- Behandlung
Ältere im Fokus mit dem SilverStar
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222 Bewerbungen um den SilverStar-Förderpreis gab es in letzten sieben Jahren – ein „Beleg für vielfältiges Engagement, für großartige, für tolle Ideen“, wie Moderator Joe Bausch kommentierte. Im Jahr 2018 wurden im Rahmen einer Veranstaltung Mitte Mai in Berlin erstmals vier Preisträger ausgezeichnet, die mit ihren Projekten die fünfköpfige Jury überzeugten.
Mein Name ist Joe Bausch – ich bin seit über 30 Jahren im Knast.“ Ein Abend, den der Moderator mit diesen Worten beginnt, kann nur kurzweilig werden. Und genau das wurde die Verleihung der SilverStar-Förderpreise 2018 auch. Aber Moderator Joe Bausch ist kein entflohener Häftling: „Ich bin dort der leitende Arzt seit vielen Jahren.“ Der SilverStar, der Projekte für ältere Menschen mit Diabetes auszeichnet, hat Tradition: „Der ECHO wurde ganz abgeschafft, der Literatur-Nobelpreis wird ausgesetzt – nur auf den SilverStar ist Verlass!“, meinte Bausch.

Patienten ins Krankenhaus begleiten
Der erste Preis des Abends ging an Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz und Kolleginnen für das Netzwerk Patientenbegleitung NRW. Laudator PD Dr. Matthias Frank zeigte sich begeistert von diesem Projekt: „Was für ein menschlicher Hintergrund auf der einen Seite und was für ein politisches Signal auf der anderen Seite.“ Inhalt des Projekts ist es, ehrenamtlich alte Menschen rund um einen Krankenhausaufenthalt oder Arztbesuch zu unterstützen. Das Interesse daran ist groß, berichtete die Preisträgerin: „Viele stehen in der Warteschleife und warten nur darauf, dass sie qualifiziert werden können.“
Radfahren im Wohnzimmer
„Bewegung ist Leben“, begann Dr. Dr. Andrej Zeyfang seine Laudatio. Aber: „Was machen Ältere, die sich nicht mehr so bewegen können?“ Hier setzt das Gerät MemoMoto an, für das Thorsten Wick aus Offenbach steht. Dabei geht es um die Kombination von Erinnerung und Bewegung: Auf dem Gerät, das überall aufstellbar ist, kann der alte Mensch „Rad fahren“ – auf einem Bildschirm setzt er so eine individuell für ihn erstellte Route, z. B. durch seine frühere Umgebung, in Gang. Wick: „Die Leute erinnern sich an früher (…) und es motiviert sie.“
Pflege im Alter verbessern
Auch den nächsten SilverStar übergab Zeyfang: „Unsere nächsten Preisträger wollten sich nicht länger mit einem Achselzucken mit der Situation abfinden (…). Sie haben unermüdliches Engagement an den Tag gelegt.“ Dr. Jürgen Wernecke aus Hamburg, der seit Jahren Defizite in der Pflege von Menschen mit Diabetes beobachtet, und sein Team wollen mit dem Fortbildungsprogramm Diabetes im Alter „die Ausbildungsdefizite der examinierten Pflegekräfte (…) verbessern.“
Wissenschaftliche Informationen verständlich weitergeben
Für den letzten SilverStar an diesem Abend stellte Laudator Dr. Martin Lederle einen Patienten vor, der einige Krankheiten hatte: „Herr B. hat einen Computer und ist surfen gegangen, weil er weiß: Alle seine Erkrankungen haben mit Ernährung zu tun. Und er ist fündig geworden …“ Was er fand, so Lederle, waren für ihn unklare Informationen und Widersprüche.
Eine Lösung bietet die Preisträgerin aus Lüneburg: „Sandra Rose-Fröhlich bekommt es hin, Informationen, die wissenschaftlich abgesichert sind, so zu kommunizieren, dass die Patienten damit zurechtkommen.“ Dabei kombiniert sie bei der individuellen Betreuung der Patienten Ernährung, Bewegung und Verhaltenstherapie und nutzt dabei eigens entwickelte Materialien, z. B. ein Memory. Rose-Fröhlich: „Der Preis ist eine super Auszeichnung, weil es eigentlich das Dankeschön ist, dass der Part Ernährung, der ja doch banal ist, einen so großen Fokus aktuell hat.“
SilverStar-Förderpreis
Mit dem SilverStar-Förderpreis, der dem Motto „Aktiv für ältere Patienten“ folgt, fördert das Unternehmen Berlin-Chemie Projekte oder Initiativen, die die Versorgung älterer Menschen mit Diabetes verbessern und ihnen den Umgang mit ihrer Erkrankung erleichtern sollen. Jeder kann sich um den Förderpreis bewerben, z. B. Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker, engagierte Angehörige, Freunde, Nachbarn oder selbst Betroffene. Mehr Informationen zum Förderpreis SilverStar gibt es unter www.silverstar-preis.de.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (7) Seite 10-11
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig