- Aus der Community
1000 Dinge, die den Blutzucker beeinflussen
3 Minuten
Immer wenn ich Kopfschmerzen oder ähnliche scheinbar unerklärliche Symptome aufweise, kommt von meiner Mutter: „Kann das nicht am Diabetes liegen?“
Auch wenn ich es amüsant finde, dass laut meiner Mutter an allem entweder das Wetter oder Diabetes Schuld ist, so ganz stimmt das natürlich nicht.
Dafür gibt es eine ganze Menge an Umwelteinflüssen, die den Diabetes ins Chaos stürzen und unsere Blutzuckerwerte auf Trab halten.
#1 – Die Jahreszeiten! Mit steigender Temperatur, sinkt mein Insulinbedarf
Jetzt, wo das Wetter langsam wärmer wird und man den Pullover gegen T-Shirt und kurze Hose austauscht, findet auch ein Wechsel in der Diabetestherapie statt.
Pünktlich zum Sommer fährt sich mein Insulinbedarf herunter – ich muss meine Basalrate und Bolusfaktoren anpassen, um nicht zu unterzuckern.
Das liegt zum einen daran, dass Insulin bei Wärme schneller wirkt, ein großer Teil ist aber wohl auch auf mehr Bewegung an der frischen Luft und weniger Appetit bei Hitze zurückzuführen.
Genau so steigt der Bedarf an Insulin wieder an, wenn die stürmische Jahreszeit folgt, in der man lieber eingekuschelt mit heißer Schokolade auf dem Sofa sitzt und Filme schaut.
#2 – Krankheiten
Zu den offensichtlichen Beeinflussern gehören auch Krankheiten.
Bei Fieber schießt nicht nur die Körpertemperatur in die Höhe, auch die Blutzuckerwerte verzeichnen eine unangenehme Spitze und sind nur schwer zu korrigieren.
Manchmal kann aber auch der umgekehrte Fall auftreten, die Blutzuckerwerte sind bei einer Krankheit im Keller, und wenn sowieso schon Appetitlosigkeit herrscht, ist es gleich doppelt schwer, diese wieder auf ein gesundes Level zu bringen.
Besonders lästig bei Krankheiten sind leider auch die Symptome, die Hypo- und Hyperglykämie mit sich bringen, oder die fehlende Sensibilität, diese zwischen den Krankheitssymptomen überhaupt noch wahrzunehmen.
#3 – Adrenalin! Egal ob vom Stress oder der Achterbahn
Eine besonders interessante Reaktion des Blutzuckers findet sich häufig in Freizeitparks.
Das freigesetzte Adrenalin während einer Achterbahnfahrt bringt oft ein Wertechaos mit sich.
Vielleicht hat der geübte Achterbahnfahrer sogar eine extra Basalrate für den Fall?
Die Adrenalinausschüttung bei Stress jeglicher Art macht den Menschen mit Diabetes generell keine Freude.
Bei Aufregung, beispielsweise in einer Prüfung, kann man eine Unter- oder Überzuckerung nicht gut gebrauchen.
Wenn man nur wüsste, dass der Wert bei Aufregung immer steigt oder immer sinkt!
Aber nein, bei mir und auch bei befreundeten Diabetikern wechselt es leider dauernd, so dass mehr Essen oder Korrigieren fatal wäre.
#4 …Der Liebe Alkohol
Eine Sache, bei der man unbedingt den Dreh raus haben sollte, ist Diabetes in Verbindung mit Alkohol. Dort gibt es kein Patentrezept – jeder Körper reagiert anders.
Doch selbst, wenn man keinen Alkohol trinkt, muss man nach einer durchfeierten Nacht aufpassen, dass sich die Werte nicht nach unten verabschieden.
#5 – Essen
Dass Essen – oder besser gesagt Kohlenhydrate und Proteine – den Blutzucker beeinflussen, ist nichts Neues.
Doch manche Gerichte wie zum Beispiel Nudeln, Pizza oder asiatisches Essen sind nicht so einfach zu berechnen, wie es scheint.
Während ich bei Nudeln nur für ungefähr die Hälfte an vorgegebenen KEs spritzen muss, ist es bei Pizza verzögert wohl eher das Doppelte.
So hat jeder Körper seine Eigenarten und ich finde es wichtig, dass dieses Wissen übernommen wird, vor allem von Ärzten und Nichtdiabetikern.
#6 – Wetter
Und zu guter Letzt spielt das Wetter eben doch eine Rolle!
Bei Wetterumschwung oder Vollmond tanzt mein Blutzucker gern mal aus der Reihe.
Dieses Phänomen benutze ich sehr gern, wenn ich wirklich keinen blassen Schimmer habe, wieso meine Werte so merkwürdig reagieren.
Das Wetter als Antwort hört sich einfach viel tiefgründiger an als Hormonchaos.
Kennt ihr noch andere verblüffende Situationen, in denen der Blutzucker ganz anders reagiert als erwartet?
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 5 Tagen, 3 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 6 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 6 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike