Diabetes: an das Herz denken!

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© Panuwat Dangsungnoen - iStock / GettyImages
Diabetes: an das Herz denken!

Menschen mit Diabetes haben gegenüber Menschen ohne Diabetes ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit (KHK), die sich zum Beispiel akut in einem Herzinfarkt zeigen kann, und den Schlaganfall. Warum das so ist? Es gibt mehrere Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Einer davon ist die langfristige Wirkung von zu hohen Blutzuckerwerten auf die Blutgefäße. Dies begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose.

Die “Gefäßverkalkung”, wie Arteriosklerose umgangssprachlich auch genannt wird, kann wiederum das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöhen. Zudem treten bei Menschen mit Diabetes oft weitere Risikofaktoren auf, beispielsweise Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte. All diese Faktoren können das Herz-Kreislauf-System belasten und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen online

Daher bietet diabinfo.de jetzt auch umfangreiche Informationen zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Online-Portal stellt wissenschaftlich fundierte sowie aktuelle Informationen rund um Diabetes bereit. Das Informationsportal wird stetig ausgebaut und hat vor Kurzem sein Angebot an Themen um weitere nicht übertragbare Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erweitert. Das Portal gibt einen Überblick über die jeweiligen Symptome, die Diagnose und Behandlung sowie Möglichkeiten der Vorbeugung. Auch das Wechselspiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, starkem Übergewicht (Adipositas) und Diabetes wird beleuchtet.

diabinfo.de: Informationen über Diabetes

diabinfo.de bietet mit seinen Bereichen “Vorbeugen”, “Leben mit Diabetes” und “Informationen für Fachkreise” aktuelle, neutrale und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu allen Formen des Diabetes mellitus sowie zur Vorbeugung von Diabetes und weiteren nicht übertragbaren Erkrankungen wie Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Inhalte sind sorgfältig recherchiert und allgemeinverständlich aufbereitet. Neben vielen praktischen und informativen Downloads für den Alltag bietet diabinfo.de zahlreiche Inhalte zum Lesen, Hören und Anschauen.

Die Inhalte sind auch in den Sprachen Englisch, Türkisch, Russisch und Polnisch verfügbar.diabinfo.de ist ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Initiiert wurde das Portal von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Förderung erfolgt durch die BZgA, das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Risikofaktoren im Blick

Verschiedene Risikofaktoren tragen zum Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Neben dem Alter, dem Geschlecht und einer erblichen Vorbelastung sind dies

  • Bluthochdruck,
  • erhöhte Blutzuckerwerte,
  • erhöhte Blutfettwerte (Triglyzeride),
  • niedrige HDL-Cholesterinwerte (das “gute” Cholesterin),
  • erhöhte LDL-Cholesterinwerte (das “schlechte” Cholesterin),
  • Übergewicht und Adipositas,
  • unausgewogene Ernährung,
  • zu wenig Bewegung und
  • Rauchen.

Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dadurch zusätzlich. Zum Beispiel können dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte die Blutgefäße schädigen und eine Arteriosklerose vorantreiben, während Bluthochdruck neben seiner schädigenden Wirkung auf die Gefäße das Herz zusätzlich belastet.

So lässt sich das Risiko aktiv senken

Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei Diabetes zu verringern und diesen aktiv vorzubeugen. Normnahe Blutzuckerwerte von Beginn des Diabetes an erhöhen die Chance, dass Menschen mit Diabetes lange ohne Folgeerkrankungen der Gefäße leben. Zudem ist wichtig, darauf zu achten, dass Blutdruck und Blutfettwerte im Normbereich liegen. Beides sollte regelmäßig ärztlich überprüft und gegebenenfalls behandelt werden. Schwerwiegende Komplikationen lassen sich so oft verhindern oder zumindest hinauszögern.

Ein weiterer wichtiger Faktor zum Vorbeugen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, auf das Körpergewicht zu achten und bestehendes Übergewicht möglichst zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung im Alltag können zur Gewichtsabnahme beitragen. Zudem bilden sie die Grundlage, um ein reduziertes Körpergewicht langfristig zu halten. Ein weiterer Faktor, der das Risiko erhöht, ist das Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten und ähnlichen Produkten. Ebenso spielt der Konsum von Alkohol eine bedeutende Rolle.

Praktische Tipps helfen

Auf diabinfo.de sind umfangreiche Informationen zu Möglichkeiten der Vorbeugung zu finden. Das Informationsportal bietet hilfreiche Tipps für den Alltag: beispielsweise, wie es möglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören, wie sich mehr Bewegung in den Alltag integrieren oder eine gesunde und ausgewogene Ernährung ohne Verzicht langfristig umsetzen lässt. Im Fokus stehen dabei realistische Ziele und deren individuelles Umsetzen sowie praktische Hilfen. Zudem gibt es Informationen zu gesundem Schlaf und Entspannung – zwei Einflussfaktoren, die oft übersehen werden.

Klinische Studien zu Diabetes – Portal hilft bei der Suche

Viele Menschen sind bereit, die Diabetes-Forschung zu unterstützen, indem sie sich an klinischen Studien beteiligen. Damit tragen sie nicht nur zur Entwicklung neuer Behandlungs-Strategien bei, sondern erhalten meist auch viele körperliche Untersuchungen und/oder Überprüfungen der eigenen Laborwerte. Bestandteil vieler Studien sind außerdem individuell angepasste Beratungen zu Ernährung und körperlicher Aktivität.

Doch welche klinischen Studien suchen aktuell in Deutschland nach Teilnehmenden? diabinfo.de bietet eine Übersicht zu aktuell laufenden klinischen Studien.Findet sich momentan keine passende Studie, besteht die Möglichkeit, sich in das Interessenten-Register im Portal einzutragen. Hier können sich Interessierte mit wenigen persönlichen Daten kostenlos und unverbindlich anmelden. Wird eine neue Studie registriert, die passen könnte, erfahren sie direkt per E-Mail davon. Eltern von Kindern mit beispielsweise Typ-1-Diabetes können sich stellvertretend für ihre Kinder registrieren.

Die persönlichen Daten werden nur für den Zweck der Zuordnung passender Studien verwendet und nicht an Dritte weitergegeben oder zu Werbezwecken verwendet. Das Interessenten-Register der Studienplattform ist auf der diabinfo-Website zu finden.

Fazit

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind bei Menschen mit Diabetes häufige Folge- und Begleiterscheinungen. Mit einem Lebenswandel, durch den Risikofaktoren verhindert oder reduziert werden, lässt sich sowohl bestehendes Übergewicht abbauen als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aktiv vorbeugen. Im Online-Portal diabinfo.de finden sich umfangreiche Informationen zu den einzelnen Krankheiten, zum Leben mit Diabetes, egal welchen Typs, sowie zum Vorbeugen von Typ-2-Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schwerpunkt „Forschung für präzisere Behandlung“


von Laura Dauben und Pia Ochel

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 73 (8) Seite 25-27

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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