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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #13 | Die ehrlichste Haferkur-Review
5 Minuten
 
											Im Januar gibt es 2 Trends, die jedes Jahr wieder aufs Neue aufleben und uns Potenzial zum Erreichen persönlicher Ziele geben. Die altbekannten Neujahrsvorsätze und seit einigen Jahren auch der „Veganuary“. Wer letzteres noch nicht gehört hat, hier geht es darum, sich den ganzen Januar über vegan zu ernähren.
Wie Du aus meinem letzten Beitrag vernehmen konntest, bin ich ein großer Fan von Neujahrsvorsätzen. Doch am Ende des Jahres geht es für mich nicht darum, dass ich alle meine Ziele abhaken kann – auch wenn das ein ziemlich tolles und befriedigendes Gefühl ist – sondern das ich meine Themen überhaupt angegangen bin. Bekanntlich ist ja der Weg das Ziel!
Auch in diesem Jahr habe ich mir zum Ziel gesetzt, stets gute sowie stabile Blutzucker-Werte zu erzielen und somit langfristig meinen HbA1c-Wert (= Langzeitblutzuckerwert) unter 6,0 Prozent zu bekommen, um u. a. medikamentfrei leben zu können. Doch der Dezember glich einer absoluten Silver-Star-Achterbahnfahrt, weshalb meine Werte gegen Ende des Jahres etwas außer Rand und Band waren. Und um dem ein Ende zu setzen, wollte ich ab dem 2. Januar mit einer Haferkur starten, um meine Blutzucker-Werte wieder zu „normalisieren“.
Die Haferkur ist aktuell wieder voll im Trend. Überall wird sie empfohlen und darüber berichtet. Sprich, ich konnte gar nicht anders, als sie nicht nicht auszuprobieren! Doch kleiner Fun Fact am Rande – eigentlich bin ich absolut kein guter Haferflocken-Esser, da ich die Konsistenz manchmal eher schwierig finde. Doch die Vorteile einer Haferkur haben einfach überwogen, denn diese versprechen folgende positive Effekte:
- Reduzierung des Blutzuckerspiegels
- Reduzierung des Cholesterinspiegels
- Verminderung der Insulinresistenz
- Verbesserung der körpereigenen Insulinproduktion
- Ggf. verringerte Insulinzufuhr von bis zu 40 Prozent
Da ich keine Insulintherapie mache, sind die ersten 4 Punkte für mich am ausschlaggebendsten mit dem Ziel, meinen HbA1c-Wert langfristig zu senken. Die Anzahl der intensiven Hafertage können zwischen 1 bis 3 Tagen variieren. Ich entschied mich, die Kur für 3 Tage anzusetzen.
Tag 1

Die erste Mahlzeit war mit Abstand die Einfachste, da ich seit geraumer Zeit morgens Overnight Oats (= über Nacht gequollene Haferflocken aus dem Kühlschrank) aß. Doch normalerweise lasse ich sie mit Milch aufquellen, was hier aber nicht ging, da Laktose während der Haferkur nicht erlaubt ist. Stattdessen wurde es mit Wasser zubereitet. Süße Haferflocken schmecken mir tatsächlich ganz gut. Ich denke, die Gewürze und Toppings sind hier einfach der Gamechanger! In meinem Fall liebe ich die Kombi mit Banane, Chiasamen und einem Geschmackspulver (Süßstoff) im Flavour „Honig“. Yummy!
Obwohl Haferflocken einen hohen Anteil an Eiweiß aufweisen, habe ich meist schon nach 2 Stunden das Gefühl, ein Loch im Bauch zu haben, weshalb ich normalerweise auf eine zusätzliche Proteinquelle, wie u. a. Chiasamen, setzte. Doch diese ließ ich dieses Mal weg, da ich aus der Anleitung nicht entnehmen konnte, ob dies erlaubt war oder nicht.

