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Typ-1-Diabetes und eine Therapie mit Kortisonpräparaten sind eine unheilvolle Kombination. Sicher kennen einige diese Problematik – denn zusammen mit dem Diabetes kommen oft weitere Krankheiten, die eben mitunter eine solche Therapie benötigen.
Warum aber ist das Ganze so unheilvoll? Das Hormon Kortisol – bzw. die entsprechenden Wirkstoffe – sorgen unter anderem für eine stärkere Zuckerneubildung (Glukoneogenese) im Körper. Aber wann genau? Und wie viel? Genau da fängt das Dilemma an. Ist es dann noch eine Stoßtherapie, also die kurzzeitige Einnahme mit anschließend wieder allmählicher Reduktion der Dosis, wird es noch schwieriger.
Inzwischen habe ich in meiner Insulinpumpe eine „Kortisol-Basalrate“, die ich bei Start der Therapie direkt starten kann. Das hilft erst einmal – aber die Glukoseneubildung ist leider sehr variabel, wie ich gerade wieder feststellen musste. Vorgefertigte Insulin-Schemata helfen dabei nicht. Auch die Insulindosen für Mahlzeiten und Korrekturen passe ich natürlich an, steigere sie also immens. Am Anfang geht das meist auch so halbwegs, denn der Körper braucht dann so viel Insulin, dass ich ihm eigentlich dauernd etwas geben kann und er sich irgendwann bequemt, die Werte entsprechend zu normalisieren.
Sobald ich aber mit dem Ausschleichen der Kortisol-Dosis beginne, wird es spannend: Wie viel weniger Insulin brauche ich? Natürlich habe ich auch hier Erfahrungswerte – aber es wäre ja zu einfach, wenn alles direkt passen würde. Die Glukosewerte steigen noch nicht an, wenn ich eigentlich damit rechne, und steigen an, wenn ich nicht damit rechne. Nicht so unangenehm ist es, wenn ich einen zu kleinen Bolus gebe: Dann steigen die Glukosewerte zwar an, aber durch kleine Korrekturen bekomme ich sie allmählich wieder nach unten. Aber unangenehm wird es, wenn ich für einen Bolus in Erwartung eines größeren Bedarfs wegen der Kortisoltherapie eine zu hohe Dosis wähle – die theoretisch passen müsste, aber mein Körper entscheidet sich leider anders. Das Resultat: rasanter Glukose-Absturz – Glukose-Rettung durch Traubenzucker und Kekse – rasanter Glukose-Anstieg… na, und so weiter. Die schönste Achterbahn!
Wüsste ich vorher, dass sich die Abstürze selbst bremsen, wie es in den letzten Tagen unter Kortisol offensichtlich der Fall gewesen wäre, müsste ich nicht mit Kohlenhydraten gegensteuern. Aber wer kann das bei einem Absturz um 130 mg/dl (7,2 mmol/l) innerhalb einer halben Stunde ahnen?
Zum Glück ist die Kortisol-Therapie jetzt vorbei und es kann wieder etwas mehr Ruhe einkehren in die Glukoseverläufe – ohne die schnellen Abstürze mit unangenehmen Unterzuckerungen…
Wie sind Eure Erfahrungen mit einer Kortisol-Therapie?
Die Wirkung von „Kortison“ auf den Blutzucker – auch Olli hat Erfahrungen mit dem Thema gemacht!
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