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Auf mein Interview mit Herrn Weidner war ich schon sehr gespannt. Die Redaktion des Kirchheim-Verlags hatte mir geschrieben, dass ich ein Interview mit einem 84 Jahre alten Typ-1-Diabetiker führen soll. Mich selbst begleitet bald 30 Jahre mein eigener Typ-1-Diabetes. Ich war deshalb sehr gespannt, wie sich der Zucker in diesem hohen Alter händeln lässt. Vorab muss ich sagen, Herr Weidner hatte doch keinen Typ-1-Diabetes, sondern einen Typ-3-Diabetes. Doch lest das Interview selbst und erfahrt mehr zu diesem besonderen Diabetes Typ 3!
Ich bin 84 Jahre alt.
Ich wurde 2017 wegen eines angeblichen Darmverschlusses in die Klinik eingewiesen. Dort entdeckte man eine Zyste an meinem Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Bei einer anschließenden Pankreaslinksresektion wurden bei mir dann der Pankreasschwanz und große Teile meines Pankreaskörpers entfernt.
Durch die Entfernung von großen Teilen meiner Bauchspeicheldrüse war die Insulinproduktion durch die Langerhans-Inseln eingeschränkt. Als Folge bekam ich Diabetes.
Ja, das Ärzteteam informierte mich vorab darüber auf, dass ich als Folge der OP Diabetiker sein werde.
Allerdings wurde mir bei der OP auch zusätzlich die Milz entfernt, was ich nicht wusste. Doch die Funktion dieses Organs kann durch Tabletten ersetzt werden.
Ich kümmere mich um meinen Diabetes selbst aktiv. Dabei werde ich von einem Diabetologen unterstützt. Zu Hause messe ich meine Zuckerwerte mit dem FreeStyle Libre 2. Zu den Mahlzeiten spritze ich mir NovoRapid mit dem NovoPen, in der Nacht spritze ich mir lang wirkendes Lantus.
Ja natürlich, aber das passiert nicht so oft. Dann wird gleich ein Glas Saft getrunken oder ein Plättchen Traubenzucker gegessen und das Problem ist behoben.
Ich bin ein leidenschaftlicher Wanderer. Regelmäßig gehe ich entweder mit Freunden oder meiner Frau zum Wandern raus in die Natur.
Herr Weidner ist also ein gestandener Mann, der nicht über seine Wehwehchen klagt, sondern die Dinge des Lebens aktiv angeht. Vielleicht hängt das auch mit seiner früheren Selbständigkeit zusammen? Herr Weidner war von Beruf früher ein selbständiger Steuerberater. Bei seiner Pensionierung übernahm seine Tochter das Büro. Doch noch immer hilft Herr Weidner regelmäßig im Büro mit. Er lebt als Familienmensch zu Hause mit seiner Gattin, die ihn natürlich auch im Diabetes-Management unterstützt.
Mir erscheint von meiner Außensicht als großer Pluspunkt von Herrn Weidner seine Familie, die ihm im Hintergrund mit dem Diabetes zur Seite steht. Ob beruflich oder sportlich, Herr Weidner geht die Dinge des Lebens aktiv an. Das macht ihn sehr sympathisch und bringt auch für seinen Diabetes viele Vorteile! Egal welche Form von Diabetes man selbst hat, wichtig ist das aktive und selbständige Steuern seiner Einschränkung.
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