Zu Mittag wurde es dann ganz verrückt! Habt Ihr schon mal was von herzhaften Haferflocken gehört? Ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Doch da ich mir nicht vorstellen konnte, noch eine weitere Mahlzeit süß zu essen, wollte ich es unbedingt ausprobieren.
Die Basis ist hier Wasser mit Gewürzen oder Gemüsebrühe. Und anstelle von kohlenhydratarmen Beeren kann hier mit kohlenhydratarmen Gemüse der Haferbrei verfeinert werden. An sich war es ganz gut, doch ich bleibe in Team „süß“.
Nach der 2. Portion habe ich dann schon gemerkt, wie ich unbedingt mal was „Richtiges“ beißen wollte. Und mein Highlight war da tatsächlich die Paprika, die ich mir zu Mittag nicht ins Porridge schnippelte, sondern einfach so aß. Doch so richtig befriedigend war es nicht.
Die 3. Mahlzeit am Abend wurde dann wieder süß.
Tag 2

Am nächsten Tag war meine Motivation, die Haferkur weiter durchzuziehen, relativ mau. Ich zögerte das Frühstück so weit hinaus, bis ich vor Hunger umkam. Wie gesagt, Haferflocken und ich waren nie wirklich gute Freunde.
Ich weiß nicht, ob es an der Gemüsebrühe lag oder an der Tatsache, dass mir meine heiß geliebten Toppings fehlten, doch mit dem herzhaften Porridge konnte ich mich auch am nächsten Tag nur mäßig anfreunden. Mein Sehnsucht, etwas anderes zu essen, wuchs wirklich von Minute zu Minute. Und das Verrücke war, ich hatte unfassbar Lust auf Käse! Also ich mag Käse, aber eigentlich gehöre ich nicht zu den Menschen, die bspw. Käse snackend am Kühlschrank stehen. Daher war dieses Gelüst schon etwas verrückt.
Und um eine Haaresbreite hätte ich meinem Gelüst nach der 2. Mahlzeit nachgegeben. Doch ich dachte mir, Du hast schon 5 Mahlzeiten geschafft. Wenn Du jetzt hinschmeißt, ist der gewünschte Effekt weg und „alles“ war umsonst. Also aß ich ganz tapfer am Abend Portion Nr. 6 – wieder in süß.
Hier würde nun Tag 3 kommen
… doch ich möchte ehrlich mit Dir sein – Tag 3 war für mich nicht zu meistern. Einen Tag mehr und ich hätte die Haferflocken wieder für die nächsten 29 Jahre nicht mit dem A*sch angeschaut. Und das war’s mir irgendwo nicht wert, da ich meine gesunde Frühstücksoption (= Overnight Oats) auch in Zukunft beibehalten wollte. Also entschied ich mich an dem Morgen, die Kur zu beenden.
Mein Fazit
Ob meine 2-tägige Intensiv Haferkur was gebracht hat, werde ich spätestens Ende Januar erfahren, wenn ich den nächsten Termin bei meiner Diabetologin habe. Ich kann mir gut vorstellen, zukünftig 1-2x im Monat oder sogar 1x die Woche einen intensiven Hafertag einzulegen. Doch länger als ein Tag ist aktuell nichts für mich, denn dafür ich esse ich einfach viel zu gerne bunt und abwechslungsreich! Und so lange dies auch ausgewogen sowie gesund ist, werde ich bestimmt auch so meinen Neujahrsvorsätzen ein Stückchen näher kommen. Mit oder ohne Haferflocken!
➤ Erfahre in diesem Video mehr über Caro und ihr Leben mit Typ-2-Diabetes
Eine Kur ist meines Erachtens keine Ernährungsweise, die langfristig ausgelegt ist, sondern in einem kurzen Zeitraum stattfindet, welchen man bei Bedarf wiederholen kann. Ich finde es wichtig, Neues auszuprobieren und zu testen. Das oben Geschriebene ist ausschließlich meine Erfahrung. Und ich hoffe, dass ich Dich damit nicht entmutige habe, einmal selber die Haferkur auszuprobieren. So unterschiedlich, wie wir Menschen und unser Diabetes sind, so unterschiedlich sind auch unsere Geschmäcker oder unsere Disziplin. Mach Deine eigenen Erfahrungen! 🙂
Hinweis: Du machst eine Insulintherapie und möchtest in naher Zukunft ebenfalls eine Haferkur starten? Sprich vorab Dein Vorhaben mit Deinem Dia-Doc ab. Eventuell ist eine häufigere Messung und/oder geringere Insulinzufuhr erforderlich.
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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	insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Tag, 23 Stunden Hallo Zusammen, 
 ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
 Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
 Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
 Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
 Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
 Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
 Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
 Wenn ´s weiter nichts ist… .
 Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
 Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
 Nina
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	gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort. 
 Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
 Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
 Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
 Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
 Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
 Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 WocheHallo, Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen. 
 Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
 Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra 
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	moira antwortete vor 3 Tagen, 18 StundenHallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG 
 
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	hexle postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist. - 
	
	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps? 
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	connyhumboldt antwortete vor 1 Tag, 18 StundenBesorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen! 
 
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