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Diabetes und Ärzte – Was ich mir bei einer guten Diabetes Behandlung von meinem Arzt wünsche!
5 Minuten

Mittlerweile habe ich seit 11 Jahren Diabetes und bin in den vergangen Jahren des Öfteren umgezogen. In all meinen Diabetes Jahren war ich bei vielen verschiedenen Ärzten, in unterschiedlichen Praxen und bei allerlei Diabetes Beraterinnen. Bei den ganzen Terminen habe ich natürlich viele verschiedene Methoden und Strategien zur „Behandlung“ meines Diabetes erlebt und erklärt bekommen. Dennoch bin ich der Ansicht, dass auch die Therapie Umsetzung, vom behandelnden Diabetes Arzt oder der Diabetes Ärztin, wichtig ist. Wenn zwar der Plan stimmt, man aber einfach auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, dann ist das meiner Meinung nicht der richtige Arzt oder die richtige Praxis. Ich möchte damit nicht sagen, dass man unbedingt voller Enthusiasmus und Freude zu jedem Arzt Termin gehen sollte. Quatsch – denn wer geht schon gerne zum Arzt? Für die meisten von uns sind diese Termine ja allgemein nur Kontroll, Pflicht und Routine Untersuchungen.
Lasst mich euch trotzdem sagen, dass es entspannter ist, wenn ihr mit der Praxis bzw. dem/der behandelnden Arzt/Ärztin zufrieden seid. Es ist einfach leichter, seine Wünsche und Probleme zu besprechen und man gelangt meist auch schneller zu einem Lösungsansatz.
Ich war schon bei ganz jungen Ärzten, bei reinen Frauen Praxen, bei Gemeinschaftspraxen, bei Diabetes Ärzten mit Sitz in Krankenhäusern und bei auch schon ziemlich „betagten“ Ärzten. Dadurch konnte ich schon einiges erleben, sowohl Gutes als auch manche Dinge, die mir weniger gefallen haben. Damit es bei euch evtl. gar nicht erst soweit kommen muss, habe ich einmal meine TOP 3 Punkte zusammengefasst, die eine „gute“ Praxis bzw. eine „gute“ Kooperation zwischen mir und einem/einer behandelnden Diabetes Arzt/Ärztin ausmachen:
1.) Auch das Team zählt!
Damit meine ich nicht das Teamwork zwischen dem Diabetes und deinem Arzt, sondern die Arzthelferinnen bzw. die Diabetes Beraterinnen. Es ist zwar in erster Linie wichtig, dass du dich mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin verstehst, denn letztendlich tüftelt ihr die neuen und notwendigen Pläne für eine gute Diabetes Einstellung aus, jedoch solltet ihr auch mit dem restlichen Team zufrieden sein. Und das meine ich wirklich ernst. Es gibt super gute Diabetes Ärzte, aber auch leider manchmal weniger gute Diabetes Beraterinnen, Berater oder Schwestern. ACHTUNG, das Ganze kann natürlich auch komplett umgekehrt sein. Die Berater und Schwestern sind super, aber ihr kommt einfach nicht mit dem Arzt klar.
Ich möchte hier niemandem, der diesen Beruf ausübt, in irgendeiner Art und Weise angreifen, um Himmels willen, nein. Dennoch wissen wir alle, das man manchmal etwas weniger gut mit bestimmten Menschen agieren und kommunizieren kann. Auf gut Deutsch: Mit einzelnen Menschen kommt man nun einmal besser klar als mit anderen. Das ist ja auch nicht weiter schlimm, dafür sind wir ja alle speziell und individuell. Und es ist auch keine Schande, dann zu sagen: „Ich suche mir einen anderen Arzt bzw. eine andere Praxis.“ Genau aus diesem Grund gibt es so viele verschiedene Ärzte mit vielen verschiedenen Denkweisen und Therapieansätzen. Also, am besten ist es, wenn du mit allen zufrieden bist, dem Arzt und dem Team, denn dann ist so ein Termin auch meist schnell geschafft und man geht nicht mit „grummeliger“ Laune aus der Praxis.
2.) Bilde dir eine eigene Meinung!

