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Sheelas Tagebuch #11 – Alles, nur bitte kein Mitleid mehr!
3 Minuten
Worum es überhaupt geht
Hey Ihr! Krankheiten und Mitleid sind in unserer Gesellschaft wohl häufig automatisch miteinander verknüpft, leider.
Beim Diabetes gibt es keine Ausnahme, aber mich persönlich „stört“ Mitleid eindeutig mehr als der Diabetes an sich! Dennoch werde ich regelmäßig damit konfrontiert.
„Das wäre doch nicht nötig gewesen“
Richtig. Mitleid ist meiner Meinung nach nicht nötig. Nicht für jemanden, der in Deutschland lebt und die Möglichkeit der gesundheitlichen Versorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen „genießen kann“. Das ist nicht selbstverständlich, auch heute, während wir hier mehr als gut versorgt sind, ist es leider Tatsache, dass Menschen auf der Welt nicht versichert sind und sich nicht mal eben ein Rezept für das lebensnotwendige Insulin beim Diabetologen ums Eck holen können. Hier in Deutschland kann man mit Diabetes leben und alt werden, alles tun, wobei man sich nicht selbst im Weg steht, und das alles klappt super auch oder vor allem gerade ohne Mitleid.

Natürlich ist Diabetes immer noch eine Krankheit und auch manchmal alles andere als ein kleiner Aufwand, aber eigentlich geht es uns doch noch wirklich sehr gut damit.
Ganz wichtig: Mitleid hilft niemanden.
Keiner hat etwas davon, bemitleidet zu werden, es hilft überhaupt nicht weiter, im schlechtesten Fall zieht es jemanden nur noch weiter runter und verhilft dabei, im Selbstmitleid zu versinken, was einem nicht wirklich gut tun kann. Gegen ein gesundes Maß an Mitgefühl ist jedoch nichts einzuwenden. Wen hat der Satz „Oh, du tust mir ja so leid“ jemals aufgemuntert? „Ich kann das verstehen“ oder „Wie ist das eigentlich, wenn…“ bringt mich wahrscheinlich auch nicht voran, aber es kann einen bestärken, sich nicht damit alleine zu fühlen, und zeigt Interesse an einer Person, was bestimmt jedem ein bisschen gut tut.
Diabetes, nicht todkrank!
Fakt ist einfach, dass Diabetes eine Krankheit ist, aber kein Todesurteil oder ähnlich Fatales. Ich falle nicht tot um oder quäle mich tagtäglich mit Schmerzen und warte auf das Ende. Ich habe Diabetes. Eine Krankheit, um die ich mich wohl kümmern muss mein Leben lang. ABER ICH KANN mich darum kümmern ein LEBEN LANG und damit alt werden. Ja, ich kann sogar ALLES ESSEN, wonach mir ist. Ich muss testen und spritzen, na gut, nervt manchmal, aber es gibt so viel Schlimmeres und ich bin grundlegend erstmal an nichts gehindert, woran ich mich nicht hindern lasse.

Ich fühle mich nicht krank.
Für mich ein verdammt wichtiger Punkt, ich fühle mich wie jeder andere Mensch, und das Überraschende daran ist, vermutlich, ich meine, es besteht die Möglichkeit, dass ich tatsächlich ein völlig normaler Mensch bin. Wie jeder andere auch und genau deshalb auch kein Mitleid benötige. Mich kränkt Mitleid sogar ein bisschen und ich fühle mich schlecht dadurch, weil ich nicht damit umzugehen weiß, ich sehe einfach keinen Grund dafür. Ich muss niemandem leidtun, mir geht es gut. Man sagt ja nicht umsonst „Ich habe Diabetes“ und nicht „Der Diabetes hat mich“. Ich stehe im Vordergrund meines Lebens und der Diabetes ist halt einfach dabei, mehr nicht!
Fazit
Am Ende kann ich nur noch sagen, dass der Diabetes meiner Meinung nach weder über- noch unterschätzt werden sollte. Einerseits ist es halt die Krankheit, die mich und viele andere ein Leben lang begleitet, und fordert jeden von uns in Sachen Disziplin und Selbstverantwortung vielleicht noch zusätzlich, aber man muss realistisch sein und sehen, dass es immer einen Weg gibt, damit umzugehen. Die Frage mit dem Diabetes lautet jedes Mal nicht, ob, sondern bloß manchmal, WIE.
Eure Sheela ♥
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bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 17 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 14 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).