- Aus der Community
Diabetes und Zyklus: Hallo, es wird Zeit!
2 Minuten
Zum Thema Diabetes und Zyklus gibt es nach wie vor zu wenige Informationen, Ressourcen und Tools, schreibt Tine in ihrer Kolumne. Sie fühlt sich damit allein gelassen – und muss sich von Behandlern dann auch noch Vorwürfe anhören, wenn wegen des Zyklus die Werte nicht so gut ausfallen.
Achtung, heute gibt es einen wütenden Text von mir. Sowohl hier im Heft als auch auf meinem Blog oder in der
Blood-Sugar-Lounge
-Diabetescommunity habe ich schon viel zum Thema Diabetes und Zyklus geschrieben – und auch viele andere haben sich angeschlossen, da sie das Thema betrifft.
Kurz und knapp: Es ist chaotisch, und es gibt nach wie vor zu wenige Informationen, Ressourcen und Tools für Menschen mit Uterus und Diabetes, um hier die Wogen etwas zu glätten. Was wir bisher machen können (zusätzlich zum Diabetesmanagement und Alltag):
- den Zyklus genau aufzeichnen, zum Beispiel mit Apps oder im Kalender,
- Zyklusbeobachtungen und Blutzuckerverläufe gemeinsam beobachten und versuchen, Schlüsse zu ziehen, Muster zu finden,
- mit der Diabetologin darüber sprechen, die oft aber nicht viel Ahnung vom Thema hat,
- mit der Gynäkologin sprechen, die oft aber nicht viel Ahnung vom Diabetes hat,
- uns untereinander vernetzen, von unseren Erlebnissen berichten, vergleichen.
Wenig Unterstützung, aber Vorwürfe bei schlechten Werten
Am Ende all dieser Punkte sind wir aber doch wieder komplett auf uns allein gestellt. Zur Menopause geht es dann übrigens genau so weiter. Es gibt einfach keinen Knotenpunkt für Diabetes und Zyklus und ganz ehrlich? Es reicht. Ärztinnen beschweren sich, dass wir Menschen mit Diabetes zu oft zu viele Dinge in unserer Therapie selbst entscheiden – und doch gibt es Themen, bei denen sie uns einfach kaum unterstützen können.
Was bleibt uns? Den Zyklus abschalten? Ungefähr die Hälfte der Menschheit hat einen Uterus, das heißt, auch unter den Menschen mit Diabetes gibt es viele. Es ist also nicht so, als würden wir nicht existieren. Wir leben (alle unterschiedlich) mit Diabetes, jeden Tag. Wir leben (alle unterschiedlich) mit unserem Zyklus, jeden Tag. Und dazu kommen der Alltag und vielleicht weitere Krankheiten, die zusätzlichen Einfluss darauf haben.
Außerdem gibt es nach wie vor genug Ärzte und Diabetesberater da draußen (und ich schreibe hier jetzt bewusst im Maskulinum), die uns nicht glauben, uns als unfähig hinstellen und uns die Schuld dafür geben, wenn es mit den Werten dann nicht klappt.
Das Thema muss endlich ernst genommen werden!
Ich wünsche mir, dass dieses Thema endlich, endlich ernst genommen wird. Ich wünsche mir, dass wir im Jahr 2019 aufhören, Körper so zu behandeln, als müssten sie alle gleich und gleich gut funktionieren wie Maschinen, dass wir aufhören Patient_innen die Schuld dafür zu geben, wenn dem nicht so ist … und uns stattdessen endlich darauf konzentrieren, was wirklich gemacht werden kann, um Menschen bei dem Thema unter die Arme zu greifen.
Und sagt jetzt bitte nicht „Closed-Loop-System“ als ultimative Lösung. Denn wir können davon ausgehen, dass nicht jede_r Diabetespatient_in auf der ganzen Welt in naher Zukunft an ein solches System herankommt. Ich warte!
Eure Tine
Blood Sugar Lounge
und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (7) Seite 42
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig