Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich gegenseitig

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Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich gegenseitig

Anlässlich des Europäischen Tags der Parodontologie am 12. Mai 2020 weist die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe auf die Wechselwirkung zwischen Diabetes und Parodontitis hin und rät Menschen mit Diabetes, regelmäßig zur Zahnkontrolle zu gehen.

Diabetes und Zahnfleischentzündungen haben mehr gemeinsam als auf den ersten Blick vermutet: Beide Erkrankungen betreffen Millionen Menschen in Deutschland, beginnen häufig zunächst ohne Beschwerden, verlaufen lange Zeit unbemerkt, beeinflussen sich gegenseitig und können schwere gesundheitliche Folgen haben: Dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte schwächen die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates und machen ihn anfälliger für Infektionen und Entzündungen.

Eine solche Parodontitis wiederum kann die Stoffwechsellage negativ beeinflussen. Gehen Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes regelmäßig zur Zahnkontrolle und beziehen Zahnärzte bei Patienten mit Parodontitis und Übergewicht die Möglichkeit eines bestehenden Typ-2-Diabetes in ihre Diagnostik ein, können beide Erkrankungen früh erkannt und weiteren gesundheitlichen Folgen vorgebeugt werden. Darauf macht die gemeinnützige Organisation diabetesDE anlässlich des Europäischen Tags der Parodontologie am 12. Mai 2020 aufmerksam.

Parodontitis kann auf unentdeckten Typ-2-Diabetes hinweisen

Eine chronische Zahnfleischentzündung mit ausgedehntem Kieferknochenabbau zählt heute zu den häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle und gilt deshalb als Volkskrankheit. Zahnfleischbluten, vertiefte Zahnfleischtaschen, Zahnfleischrückgang und im schlimmsten Fall Zahnverlust – das sind die Folgen einer Parodontitis. Auslöser hierfür kann ein unentdeckter Typ-2-Diabetes sein.

„Gerade wenn Zahnärzte andere Ursachen wie eine unzureichende Mundhygiene ausschließen können, sollten sie betroffenen Patienten eine Diabetesdiagnostik beim Hausarzt zu empfehlen“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, diabetesDE-Vorstandsmitglied, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim und Chefredakteur des Diabetes-Journals.

Wichtig: gezielte Vorsorge, mindestens zweimal im Jahr!

„Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2, die chronisch erhöhte Glukosewerte aufweisen, sammeln sich häufiger Bakterien im Zahnhalteapparat an. Diese führen zu Entzündungen, welche langfristig die Zähne lockern“, erläutert der Diabetologe. Viele Menschen mit Diabetes haben zudem Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen. „Umgekehrt kann eine Parodontitis dafür sorgen, dass sich die Stoffwechsellage verschlechtert“, warnt Professor Haak.

Um solche Folgeschäden zu vermeiden, ist eine gezielte Vorsorge wichtig. Für Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 gehört wie für Stoffwechselgesunde mindestens zweimal jährlich die Zahnkontrolle und eine professionelle Zahnreinigung dazu. Wer erste Symptome einer Parodontitis bemerkt wie etwa Mundgeruch oder Zahnfleischbluten, sollte einen zeitnahen Zahnarzttermin vereinbaren.

Weitere Informationen über die Wechselwirkungen zwischen Diabetes und Parodontitis finden Interessierte auf der Website von diabetesDE.

Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 12 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 10 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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