- Behandlung
diabetesDE kritisiert G-BA-Entscheid
2 Minuten
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat gestern veröffentlicht, dass er keinen Zusatznutzen für Insulin degludec erkennt. Diese Entscheidung kritisiert diabetesDE scharf.
Insulin degludec hat keinen Zusatznutzen im Vergleich zu Humaninsulin. Diese Entscheidung gab der G-BA gestern bekannt. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kritisiert diesen Entscheid – auf der Basis eines detaillierten Fachgutachtens ihrer Mitglieds- und Trägerorganisation Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), sowie auf der Basis der praktischen ärztlichen Erfahrung in der ambulanten Diabetesversorgung und unter Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen.
DDG sieht Zusatznutzen des langwirkenden Insulinanalogs
Im Unterschied zum G-BA und zum IQWiG, auf dessen Bericht sich der G-BA in seinem Urteil stützt, sieht die Deutsche Diabetes Gesellschaft bei der Therapie mit dem langwirkenden Insulinanalog einen geringen Zusatznutzen im Vergleich zu anderen Basalinsulinen und anderen langwirksamen Insulinanaloga und kritisiert die vom G-BA festgelegte, nicht adäquate Vergleichstherapie mit Humaninsulin.
Darüber hinaus, so die Stellungnahme der DDG, seien wichtige Studienergebnisse aus formalen Gründen nicht berücksichtigt worden. Zudem seien auch die aktuellen Leitlinien und die Fachinformation zu Insulin degludec einseitig und damit falsch ausgelegt worden. Durch das Festhalten an der Vergleichstherapie Humaninsulin würden Patienten wissentlich einem erhöhten Hypoglykämierisiko ausgesetzt. Dies sei unethisch, so die Experten der DDG.
G-BA ignoriert wesentliches Problem in der Diabetesbehandlung
“Der G-BA ignoriert ein wesentliches Problem in der Diabetesbehandlung, nämlich nächtliche Hypoglykämien bei Menschen mit Typ-1-Diabetes”, darauf weist auch Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, Leiter des Ressorts Wissenschaft bei der Deutschen Diabetes-Hilfe, hin. “Viele Patienten mit Diabetes Typ 1 haben morgens immer wieder mit hohen Blutzuckerwerten im Rahmen des “DAWN”-Phänomens zu kämpfen. Um dies zu verhindern ist eine stabile Basalinsulinversorgung über Nacht erforderlich.”
“Nach meiner praktischen Erfahrung meistert das Insulin degludec, seitdem es seit Mai 2014 in Deutschland auf dem Markt ist, diese Aufgabe bei Menschen mit Typ-1-Diabetes mit niedrigeren Insulindosen und senkt zudem die Wahrscheinlichkeit für Unterzuckerungen nachts. Eine Metaanalyse vorhandener Zulassungsstudien zeigte im Vergleich zu dem langwirkenden Insulin Glargin einer Risikoreduktion von 25 Prozent hinsichtlich nächtlicher Hypoglykämien.
Im Vergleich zu langwirkenden Humaninsulinen, wie auch den bisher zur Verfügung stehenden langwirkenden Insulinanaloga, ist dies ein klinisch relevanter Vorteil”, so Dr. Jens Kröger, niedergelassener Hamburger Diabetologe und Leiter des Ressorts Prävention und Versorgung im Vorstand der Deutschen Diabetes-Hilfe.
In anderen Ländern über Jahre erfolgreich eingesetzt
“Bevor Insulin degludec in Deutschland auf den Markt kam, wurde es bereits in anderen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz über zwei Jahre erfolgreich eingesetzt”, erinnert sich Kröger. “Daten aus der klinischen Praxis konnten dabei eindrucksvoll zeigen, dass sich die Blutzuckereinstellung, gemessen am HbA1c, sowie die Frequenz leichter und schwerer Hypoglykämien sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2- Diabetes verbessert. Wie kann es angehen, dass der G-BA derart wichtige Ergebnisse und die Stellungnahmen vieler Diabetologen im Stellungnahmeverfahren nicht angemessen würdigt”, ärgert sich der Diabetologe.
In seiner täglichen Praxis sieht Kröger noch weitere beschriebene Vorteile von Insulin degludec bestätigt: “Insbesondere Patienten mit niedrigem Insulinbedarf oder ältere Patienten die häufig eine Niereninsuffizienz haben, können von Insulin degludec durch stabilere Blutzuckerwerte profitieren. Bei einigen Patienten konnten wir sogar Insulinpumpentherapien beenden, da durch Insulin degludec Einstellungsprobleme des Diabetes gelöst werden konnten, die vorher nur durch die Insulinpumpentherapie lösbar waren.”
“Die Entscheidung des G-BA ist aus wissenschaftlicher wie klinischer Sicht völlig unverständlich. Insbesondere Patienten, die von Insulin degludec profitiert haben, aber auch viele meiner Kollegen werden kein Verständnis für dieses praxisferne G-BA-Urteil aufbringen”, prophezeit Kröger.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 16 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 11 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig