Das kranke Herz – häufig ein unbekanntes Wesen

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Das kranke Herz – häufig ein unbekanntes Wesen

Kennen Sie die Risiko-Faktoren für einen Herz-Infarkt? Wissen Sie, dass unter anderem eine familiäre Veranlagung, erhöhte Blutfett-Werte, ein Diabetes mellitus, ein Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Bewegungs-Mangel und Stress dazugehören? Viele Menschen, die bereits einen Herz-Infarkt erlebt haben, kennen weder die Risiko-Faktoren noch wichtige Zielwerte. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie möchte das ändern: mit einem speziellen Check ab 50 und mit mehr Aufklärung.

Ein Herz-Kreislauf-Check ab 50? Darin sieht die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) eine Chance, Herz-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und so effektiver behandeln zu können. Da es eine solche Vorsorge-Untersuchung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bisher in Deutschland nicht gibt, plädiert die DGK eindringlich dafür, wie sie in einer Presse-Information mitteilt.

Blutdruck, Cholesterin, EKG und mehr

Zu einem Herz-Kreislauf-Check für alle Menschen ab 50 Jahren würden das Bestimmen des Blutdrucks und der Cholesterin-Werte, das Schreiben eines EKGs zum Erfassen der Herz-Aktivität sowie eine Blut-Abnahme gehören, um einen Herzmuskel-Schaden oder eine Herz-Schwäche ausschließen zu können. Diese Maßnahmen sind laut DGK einfach und kostengünstig – und könnten so Leben retten. Solche Vorsorge-Untersuchungen können Ärzten dabei helfen, Patienten vor schweren Folgen ihrer Erkrankungen zu schützen, weil sie früh behandelt werden. Gleichzeitig verbessern sie auch die Chance auf Heilung, wie Prof. Dr. Stephan Baldus, Präsident der DGK, erklärt. „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung im Rahmen ihres Koalitions-Vertrages festgehalten hat, dass Präventions-Programme gestärkt werden sollen, und sprechen uns in diesem Zusammenhang für die Etablierung eines regelhaften Herz-Kreislauf-Checks ab 50 aus.“

Herz-Schwäche früh erkennen

Die DGK möchte die Effektivität eines solchen Vorhabens zeigen. Deshalb arbeitet sie bereits an einem Pilot-Projekt, das einen wichtigen Beitrag leisten kann, um ein Vorsorgeprogramm 50+ einzuführen. Im Blut wird dabei ein spezieller Wert bestimmt: der NT-proBNP-Wert. Dieser Wert zeigt relativ sicher an, ob bei einem Patienten eine bis zu diesem Zeitpunkt unerkannte Herz-Schwäche vorliegt. Wird die Schwäche des Herz-Muskels früh erkannt, lässt sich die Krankheit gut behandeln – was die Lebens-Qualität und die Lebens-Erwartung deutlich erhöht. In späteren Stadien ist eine Herz-Schwäche deutlich schwieriger zu behandeln.

Herz-Infarkt: Patienten müssen mehr wissen

Ursache einer Herz-Schwäche ist häufig ein Herz-Infarkt. Dessen Akut- und Langzeit-Therapie stand im Fokus einer Auswertung von Daten aus einem Register des DGK-Zentrums für kardiologische Versorgungsforschung (DGK-ZfkV). Diese Daten zeigen nach Angaben der DGK deutlich, wie wichtig es ist, dass Patienten in Bezug auf Risiko-­Faktoren besser aufgeklärt werden müssen.

Im Projekt mit dem Namen GULLIVE-R wurde untersucht, wie Menschen behandelt werden, die vor mehr als einem Jahr einen Herz-­Infarkt erlitten hatten. Deren Risiko, erneut einen Herz-Infarkt oder ein anderes schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Ereignis zu erleben, ist stark erhöht. Direkt nach dem Infarkt wurden 80 Prozent der Patienten und Patientinnen wie in den entsprechenden Leitlinien empfohlen behandelt. Außerdem setzten sie Maßnahmen um, um ihren Lebensstil zu verändern. Ein Jahr später aber erhielten nur noch 50 Prozent die in den Leitlinien empfohlenen Medikamente. Warum ist das so?

Risiko zu niedrig eingeschätzt

Ein Vergleich zwischen der Einschätzung des bestehenden Risikos durch die Patienten und die Ärzte mit der objektiven Risiko-­Bewertung durch einen Score ergab, dass beide Gruppen ein zu niedriges Risiko vermuteten. In dem ­Score wurden neun einfach zu messende Parameter berücksichtigt.

Knapp 37 Prozent der Betroffenen und 32 Prozent der Behandelnden schätzten das Risiko für ein weiteres Ereignis niedrig ein. Der Score aber ergab, dass nur 7,1 Prozent tatsächlich ein niedriges Risiko hatten. Für ein hohes Risiko ergab sich genau das gegenteilige Bild: 7,1 Prozent der Betroffenen schätzten es so ein und 11,4 Prozent der Behandelnden. Laut Score waren es aber 34 Prozent mit einem hohen Risiko.

Gut informiert? Viele Patienten sind es nicht!

Nicht nur beim Risiko war die Einschätzung der Betroffenen nicht korrekt – auch beim Wissen über die koronare Herz-Krankheit (KHK), die einem Herz-Infarkt zugrunde liegt, gab es Fehl­einschätzungen. So fühlten sich 87,7 Prozent ausreichend informiert. Ging es aber um die Frage nach dem Zielwert für das LDL-Cholesterin, kannten nur 15,7 Prozent den richtigen; LDL-Cholesterin ist einer der Risiko-­Faktoren. Nur 38,5 Prozent wussten, wie hoch der Blutdruck – ebenfalls ein Risiko-Faktor – sein sollte. „Es zeigt sich, dass unbedingt zielgerichtete und breit angelegte Kampagnen zur Aufklärung der von koronarer Herz-Krankheit betroffenen Menschen dringend notwendig sind“, sagt Prof. Dr. Uwe Zeymer, wissenschaftlicher Leiter des Registers. „Gleichzeitig müssen wir die Informationen und Ausbildungs-Angebote für Ärztinnen und Ärzte verbessern, die diese Menschen versorgen.“


Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) | Dr. Katrin Kraatz

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2022; 71 (6) Seite 10-12

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  • loredana postete ein Update vor 8 Stunden, 13 Minuten

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

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    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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    Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

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