Wir alle haben einen Überblick darüber, was unsere Krankheit ist, wie sie uns beeinflusst und wie wir sie kontrollieren können. (Für die Diabetes Neulinge unter den Lesern: Auch ihr schafft das mit der Zeit , mit dem „Diabetes-Biest“ umzugehen, keine Sorge. ;-))
Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, seine Meinung, seine Strategien, Wünsche und Vorschläge beim Arzt auch frei äußern zu dürfen, ohne schief angeschaut zu werden.
Ich weiß ja nicht, ob es dem einen oder anderen von euch schon einmal passiert ist, aber ich habe es schon miterlebt, dass ich einfach nicht meine Meinung äußern durfte. Schließlich war ich ja nicht der Arzt und der Arzt würde doch wissen, „was für mich gut sei“. Ähm – Nein!
Natürlich sollt ihr euch nicht mit euren Überlegungen über die des Arztes stellen, aber ihr könnt euch ruhig auch Gedanken darüber machen, wie oder wo man eure Diabetes Einstellung noch um- oder verändern könnte.
Ärzte haben ja nicht umsonst ein ziemlich langes Medizin Studium hinter sich und wollen euch mit Sicherheit auch grundsätzlich nur helfen, sodass ihr ein schönes Leben mit eurer Krankheit führen könnt. Dennoch kennt meist niemand euren Körper besser als ihr selbst (zumindest, wenn ihr schon älter seid). Am besten ist natürlich, wenn man auch hier versucht, eine Einigung zu finden, und als Team vorgeht, also Ratschläge der Berater, des Arztes annimmt, aber auch gleichzeitig Sorgen, Bedenken und Vorschläge äußern kann. Denn dazu habt ihr das gute Recht!
(Ein kleines Beispiel für Punkt 2.): Ich war einmal bei einem Arzt, der hat einfach nach dem Auslesen meiner Insulin Pumpe meine Basalrate komplett alleine angepasst, wobei ich kein Problem mit dieser hatte. Sie war eben ein wenig unregelmäßig und vielleicht nicht gerade nach „Schema F“ eingestellt, dennoch hatte ich sie soweit optimiert, dass sie ziemlich gut zu mir und meinen Tagesabläufen gepasst hat. Dem Arzt hat das nicht gepasst und so wurde es kurzerhand passend gemacht. Ich fand das in dem Moment schon weniger cool, habe aber meinen Mund gehalten und nichts gesagt. Das hätte ich mal lieber getan, denn zuhause hatte ich dann die Arbeit, alles wieder mühselig umzustellen. Also Mund auf, Vorschläge machen und gemeinsam zu einer Lösung kommen. :-))
3.) Wenn du deine Praxis und/oder die Behandlung des Arztes magst, bleib dort.

Es gibt in kleineren Gebieten natürlich nicht so viele Diabetes Ärzte wie in einer boomenden Großstadt wie Berlin. Das ist natürlich völlig klar. Dennoch hoffe ich, für jeden von euch da draußen, dass ihr während eurer Diabetes Laufbahn eine Praxis findet, mit der ihr gut „kooperieren“ könnt. Und wenn ihr diese Praxis gefunden habt, dann behaltet sie. Ich weiß, das funktioniert nicht, wenn man bspw. von München nach Berlin zieht, dafür ist die Entfernung schon ein wenig zu groß. Aber wenn ihr mit eurem Arzt zufrieden seid und nur einen Nachbarort weiter weg zieht und die Distanz mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder anderen fahrbaren Instanzen noch akzeptabel ist, dann bleibt bei eurem Arzt. Das ist ein gut gemeinter Tipp von mir, der euch viel Arbeit und Mühe und Eingewöhnungszeit erspart. Diabetes Ärzte kennen ihre Patienten ja meist besser als viele andere Ärzte, da wir Diabetiker mind. vier Mal im Jahr zur Kontrolle in der Praxis sind. Außerdem sind die Ärzte ja auch bemüht, mit euch eine möglichst angenehme und positive Diabetes Behandlung durchzuführen.
Also, wenn ihr seit 5 Jahren oder auch nur einem halben Jahr in einer Praxis seid, in der ihr euch pudelwohl fühlt, dann überlegt doch viel eher, ob es nicht sinnvoller ist, lieber 15 Minuten länger mit dem Bus, der Bahn oder dem Auto zu fahren, um weiterhin in dieser Praxis zu bleiben. Oder ob ihr euch das wirklich antun wollt, euch einen neuen Arzt zu suchen, dem ihr dann erst einmal eure ganze „Diabetes Story“ erzählen dürft, um herauszufinden, ob man bei der zukünftigen Einstellung miteinander kooperieren kann oder nicht.
Das waren meine Tipps für eine hoffentlich erfolgreiche und angenehme Diabetes Behandlung zwischen euch und dem Diabetes Arzt bzw. der Diabetes Praxis. Ich bin mir sehr sicher, dass es noch viel mehr hilfreiche Tipps zu diesem Thema gibt und dass man noch einiges mehr darüber erzählen könnte. Falls auch du noch einen Tipp für andere Diabetiker und mich hast und diesen gerne mit uns teilen möchtest, dann kannst du das gerne in einem Kommentar unter diesem Beitrag tun.
Ich freue mich, von dir zu lesen!
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig