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Gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung raten Fachgesellschaften dazu, bei einer Diabeteserkrankung alle Schutzmöglichkeiten gegen Grippe, inklusive Impfung, zu nutzen.
Die Grippewelle in der Saison 2013/2014 begann spät und endete früh. Die Zahl der zusätzlichen Arztbesuche während der Influenzawelle 2013/2014 wird auf 780.000 geschätzt. Das sind Daten aus dem neuen Bericht zur Influenzasaison 2013/2014. Mit 780.000 ist die Zahl der Influenza-bedingten Arztbesuche historisch gering und beträgt nur ein Zehntel des Wertes der außergewöhnlich starken Saison 2012/2013.
Diese Stärkeschwankungen im Zwei-Jahres-Rhythmus wurden auch schon häufig in der Vergangenheit beobachtet und mahnen zur Vorsicht für die kommende Saison. “Um das individuelle Erkrankungsrisiko zu senken, sollten alle Schutzmöglichkeiten gegen Grippe genutzt werden”, betont Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI).
Die wichtigste Schutzmaßnahme ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung Menschen ab 60 Jahre, Personen mit Grundkrankheiten wie Diabetes oder Asthma, Schwangeren, medizinischem Personal und Betreuern von Risikopatienten. Die Influenza-Impfquoten sind in allen Gruppen zu niedrig.
So zeigt eine Befragung von Schwangeren, die vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert wurde und im Influenzabericht erläutert wird, dass in der Saison 2012/2013 nur 23,2 % der Schwangeren geimpft waren. Dreißig Prozent der Schwangeren wussten nicht, dass sie sich gegen Influenza impfen lassen sollten. Die am häufigsten genannten Gründe gegen eine Impfung waren fehlendes Vertrauen in die Impfung und eine niedrige Risikowahrnehmung.
“Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr weniger aktiv, sodass schwangere Frauen anfälliger für Infektionen sind und das Risiko für schwere Verläufe der Grippe steigt. Die Grippeimpfung der werdenden Mutter schützt auch das Kind nach der Geburt”, so Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Im Rahmen der gemeinsamen Aufklärungskampagne von BZgA und RKI “Wir kommen der Grippe zuvor” werden Informationen für die gezielte Aufklärungsarbeit der Risikogruppen über die wichtigen Multiplikatorengruppen – wie impfende Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken sowie Alten- und Pflegeheime – bereitgestellt. Die Materialien zur Grippeschutzimpfung für Schwangere, Personen ab 60 Jahre, chronisch Kranke und medizinisches Personal sind kostenlos bei der BZgA bestellbar.
Der beste Zeitraum für die Grippeschutzimpfung ist Oktober und November. Die saisonalen Impfstoffe setzen sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Virustypen zusammen. “Der Impfstoff für die Saison 2014/2015 ist in seiner Zusammensetzung unverändert gegenüber der Vorsaison”, sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Eine erneute Impfung ist aber trotzdem empfehlenswert, da die Schutzwirkung vermutlich nur eine Saison anhält und von vielen Faktoren abhängt.
Nach der Impfung ist der Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut. Das PEI konnte bislang gut 15 Millionen Impfstoffdosen freigeben. Die Chargenfreigabe durch das PEI konnte aufgrund der unveränderten Zusammensetzung der Impfstoffe dieses Jahr früh beginnen und ist weit fortgeschritten.
Auch in diesem Jahr steht eine große Bandbreite von Influenza-Impfstoffen zur Verfügung: neben den seit Jahren zugelassenen trivalenten Inaktivat-Impfstoffen und dem Impfstoff für Personen über 65 mit Wirkverstärker gibt es in dieser Saison zwei tetravalente Impfstoffe. Bei einem dieser Impfstoffe handelt es sich um den als Nasenspray anzuwendenden Impfstoff für Kinder/Jugendliche von drei bis 17 Jahren.
Weiterhin gibt es einen Zellkultur-Impfstoff (Hühnereiweißallergiker) und zwei intradermale Impfstoffe. Eine Übersicht dieser Impfstoffe, in der auch die Altersangaben aufgeführt sind, steht auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung (www.pei.de/influenza-impfstoffe).
Die Wirksamkeit der Grippeimpfung hängt von vielen Faktoren ab und unterscheidet sich von Jahr zu Jahr. Dies beruht unter anderem darauf, inwiefern die im Impfstoff enthaltenen Virusvarianten den tatsächlich zirkulierenden Grippeviren entsprechen. Diese Informationen finden sich in der neuen Kurzinformation zur “Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung”, die unter www.impfen-info.de/grippeinfos zum Download zur Verfügung steht und die Bürgerinnen und Bürgern bei einer informierten Entscheidung unterstützen soll.
Auch das Alter beeinflusst die Wirksamkeit. Bei älteren Erwachsenen sind bis zu zwei Drittel der Geimpften nach einer Impfung geschützt. Durch die jährliche Grippeschutzimpfung treten also weniger schwere Grippeerkrankungen und Folgeerkrankungen (z. B. Lungenentzündungen) auf und das individuelle Erkrankungsrisiko wird verringert. Personen ab 60 Jahre sowie Menschen mit verschiedenen Grunderkrankungen sollten bei der Grippeimpfung auch den Impfschutz gegen Pneumokokken überprüfen lassen: Pneumokokken sind häufig Erreger von bakteriell verursachten Lungenentzündungen.
In Alten- und Pflegeheimen kommt es immer wieder zu Influenzaerkrankungen und -Ausbrüchen. Ein Kapitel des Influenza-Berichts stellt Erfahrungen mit dem Management von Influenza-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen vor. Eine Empfehlung ist die Erhöhung der Influenzaimpfquoten bei Pflegepersonal und Bewohnern. Aber im Falle eines Ausbruchs sollten – unabhängig vom Impfstatus – zusätzlich alle infektionshygienischen Maßnahmen, Verhaltensregeln und auch die Gabe antiviraler Arzneimittel erwogen werden, um möglichst viele Erkrankungen zu vermeiden.
Die BZgA informiert unter www.infektionsschutz.de im “Erregersteckbrief” zur Grippe neben der Impfung auch über Hygienemaßnahmen für die Bevölkerung: Gründliches Händewaschen und das Abstandhalten zu niesenden oder hustenden Personen sind wichtige Verhaltensmaßnahmen zum Grippeschutz. Wenn möglich sollte enger Kontakt zu Erkrankten vermieden werden. Die ausführlichen Informationen der BZgA zur Schutzimpfung sind unter www.impfen-info.de/grippe abrufbar.
Quelle: gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, des Paul-Ehrlich-Instituts und der Arbeitsgemeinschaft Influenza
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