaus gelenkschonender als manch andere Sportarten. Plus: Es verschafft an heißen Sommertagen eine schöne Abkühlung. Also, ab geht’s ins nächste Schwimmbad!

3.) Verlege Dein Training nach Innen! Du liebst es, in der Mittagspause den Spielplatz zu Deinem persönlichen Bootcamp-Platz zu machen? Oder Du absolvierst Deine Video-Workouts im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse? Verlege Deine Aktivität nach Innen! So kannst Du nicht nur bei kühleren Temperaturen trainieren, sondern bist auch noch vor der Sonne geschützt.

4.) Probiere Low-intensity Sportarten aus! Schwitzen in Kombination mit Anstrengung (und Insulin) an heißen Sommertagen kann für Menschen mit Diabetes eine Herausforderung sein. Wie wäre es also anstelle von 30 Minuten Joggen mit 30 Minuten Hula-Hoop? Deine Taille, Dein unterer Rücken sowie Deine Bauchmuskeln werden es Dir danken!

5.) Geh dorthin, wo es grün ist! Als Nachbarin der Weinberge weiß ich, wie krass heiß es dort werden kann. Spazieren bei Sonnenschein – und ohne Schatten – sind da wirklich eine Qual. Doch anstatt im Sommer in den Weinbergen spazieren zu gehen, verlege ich meine Runden gerne in den Wald. Dort ist es meist schön kühl und schattig.

Wie motivierst Du Dich zum Sport an heißen Sommertagen? Schreib mir gerne auf Instagram: @sweet.caromell.type2!

Quellen:
1) https://www.diabetiker.info/blutzucker-im-sommer/
2) https://www.diabetiker.info/sommer-sonne-hohe-blutzuckerwerte/

Caros Kolumne

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Caros Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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