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Ein neues Modell zur Risikoabschätzung bei Kindern mit erhöhtem familiären Risiko für Typ-1-Diabetes zeigt, dass das Risiko, die Krankheit zu entwickeln, mit zunehmendem Alter exponentiell sinkt. Wenn bis zum Erreichen des Teenager-Alters keine Autoantikörper entwickelt wurden, sinkt das Risiko auf das Niveau der Allgemeinbevölkerung von 0,4 Prozent.
Erstgradige Verwandte von an Typ-1-Diabetes erkrankten Familienmitgliedern haben gegenüber Menschen ohne familiäre Belastung ein etwa fünfzehnfach erhöhtes Risiko selbst zu erkranken. Bei Menschen, die eine familiäre Vorbelastung und zusätzlich Risikogene aufweisen, kann das Krankheitsrisiko sogar auf bis zu 50 Prozent steigen.
Eine aufwändige Analyse der Daten von 2.441 Kindern der BABYDIAB- und BABYDIÄT-Studie zur alters-abhängigen Risikoabschätzung zeigte nun: Bei Kindern mit einem bereits an Typ-1-Diabetes erkrankten Familienmitglied ersten Grades halbiert sich das Risiko, Insel-Autoantikörper zu entwickeln, alle 3,5 Jahre. Haben diese Kinder das Teenager-Alter erreicht, sind gesund und haben bis dahin keine Autoantikörper entwickelt, sinkt ihr Erkrankungsrisiko auf etwa das Niveau der Allgemeinbevölkerung von 0,4 Prozent.
In den beiden Studien wurden seit dem Jahr 1989 bis heute Kinder mit einem an Typ-1-Diabetes erkrankten Elternteil oder Geschwister von Geburt an beobachtet und regelmäßig auf die Entwicklung von Insel-Autoantikörpern untersucht. Autoantikörper, welche sich gegen Strukturen der insulinproduzierenden Betazellen richten, gelten als erstes Stadium der Erkrankung Typ-1-Diabetes.
Die neuen Erkenntnisse gäben vor allem Familien mit einem Kind, das ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hat, mehr Sicherheit darüber, bis wann ihr Kind auf das Vorhandensein von Insel-Autoantikörpern untersucht werden sollte, und wann dies nicht mehr erforderlich sei, so die Autoren.
Außerdem könne auch für jene Kinder, die bereits Insel-Autoantikörper entwickelt haben, je nach Alter eine adäquate Abschätzung des Diabetesrisikos gegeben werden. Für viele Familien sei das bessere Wissen um das Erkrankungsrisiko eine große Erleichterung.
In einem weiteren Schritt möchte das Forscherteam die Risikoentwicklung von Kindern ohne familiäre Vorbelastung, die jedoch trotzdem ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ-1-Diabetes aufweisen, untersuchen.
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