Diabetes: an das Herz denken!

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Diabetes: an das Herz denken!

Menschen mit Diabetes haben gegenüber Menschen ohne Diabetes ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit (KHK), die sich zum Beispiel akut in einem Herzinfarkt zeigen kann, und den Schlaganfall. Warum das so ist? Es gibt mehrere Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Einer davon ist die langfristige Wirkung von zu hohen Blutzuckerwerten auf die Blutgefäße. Dies begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose.

Die “Gefäßverkalkung”, wie Arteriosklerose umgangssprachlich auch genannt wird, kann wiederum das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöhen. Zudem treten bei Menschen mit Diabetes oft weitere Risikofaktoren auf, beispielsweise Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte. All diese Faktoren können das Herz-Kreislauf-System belasten und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen online

Daher bietet diabinfo.de jetzt auch umfangreiche Informationen zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Online-Portal stellt wissenschaftlich fundierte sowie aktuelle Informationen rund um Diabetes bereit. Das Informationsportal wird stetig ausgebaut und hat vor Kurzem sein Angebot an Themen um weitere nicht übertragbare Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erweitert. Das Portal gibt einen Überblick über die jeweiligen Symptome, die Diagnose und Behandlung sowie Möglichkeiten der Vorbeugung. Auch das Wechselspiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, starkem Übergewicht (Adipositas) und Diabetes wird beleuchtet.

diabinfo.de: Informationen über Diabetes

diabinfo.de bietet mit seinen Bereichen “Vorbeugen”, “Leben mit Diabetes” und “Informationen für Fachkreise” aktuelle, neutrale und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu allen Formen des Diabetes mellitus sowie zur Vorbeugung von Diabetes und weiteren nicht übertragbaren Erkrankungen wie Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Inhalte sind sorgfältig recherchiert und allgemeinverständlich aufbereitet. Neben vielen praktischen und informativen Downloads für den Alltag bietet diabinfo.de zahlreiche Inhalte zum Lesen, Hören und Anschauen.

Die Inhalte sind auch in den Sprachen Englisch, Türkisch, Russisch und Polnisch verfügbar.diabinfo.de ist ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Initiiert wurde das Portal von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Förderung erfolgt durch die BZgA, das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Risikofaktoren im Blick

Verschiedene Risikofaktoren tragen zum Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Neben dem Alter, dem Geschlecht und einer erblichen Vorbelastung sind dies

  • Bluthochdruck,
  • erhöhte Blutzuckerwerte,
  • erhöhte Blutfettwerte (Triglyzeride),
  • niedrige HDL-Cholesterinwerte (das “gute” Cholesterin),
  • erhöhte LDL-Cholesterinwerte (das “schlechte” Cholesterin),
  • Übergewicht und Adipositas,
  • unausgewogene Ernährung,
  • zu wenig Bewegung und
  • Rauchen.

Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dadurch zusätzlich. Zum Beispiel können dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte die Blutgefäße schädigen und eine Arteriosklerose vorantreiben, während Bluthochdruck neben seiner schädigenden Wirkung auf die Gefäße das Herz zusätzlich belastet.

So lässt sich das Risiko aktiv senken

Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei Diabetes zu verringern und diesen aktiv vorzubeugen. Normnahe Blutzuckerwerte von Beginn des Diabetes an erhöhen die Chance, dass Menschen mit Diabetes lange ohne Folgeerkrankungen der Gefäße leben. Zudem ist wichtig, darauf zu achten, dass Blutdruck und Blutfettwerte im Normbereich liegen. Beides sollte regelmäßig ärztlich überprüft und gegebenenfalls behandelt werden. Schwerwiegende Komplikationen lassen sich so oft verhindern oder zumindest hinauszögern.

Ein weiterer wichtiger Faktor zum Vorbeugen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, auf das Körpergewicht zu achten und bestehendes Übergewicht möglichst zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung im Alltag können zur Gewichtsabnahme beitragen. Zudem bilden sie die Grundlage, um ein reduziertes Körpergewicht langfristig zu halten. Ein weiterer Faktor, der das Risiko erhöht, ist das Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten und ähnlichen Produkten. Ebenso spielt der Konsum von Alkohol eine bedeutende Rolle.

Praktische Tipps helfen

Auf diabinfo.de sind umfangreiche Informationen zu Möglichkeiten der Vorbeugung zu finden. Das Informationsportal bietet hilfreiche Tipps für den Alltag: beispielsweise, wie es möglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören, wie sich mehr Bewegung in den Alltag integrieren oder eine gesunde und ausgewogene Ernährung ohne Verzicht langfristig umsetzen lässt. Im Fokus stehen dabei realistische Ziele und deren individuelles Umsetzen sowie praktische Hilfen. Zudem gibt es Informationen zu gesundem Schlaf und Entspannung – zwei Einflussfaktoren, die oft übersehen werden.

Klinische Studien zu Diabetes – Portal hilft bei der Suche

Viele Menschen sind bereit, die Diabetes-Forschung zu unterstützen, indem sie sich an klinischen Studien beteiligen. Damit tragen sie nicht nur zur Entwicklung neuer Behandlungs-Strategien bei, sondern erhalten meist auch viele körperliche Untersuchungen und/oder Überprüfungen der eigenen Laborwerte. Bestandteil vieler Studien sind außerdem individuell angepasste Beratungen zu Ernährung und körperlicher Aktivität.

Doch welche klinischen Studien suchen aktuell in Deutschland nach Teilnehmenden? diabinfo.de bietet eine Übersicht zu aktuell laufenden klinischen Studien.Findet sich momentan keine passende Studie, besteht die Möglichkeit, sich in das Interessenten-Register im Portal einzutragen. Hier können sich Interessierte mit wenigen persönlichen Daten kostenlos und unverbindlich anmelden. Wird eine neue Studie registriert, die passen könnte, erfahren sie direkt per E-Mail davon. Eltern von Kindern mit beispielsweise Typ-1-Diabetes können sich stellvertretend für ihre Kinder registrieren.

Die persönlichen Daten werden nur für den Zweck der Zuordnung passender Studien verwendet und nicht an Dritte weitergegeben oder zu Werbezwecken verwendet. Das Interessenten-Register der Studienplattform ist auf der diabinfo-Website zu finden.

Fazit

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind bei Menschen mit Diabetes häufige Folge- und Begleiterscheinungen. Mit einem Lebenswandel, durch den Risikofaktoren verhindert oder reduziert werden, lässt sich sowohl bestehendes Übergewicht abbauen als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aktiv vorbeugen. Im Online-Portal diabinfo.de finden sich umfangreiche Informationen zu den einzelnen Krankheiten, zum Leben mit Diabetes, egal welchen Typs, sowie zum Vorbeugen von Typ-2-Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schwerpunkt „Forschung für präzisere Behandlung“


von Laura Dauben und Pia Ochel

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 73 (8) Seite 25-27

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  • cesta postete ein Update vor 1 Tag, 12 Stunden

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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