Den Diabetes (ohne Absicht) VERGESSEN!

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Den Diabetes (ohne Absicht) VERGESSEN!

Bild 1-den Diabetes vergessen_Olli

Ja, es ist wahr, ich habe meinen Diabetes schon einmal vergessen. O.k., o.k. … ich geb’s ja schon zu. Es war nicht nur einmal, vielleicht auch zweimal oder dreimal. Die Hauptsache ist ja, ich habe es NIE mit Absicht gemacht und es ist NIEMALS etwas passiert. Worauf ich hinaus will, sind eigentlich eher Situationen, und deshalb plaudere ich heute mal ein bisschen aus dem Nähkästchen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass einige Situationen dem einen oder anderen bekannt vorkommen könnten. Na, wer weiß…

Bild 2-den Diabetes vergessen_Olli

Ich unterteile das Ganze mal in die Abschnitte: WO?, WIESO? und WAS IST PASSIERT?, um es etwas zu strukturieren.

Wo?: Beim „WG Casting“
Wieso?: Weil ich einfach viel zu aufgeregt war und nicht daran gedacht habe, als allererstes etwas über meine Einschränkungen zu erzählen. Ha! Schließlich will man sich ja behaupten und von den anderen „Casting Teilnehmern“ absetzen, um das Zimmer zu bekommen. Das geht immer noch am besten mit Staubsaugern, Geschirrspülmaschinen oder sämtlichen anderen Gegenständen, die man mitbringen kann, anstatt einer chronischen Krankheit namens – Diabetes Typ 1.
Was ist dann passiert?: Jede WG, in der ich letztendlich gewohnt habe, hat es noch beim Einzug oder kurz nach dem Einzug erfahren. Egal ob Zwischenmiete oder „WG fürs Leben“. Die einen in der ausführlicheren Version, andere kurz und knackig. Alle haben es gut aufgefasst und waren sogar eher interessiert anstatt abgeschreckt.

Wo?: Beim (Haus) Arzt
Wieso?: Weil der Arzt, meiner Meinung nach, überhaupt nichts mit dem Thema Diabetes am Hut hatte und ich gar nicht erst darüber nachgedacht habe, wie ich auf die Frage „Ansonsten fehlt es Ihnen an nichts?“ mit einem „Oh doch, da gibt’s noch etwas – ich bin Diabetikerin Typ 1!“ anstatt meinem überzeugten NEIN zu antworten. 😀
Was ist dann passiert?: Ich habe es dem Arzt beim nächsten Arztbesuch erzählt. Falls ich nicht noch einmal beim selben Arzt war, dann hat er es nie erfahren.

Wo?: An meinem Geburtstag
Wieso?: Weil die ganzen Partyspiele wie „Schokoladen-Wett-Essen“ etc. und der „Feierrausch“ (← mit 12 Jahren) mich meinen Diabetes haben vergessen lassen. HUPS!
Was ist dann passiert?: Ich habe ja noch eine Mama und einen Papa, die haben mich dann immer mal wieder freundlich daran erinnert, dass ich leider immer noch Diabetes habe und auch mal messen bzw. was spritzen/bolen, essen müsste. Gut, dass es Eltern gibt!

2008 Klassenfahrt Berlin:

Wo?: Auf Klassenfahrten/Busreisen
Wieso?: (Das ist jetzt auch wieder eher auf meine jüngeren Jahre bezogen.) Die Klassenfahrten bzw. Busreisen waren immer unheimlich spannend und jeder hatte irgendetwas zum Knabbern, Essen oder Naschen dabei, was es nicht jeden Tag in der Schule gab. Es wurde großzügig geteilt, getauscht und überall probiert. Ja, da kommt es schon mal vor, dass man eher isst, probiert und lacht, anstatt den Blutzucker zu messen, geschweige denn daran zu denken, dass man nicht komplett kerngesund ist.
Was ist dann passiert?: Auch hier gab es eine Mama oder einen Papa. Entweder war einer von beiden mit oder ich bekam SMS geschickt oder es wurde angerufen. Hachja, „Stimmung zerstört“, aber wenigstens den Diabetes nicht vergessen. ☺

Zum Glück hatte ich als Kind immer meine Eltern, die mich jedes Mal aufs Neue liebevoll an meinen kleinen ungebetenen „Freund“ (den Diabetes) erinnert haben. Heutzutage kann ich das natürlich alleine und vergesse es auch nicht mehr. Mit Absicht habe ich es noch nie unter den Tisch geschoben und das will ich auch gar nicht.

Habt auch ihr das schon einmal erlebt, dass ihr euren Diabetes ohne Absicht vergessen habt?
Wenn ja, dann freue ich mich jetzt schon darauf, deine Geschichten in einem Kommentar hier unter diesem Beitrag zu lesen, wenn du deine Erfahrungen mit uns teilen möchtest. ☺

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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