Murphys Diabetes-Gesetz

2 Minuten

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Murphys Diabetes-Gesetz

Das kennen wohl alle: Es gibt Tage, an denen offenbar gar nichts klappen will bzw. alles schiefzulaufen scheint. Da ist es schon nervig genug, wenn das aus der Hand fallende Brot mit der Marmeladen-Seite auf dem Boden landet – ganz zu schweigen von vergessenen Pens oder abgerissenen Sensoren. Von solchen Tagen weiß Tine nur allzu gut zu berichten…

Murphys Gesetz ist eine auf den Ingenieur Edward A. Murphy jr. zurückgehende Lebensweisheit, die laut dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag eine Aussage über Versagen macht. Murphys Gesetz lautet: „Anything that can go wrong will go wrong.“ Will heißen: Alles, was schiefgehen kann, wird schief gehen. Oh, hallo Diabetes, bist du es? Einige von euch werden jetzt womöglich nicht zustimmen oder mich auslachen, aber manchmal fühlt sich das Leben mit Diabetes doch irgendwie ganz genau so an, oder?

Geschenkte Tage…

Vielleicht kennt ihr diese Tage, an denen man sich sowieso schon morgens so fühlt, als wäre man mit dem falschen Fuß aufgestanden. Die Zahnpasta fällt von der Zahnbürste auf den Boden, und dass der Pullover falsch herum angezogen wurde, merkt man überhaupt erst nach dem Mittagessen auf der Arbeit. Die Wasserflasche war schon offen, und der Inhalt hat sich in einem schwungvollen Moment komplett auf der Hose verteilt.

Momentan kostet es mich viel Kraft, an alles zu denken, konzentriert bei der Sache zu bleiben und solche Momente zu vermeiden. Es passiert aktuell einfach zu viel in der Welt und das auch schon sehr lange, und ich kann das Denken und das Sorgenmachen einfach nicht abschalten. Und auch, wenn ich schon über ein Vierteljahr im neuen Job und inzwischen auch in der neuen Wohnung angekommen bin, gibt es auch bei diesen Themen immer noch viel aufzunehmen, zu lernen und nachzudenken.

… und wilde Zeiten

Der Diabetes rückt neben all dem oft ganz, ganz weit in den Hintergrund. Da kann es dann schon mal passieren, dass ich meinen Pen zu Hause vergessen habe oder direkt einen mit leerer Ampulle in meine Tasche lege – sehr praktisch! Es kann gut vorkommen, dass mein Sensor mitten am Tag auf der Arbeit abläuft und ich keinen Ersatz dabeihabe, dass aber mein Blutzuckermessgerät auch zu Hause liegt, immerhin schön im Warmen. Auch ist es schon vorgekommen, dass ich meine Ersatzkanülen liegen gelassen oder ich mir den Sensor am Türrahmen abgerissen habe.

Die besten Tage sind die, an denen das alles nacheinander passiert und die Werte dann auch noch eine Party außerhalb meines Zielbereiches feiern. Apropos feiern: Wisst Ihr, ich würde auch gern mal wieder feiern, aber eine weltweite Pandemie hält mich seit Beginn des Jahres davon ab. Aktuell arbeite ich wieder vom Homeoffice aus, was mir ja gar nicht gut gefällt. Immerhin kann ich aber zu Hause meinen Pen nicht verlieren. Zumindest dachte ich das bis vor Kurzem, und dann musste ich zwei Tage lang meinen Pen im Schlafzimmer suchen. Wilde Zeiten sind das.

Tragt Eure Masken und bleibt zu Hause, wenn Ihr könnt!

Eure Tine

Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetes­diagnose 2013 unter www.icaneateverything.com sowie auf der Blood Sugar Lounge und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (12) Seite 40

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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