Baustein einer individuellen Diabetestherapie

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Baustein einer individuellen Diabetestherapie

Seit seiner Einführung im November 2004 gehört das kurzwirksame Insulin glulisin (Handelsname: Apidra) für Menschen mit Diabetes zu den wichtigen Bestandteilen der Insulintherapie.

„Das Wirkprofil mit sehr raschem Wirkeintritt und kurzer Wirkdauer macht Insulin glulisin zu einem besonders geeigneten Mahlzeiteninsulin“, betonte Prof. Dr. Hellmut Mehnert, München, im Rahmen einer Presseveranstaltung und ergänzte: „Insulin glulisin weist als einziges prandiales Insulinanalogon kein verzögernd wirksames Zink im Molekül auf. Deshalb setzt die Wirkung von Insulin glulisin so rasch ein – so rasch, dass auf einen Spitz-Ess-Abstand verzichtet, und das Insulin sogar nach der Mahlzeit verabreicht werden kann. Damit haben Menschen mit Diabetes mehr Freiheit für ihr Alltagsleben“, so Mehnert. ¹,²

Dass diese Flexibilität beim Applikationszeitpunkt nicht zu Lasten der Stoffwechselkontrolle geht, machte Prof. Dr. Martin Pfohl, Duisburg, deutlich: So profitieren Menschen mit Typ-1-Diabetes von einer Insulin glulisin-Gabe 0 bis 15 Minuten vor der Mahlzeit zwar mit einer signifikant größeren HbA1c-Senkung im Vergleich zu Insulin glulisin nach der Mahlzeit sowie im Vergleich zu Humaninsulin, das 30 bis 45 Minuten vor der Mahlzeit appliziert wurde (p<0,05). Die Gabe von Insulin glulisin nach der Mahlzeit war jedoch mit einer vergleichbaren HbA1c-Senkung assoziiert wie die Gabe von Humaninsulin mit Spritz-Ess-Abstand

Einfache, individuelle Therapiealgorithmen bei Typ-2-Diabetes

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die mit einer basalunterstützten oralen Therapie (BOT) nicht ausreichend eingestellt sind, kann mit einer stufenweisen Addition von Insulin glulisin auf einfache und individuelle Weise eine verbesserte Blutzuckereinstellung erreicht werden.

„Bei einer ‚BOT plus‘ wird Insulin glulisin zusätzlich zum Basalinsulin einmal täglich entweder zur Hauptmahlzeit oder zum Frühstück gegeben – je nach Präferenz und Lebensstil des Patienten“, betonte Pfohl. Unabhängig vom Applikationszeitpunkt erreichten die Patienten der OPAL-Studie unter einer BOT plus mit Insulin glulisin nach zwölf Wochen signifikante HbA1c-Verbesserungen im Vergleich zum Ausgangswert (jeweils 0,0001).⁴

ICT mit Insulin glargin und Insulin glulisin bringt Stoffwechsel unter Kontrolle

Bergenstal et al. konnten darüber hinaus zeigen, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes das Bolusinsulin im Rahmen einer intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) sowohl Mahlzeiten-adaptiert als auch in fixer Dosierung verabreichen können – mit vergleichbar effektiver Senkung des Blutzuckertagesprofils.⁵ Pfohl betonte: „Diese Aspekte können Menschen mit Typ-2-Diabetes den Einstieg in eine ICT wesentlich erleichtern.“

Pfohl präsentierte außerdem aktuelle Ergebnisse der nicht-interventionellen PARTNER-Studie, die untersuchte, wie sich die Umstellung von einer nicht mehr ausreichend wirksamen BOT mit Insulin glargin (Lantus) oder einer supplementären Insulintherapie (SIT) mit Insulin glulisin hin zu einer ICT auf die Blutzuckereinstellung auswirkt. Dazu wurden „Real-Life“-Daten von 1.530 Patienten aus 258 deutschen Arztpraxen ausgewertet.

Bei BOT-Patienten wurde das Regime um ein Bolusinsulin (meist Insulin glulisin), bei SIT-Patienten um ein Basalinsulin (meist Insulin glargin) erweitert. „Die Zugabe des jeweils korrespondierenden Insulins senkte innerhalb von 24 Wochen den Nüchternblutzucker in beiden Gruppen um durchschnittlich 46 mg/dl (2,6 mmol/l) und den HbA1c-Wert um mehr als einen Prozentpunkt“, hob Pfohl hervor. Die Anzahl schwerer Hypoglykämien war in beiden Studienarmen gering.⁶

Hohe Therapiesicherheit bei Kindern mit Typ-1-Diabetes

Die Sicherheit von Apidra bestätigt zudem die OCAPI-Studie, die 94 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren mit Typ-1-Diabetes einschloss. „Die Rate schwerer Hypoglykämien lag mit 0,066 pro Patientenjahr im unteren Bereich der für pädiatrische Patienten publizierten Zahlen“, betonte Pfohl.⁷

Literatur:
1 Becker RH, Frick AD,, Clin Pharmacokinet 2008;47(1):7-20
2 Fachinformation Apidra, Stand November 2013
3 Garg SK et al., Endocrin Pract 2005; 11(1): 11-17
4 Lankisch MR et al., Diabetes Obes Metab 2008;10(12):1178-1185
5 Bergenstal RM et al., Diabetes Care 2008;31(7):1305-1310
6 Pfohl M, Pegelow K, Diabetologie Stoffw 2014;9-P216
7 Konstantinova M et al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 2014;122(9):523-527

Quelle: Pressemeldung von Sanofi

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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